Augustdorf. Ostern - dazu gehören auf jeden Fall bunte Eier, Schokohasen, und Lämmer - in einer "tierischen" Form gebacken oder in natura. Züchter Ulf Helming freut sich, dass die trächtigen Schafe seiner Herde zu den Ostertagen eine Punktlandung hingelegt haben: Die ersten Lämmer erblickten Dienstag das Licht der Welt, zwei weitere Schafe haben bis gestern ebenfalls "abgelammt". Helming rechnet damit, dass es über Ostern noch mehr Jungtiere werden. Spaziergänger, die die große Wiese an der Waldstraße passieren, werden sich vielleicht wundern, dass einige Schafe "mottenzerfressen" aussehen: "Das ist ein ganz normaler Vorgang - die Tiere werfen zum Frühjahr die wärmende Unterwolle ab und tragen ihr Sommerfell", erklärt der Züchter. Und das geht nicht auf einen Rutsch, sondern büschelweise. Zu verwerten ist die Schafwolle allerdings nicht. Ganz allgemein lohne es sich nicht, Schafwolle zu vermarkten, sagt Helming, denn der Scherlohn sei höher als der Wert der Wolle, ein marktfähiger Preis nicht zu erzielen. Er hat deshalb schon vor 30 Jahren auf sogenannte Haarschafe umgestellt. "2018 ist das braune Haarschaf offiziell als Rasse anerkannt worden", berichtet der Züchter. Denn die müssen nicht geschoren werden, das Fell braucht auch keine besondere Pflege, anders als bei Wollschafen. Die Milch der Muttertiere verwertet er nicht, die lässt er den Lämmern. Er widmet sich der Zucht, und die Nachfrage nach weiblichen Schafen sei sehr hoch. Gefragt sind Schafe als vierbeinige Landschaftsgärtner. "Die können auch Flächen beweiden, die man sonst kaum nutzen kann, weil sie auch Nahrung verdauen, die andere Tiere nicht fressen." Zufüttern muss er höchstens, wenn Schnee und Eis das Gras unerreichbar machen. Robust sind die Tiere auch, sie können ganzjährig im Freien bleiben. Für die Bocklämmchen endet das Leben nach sieben bis acht Monaten, dann kommen sie zum Schlachter - zartes Lammfleisch ist gefragt. Die Muttertiere hingegen kommen, wenn sie alt sind, zu einem Freund auf den Hof: "Dort können sie friedlich bis zu ihrem natürlichen Tod leben", sagt Helming.