Debatte um Augustdorfs Sicherheit

Augustdorf. In seiner Haushaltsrede im Rat hat FDP-Fraktionsvorsitzender Roger Ritter kürzlich Augustdorfs Beteiligung am Kommunalen Ordnungsdienst Detmold-Lippe (KOD) thematisiert. Diese führe &bdquo;nicht zu einer Verbesserung der allgemeinen Lage oder zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Einwohner“. Folgerichtig stimmte er auch dagegen, dass der durch den Ordnungsdienst betreute Bereich um die Stadt Blomberg erweitert wird. Die Augustdorfer Gemeindeverwaltung beurteilt die interkommunale Zusammenarbeit indes komplett anders.

Vom Prinzip her habe man als FDP nichts gegen eine Zusammenarbeit unter den Kommunen, erklärt Ritter auf LZ-Nachfrage. &bdquo;Aber der Ordnungsdienst ist eine Pflichtaufgabe. Und alles, was ich aus der Hand gebe, habe ich eben auch nicht mehr in der Hand.“ Weil man eher Verschlechterungen als Verbesserungen sehe, habe man schon beim ersten Mal gegen die Augustdorfer Beteiligung am KOD gestimmt.

FDP: Interkommunale Zusammenarbeit bedeutet weniger Flexibilität &bdquo;Ich bin vor ein paar Jahren mal mit unserem eigenen Ordnungsdienst mitgefahren“, erzählt Ritter. &bdquo;Die Mitarbeiter, die wir dafür eingestellt hatten, waren Augustdorfer. Die kannten die Leute, die sie antrafen. Das hat man gemerkt.“ Dass Fremde in der Sennegemeinde genauso gut deeskalieren können, glaubt Ritter nicht. Die interkommunale Zusammenarbeit schränke die Flexibilität ein.

&bdquo;Man hätte stattdessen das eigene Personal ausbauen können“, ärgert er sich. &bdquo;Und wenn wir dann hinterher Fahrten bis nach Blomberg haben, wer zahlt das denn?“ Früher habe es noch sechs eigene Polizeibeamte in Augustdorf gegeben, erinnert Ritter sich.

Ja, das sei richtig, sagt Kämmerer Patrick Herrmann. &bdquo;Früher gab es im Polizeidienst noch die mittleren Kräfte, das waren Polizeimeister. Die gibt es jetzt nicht mehr. Man kann sagen, dass diese 1:1 durch den kommunalen Ordnungsdienst ersetzt worden sind.“ Nun könne man natürlich argumentieren, dass das aber eine Lastenverschiebung in Richtung der Kommunen sei, &bdquo;aber den Polizeidienst haben wir letztendlich über die Kreisumlage damals auch bezahlt.“

Kämmerer: Wir bekommen immer die Kräfte, die wir benötigen Man sei nicht als erste Kommune auf den KOD-Zug aufgesprungen, sondern habe erstmal geschaut, wie sich diese interkommunale Zusammenarbeit entwickele. &bdquo;Und dass wir selbst mit eigenen Kräften effektiver unterwegs wären, kann man vereinen“, betont Herrmann. Sein Kollege Armin Zimmermann spricht gar von &bdquo;Ressourcenschonung“. Durch den KOD stelle man sicher, dass immer die richtige Anzahl von Kräften vor Ort sei. &bdquo;Wir haben immer die Einsatzkräfte bekommen, die wir benötigt haben“, bestätigt Herrmann. Das könne man jetzt nach der kurzen Zeit, in der Augustdorf beim KOD Detmold-Lippe dabei sei, schon sagen.

&bdquo;Die großen Ängste: ,Wir stellen Personal, aber das ist dann bei uns vor Ort nie da’, stimmen also überhaupt nicht“, sagt Herrmann. &bdquo;Auch in der Siedlung Am Dören haben wir die Kollegen schon gut einbinden können. Und wenn wir mal mehr als zwei benötigen, dann bekommen wir auch mehr.“ Das sei eben der große Vorteil der Zusammenarbeit: &bdquo;Wir haben eine Vollzeitkraft abgeordnet, bekommen bei Bedarf aber bis zu 16 Kräfte.“ Diese seien gut ausgebildet und ausgestattet und würden von der Operationszentrale in Detmold gut koordiniert. Die Einsätze liefen auch über die Leitstelle mit der Polizei vernetzt. &bdquo;Und das für uns komplett ohne extra Kosten, auch nicht für Fahrten nach Blomberg. Wir zahlen nur die eine Stelle“, betont Herrmann. Dafür bekomme man nicht nur einen Ordnungsdienst außerhalb der regulären Dienstzeiten wie vorher, sondern das gesamte Außendienstportfolio des KOD.

Fahrzeuge sehen Polizeiautos sehr ähnlich Zimmermann berichtet beispielsweise von großen Erfolgen bei der Parkraumüberwachung. &bdquo;Die Falschparkdelikte haben sich in Augustdorf minimiert.“ Vielfach - vermutet er - werde der vor Ort tätige KOD vielleicht auch nicht als solcher identifiziert, weil dessen Fahrzeuge Polizeifahrzeugen so ähnlich seinen.

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