Schicksal des Augustdorfer Freibads ist besiegelt

Augustdorf. Seit dem Jahr 2014 ist das Augustdorfer Freibad geschlossen. In den Folgejahren gab es Initiativen zur Wiederöffnung - und dagegen auch massiven Widerstand. Sogar ein Bürgerentscheid fand statt.

Am Anfang war es nur eine leckgeschlagene Wasserleitung, die repariert werden musste. Zusammen mit anderen dringend erforderlichen Maßnahmen summierte sich alles auf rund 320.000 Euro. Später wurde klar: Eigentlich müsste die komplette Anlage saniert werden - was geschätzte 3,5 Millionen kosten würde. Kein Pappenstiel und die Gemeinde war finanziell klamm, befand sich in der Haushaltssicherung.

Hilfe vom Land NRW war nicht zu erwarten: Nach einer Mitteilung der Bezirksregierung Detmold hatte das Freibad vermutlich keinen Fördervorrang, sodass mit Geld nicht zu rechnen war. Auch über einen Neubau wurde nachgedacht. Ein neues Drei-Meter-Sprungbrett hätte jedoch zu hohe Geräuschemissionen in der Nachbarschaft verursacht und dann weggelassen werden müssen.

Bürgerentscheid In den Folgejahren gab es allerhand Initiativen: Die CDU hätte gern einen Teil der Sandgrube Brink zum Badesee gemacht. Doch die Nachbargemeinde, die hier das Sagen hatte, wollte weiter Sand abbauen lassen. Ein Lehrschwimmbecken zu bauen, wie es die Grundschule In der Senne vorgeschlagen hatte, wäre zu teuer gekommen. Die Verwaltung bezifferte einen Neubau mit 3,5 bis 7 Millionen Euro. Hinzu wären die laufenden Betriebs- und Instandhaltungskosten gekommen. Stattdessen konnte vorübergehend das Schwimmbad in der Kaserne für den Schwimmunterricht genutzt werden.

Ein Bürgerentscheid spaltete 2017 die Gemeinde: Eine Mehrheit stimmte für die Aufhebung eines Ratsbeschlusses, also gegen eine Sanierung des Bades. 3173 Augustdorfer stimmten in dem ersten Bürgerentscheid der Gemeinde gegen eine Sanierung, 1215 waren dafür. Die Beteiligungsquote lag bei 59,63 Prozent. Die Bürgerinitiative &bdquo;Frei ohne Bad“ hatte sich angesichts der hohen Investitionskosten für einen Bürgerentscheid engagiert.

Ideen für Folgenutzung

Der Augustdorfer Maik Rubart startete im Jahr 2022 eine Petition zur Wiedereröffnung des Freibads, um Kindern und Jugendlichen wieder Wasserspaß zu ermöglichen. Das stieß auf großen Zuspruch. Doch die großen Summen aufzubringen - dafür fand sich keine Mehrheit. Der damalige Bürgermeister Dr. Andreas Wulf schlug ein Erholungs- und Freizeitgelände für Familien, Kinder und Jugendliche vor. Die SPD hatte die Idee, das Freibadgelände für eine Wohnbebauung umzunutzen. Passiert ist trotzdem nichts.

Aktuell sollen die Gebäude mit Kiosk und Umkleiden abgerissen sowie das Becken des Freibades abgebaut werden. Auf Anfrage erklärte Bürgermeister Thomas Katzer, dass die Arbeiten im kommenden Jahr über die Bühne gehen sollen. Abbruchunternehmen seien bereits einbezogen. Über die explodierenden Kosten wolle die Gemeinde mit der Bezirksregierung sprechen. Es gibt Hoffnungen auf eine Landesförderung. Über eine mögliche Nachnutzung lägen derzeit keine Pläne vor, so der Bürgermeister. Zunächst müsse das Gelände verfügbar sein.

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