Herbstmarkt statt Kirmes in Augustdorf

Augustdorf . Normalerweise hätte am vergangenen Wochenende die Augustdorfer Herbstkirmes stattfinden sollen – doch was ist in Corona-Zeiten schon normal? Und so hat die Augustdorfer Nachbarschaftshilfe erstmalig als Ersatzveranstaltung einen kleinen Herbstmarkt organisiert. Die Aussteller zeigten sich zufrieden, hätten sich aber trotzdem mehr Besucher gewünscht.

Manuela Schramm, Initiatorin des Marktes und der Nachbarschaftshilfe, die seit Mitte März für ältere und kranke Menschen, die zur Coronavirus-Risikogruppe gehören, einkauft oder mit dem Hund Gassi geht, freute sich über die Unterstützung: Gerhard Krumbach vom örtlichen Rewe-Markt stellte einen Teil seines Geländes kostenfrei zur Verfügung. Die Bundeswehr brachte am Freitag Pavillons zum Schutz der angebotenen Ware vor möglichem Regen. Und auch das Ordnungsamt der Gemeinde habe das Hygienekonzept des Herbstmarktes &bdquo;recht unbürokratisch“ genehmigt. &bdquo;Bis auf ganz wenige Ausnahmen waren alle Gäste mit der Abgabe ihrer Kontaktdaten einverstanden, hielten den Abstand ein und niemand erschien ohne Mund-Nasenschutz“, sagte Schramm. Die paar Ausnahmen hätten den Platz nicht betreten dürfen.

Neben Kinderkleidung und Spielzeug fanden die Besucher der Veranstaltung jedoch nicht nur klassische Flohmarktartikel vor, stattdessen gab es viel Selbstgemachtes wie Kissenbezüge und niedliche Häkelfiguren. Einige Vereine sammelten Spenden – so auch Martina Neubauer von &bdquo;Chance zum Leben – ALS“ aus Enger. Der Verein unterstützt Betroffene der chronisch degenerativen Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (kurz ALS), bei der die Verbindungen zwischen den Nervenzellen und den Muskeln zerstört werden. Die meisten Erkrankten versterben drei bis fünf Jahre nach der Diagnose. Neubauer und ihr Team haben für den Markt weihnachtliche Accessoires gebastelt und genäht.

Aber auch Vereine aus Augustdorf waren dabei. So zum Beispiel der Förderverein der Grundschule in der Senne mit einer Candybar und der Förderverein der Grundschule &bdquo;Auf der Insel“ mit Getränken und Popcorn. Letzterer möchte mit den Einnahmen der Schule dabei helfen, kleine Roboter für den Unterricht anzuschaffen, verrät die Vorsitzende Britta Salin. Emily Roller und Laura Michaelis von den Angels Cheerleadern Augustdorf konnten noch nicht genau sagen, was sie mit den Einnahmen aus dem Waffelverkauf anfangen wollen, aber neue Kostüme und Matten würden immer gebraucht werden.

Manuela Schramm selbst war mit ihrem Wildvögel-Projekt vertreten. Wie berichtet, lehrt sie die Kinder einer AG an der Grundschule in der Senne einiges über die Piepmätze, das richtige Futter für den Winter und baut mit ihnen unter anderem Nisthilfen. Auf dem Markt bot sie herbstliche Windlichter und von den Schülern gestaltete und mit Vogelfutter befüllte Tonkrüge an.

Laut Adressliste waren bis zum Samstagabend 229 Personen über den Markt gegangen. &bdquo;Seit Monaten wird gejammert, es sei nichts los in Augustdorf. Dann findet eine Veranstaltung statt und es kommen so wenige Besucher“, meinte Schramm. Die Aussteller seien zwar relativ zufrieden mit Ergebnis gewesen, hätten sich jedoch mehr erhofft. Sofern die Möglichkeit besteht, wolle man es im Frühjahr noch einmal mit einem Markt probieren.

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