Augustdorf. Bürgermeister Thomas Katzer ist noch einige Monate im Amt, doch bis dahin hat er noch viel vor der Brust. Die Gemeinde Augustdorf ist zwar finanziell nicht auf Rosen gebettet, doch sie investiert dennoch. Was im vergangenen Jahr schon begonnen wurde, 2025 fortgeführt wird und welche Baumaßnahmen neu beginnen - der Bürgermeister berichtet darüber im LZ-Gespräch. „Bildung liegt mir am Herzen“, sagt der Verwaltungschef und verweist auf den Schulentwicklungsplan, der der Gemeinde aufzeigt, wo die Reise mit den Schülerzahlen hingeht und was sie eigentlich tun muss, um die Erfordernisse für Schüler und Lehrer erfüllen zu können. Das war im März vergangenen Jahres, passiert ist bislang noch nichts. Warum? Investitionen in Schulen „Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr Fortschritte machen können“, kündigt Thomas Katzer an. Die Verwaltung will der Politik im März Vorschläge zum Ausbau und zur Modernisierung der Grundschulen machen. Welche Finanzierung maximal möglich wäre - ein Part, den Kämmerer Patrick Herrmann übernehmen wird. Es geht allein bei der Grundschule In der Senne um mögliche Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Doch wird in diesem Jahr ein Anbau für die OGS der Grundschule am Schlingweg geplant. Bis zum Jahr 2027 sollen zwei weitere Räume für die Betreuung von Schulkindern geschaffen werden. Augustdorf erhält 558.000 Euro Fördergeld zur Schaffung von zusätzlichen OGS-Plätzen. Der zusätzliche Eigenanteil beträgt 15 Prozent, die Gesamtsumme rund 642.000 Euro. Personelle Grenzen „Personell sind wir an Kapazitätsgrenzen gelangt“, erläutert Katzer eine Problematik. Im Bauamt arbeiteten sechs Mitarbeiter, die mit mehreren Projekten beschäftigt seien. Schließlich wird in diesem Jahr auch das Feuerwehrgerätehaus erweitert. Der Bauantrag liege zurzeit beim Kreis Lippe. „Wir werden im Sommer mit dem Bau beginnen.“ Im Frühjahr 2026 soll alles fertig sein. Unter Zugzwang ist die Gemeinde bei der Schaffung von Wohnraum für Asylbewerber. Derzeit sind diese noch in einer Unterkunft auf dem Gelände der Bundeswehr untergebracht. Die Genehmigung lief dafür jedoch eigentlich zum Ende des vergangenen Jahres aus. „Wir haben zum Glück von der Bundeswehr eine Genehmigung bekommen, die Unterkunft bis zum Frühjahr zu nutzen“, erklärt Katzer. Bis dahin müssen die neuen Wohnmodule am Nord-West-Ring aufgestellt sein. Diese sind nach Angaben des Bürgermeisters bestellt und bieten dann für 24 Asylbewerber eine Unterkunft. 640.000 Euro entstehen dafür an Kosten. Dabei hat die Gemeinde ihr Aufnahmesoll derzeit übererfüllt. Soll ist übererfüllt Derzeit leben in der Sennerandgemeinde insgesamt 1691 Menschen mit ausländischer Herkunft, darunter 200 aus der Ukraine. Laut Flüchtlingsaufnahmegesetz NRW muss Augustdorf 211 Asylbewerber aufnehmen. Derzeit hat sie jedoch 237, liegt also mit 26 Menschen über dem Soll. Des Weiteren leben 144 anerkannte Flüchtlinge in der Gemeinde, das Soll beträgt 131 Menschen. Neuer Platz vor Rathaus Größtes Projekt, das der Gemeinde aktuell bevorsteht, ist die Neugestaltung des Rathausvorplatzes samt Straßenbereich. Baubeginn ist laut Planung der Spätsommer. Die Gesamtkosten betragen 1,9 Millionen Euro. An Fördermitteln gibt es 638.100 Euro für beide Maßnahmen, die geteilt beantragt wurden. Während der Maßnahme dürfte eine Fahrbahn gesperrt werden. Weniger augenfällig sind Investitionen in Wasser und Abwasser. Die Erweiterung der Kläranlage steht an. Die Genehmigung sei beantragt und liege bei der Bezirksregierung, erklärt der Bürgermeister. Ausschreibungen würden noch in diesem Jahr erfolgten, die Arbeiten folgen anschließend. Probleme mit Wasser Problematisch war in der Vergangenheit in einigen Bereichen Augustdorfs der Wasserdruck. Auch eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser war im Industriegebiet nicht gegeben. Bereits im Herbst wurde in der Waldstraße damit begonnen, neue Wasserleitungen zur Absicherung und Ertüchtigung der Versorgungssituation des Industriegebietes zu legen. Das Problem soll eine sogenannte Druckminderstation lösen. Ringschlüsse für Wasserleitungen werden in mehreren Straßen geschaffen. Das bedeutet Kosten in Höhe von rund 140.000 Euro. Weil die Kapazität der Kläranlage begrenzt ist, kann die Gemeinde auch kein neues Bauland mehr ausweisen. Die Baupläne seien überwiegend veraltet und sollen überprüft werden, meint Katzer. So lange könnten nur Baulücken bebaut werden - sofern die Eigentümer ihr Land verkaufen. Endgültig fertig wird in diesem Jahr das Freizeitgelände Schlingsbruch. Das Gelände wird bereits rege genutzt. „Das Sportheim ist kurz vor der Fertigstellung“, so der Verwaltungschef. Der Fahrstuhl fehle noch, dann könnten die Pflasterarbeiten erfolgen. 1,8 Milionen Euro gab es dafür aus dem Bundes-Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.