Bauer und Bäuerin sollen Augustdorfer Kreisel zieren

Augustdorf. Der Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt hat das neue Kunstwerk im öffentlichen Raum bereits gutgeheißen. Beschließt der Rat dieses, können zwei Stahlfiguren auf der Kreisverkehrsinsel Lopshorner Weg/Pivitsheider Straße aufgestellt werden. Doch ist die Verkehrssicherheit ein Thema dabei gewesen.

Der Heimatverein hatte im August 2024 in einem Antrag an die Gemeinde vorgeschlagen, zwei lebensgroße zweidimensionale Figuren aus wetterfestem Baustahl (Cortenstahl) auf der Kreisverkehrsinsel Lopshorner Weg/Pivitsheider Straße aufzustellen. Cortenstahl verändert sich im Laufe der Zeit und erhält ein rostrotes Aussehen, weswegen er häufig für Kunstwerke und Installationen unter freiem Himmel genutzt wird. &bdquo;Inzwischen konnten wir mit dem Künstler Hans Kordes Entwürfe für die Ausgestaltung der Figuren erarbeiten. Es soll ein Bauernpaar bei der Arbeit abgebildet werden“, teilte Vorsitzender Matts Uffe Schubert mit.

Informationstafel Die Figuren sollen dabei nördlich und südlich vom bestehenden Baum aufgestellt werden. In diesem Zusammenhang könnte nach Ansicht des Heimatvereins ein entsprechender Schriftzug angebracht werden. Dieser bittet auch darum, eine Informationstafel zu den Figuren in der Nähe des Kreisverkehrs aufstellen zu dürfen.

Auch bürokratische Anforderungen gibt es für Kreisverkehre. Das Merkblatt der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen enthält Empfehlungen für die Anlage von Kreisverkehren. Darin steht, dass auf Kreisinseln aus Gründen der Verkehrssicherheit keine starren Hindernisse angeordnet werden sollen, denn sie würden bei einem Anprall durch ein Kraftfahrzeug zu schwerwiegenden Unfallfolgen führen. Dies gilt insbesondere für Bäume, Mauern, steile und hohe Einfassungen oder Aufschüttungen, Lichtmaste oder Kunstobjekte.

Tempo 30 erlaubt Die Verwaltung nimmt diese Ausführungen gelassen. Schließlich stehe dort seit Jahren bereits ein ausgewachsener Baum, der dort damals ansonsten nicht hätte platziert werden dürfen. Es erfolge im Merkblatt auch keine Differenzierung nach der Geschwindigkeit, die im direkten Bereich des Kreisverkehres gefahren wird, heißt es in einer Sachdarstellung. Die erlaubte Geschwindigkeit ist in diesem Augustdorfer Bereich auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt.

Ein Blick in benachbarte Kommunen lasse erkennen, dass dem Merkblatt offenbar selten gefolgt werde, berichtet die Verwaltung. Sie nennt als Beispiele den Kreisverkehr Paderborner Straße/ Römerstraße in Stukenbrock und die Friedrich-Ebert-Straße/ Hiddeser Straße im benachbarten Hiddesen. Dort ständen auf den Kreisverkehrsinseln eine lebensgroße Elefantenstatue und eine Skulptur, angelehnt an das Hermannsdenkmal. In diese Auflistung ließen sich beliebig viele Beispiele einfügen.

Keine Schädigung durch Cortenstahl Eine Schädigung des Baumes durch das Material sei nicht zu erwarten, hieß es. Der Fachbereich IV schlug zunächst vor, zu prüfen, ob das Wurzelwerk des vorhandenen Baumes nicht durch ein Betonfundament zerstört werde. Ein solches ist jedoch nicht notwendig. Die Skulpturen werden mit einem Stahldorn in der Kreisverkehrsinsel verankert, was nach Angaben des Künstlers Hans Kordes eine standfeste Lösung sei, erläutert der Heimatverein. Dieser trägt auch sämtliche Kosten des Vorhabens.

Da es sich in diesem Fall um einen verkehrsberuhigten innerstädtischen Tempo-30-Bereich handelt, oblag es zunächst dem Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt, über das Ansinnen des Heimatvereins zu entscheiden. Seitens der Politik gab es dort positive Rückmeldungen. Gut fände diese auch, wenn die Stahlfiguren, geschaltet über die vorhandene Straßenbeleuchtung, illuminiert werden können.

Sofern auch der Rat einen positiven Beschluss fasst, beabsichtigt der Heimatverein, die Skulpturen noch vor den anstehenden 250-Jahr-Feierlichkeiten aufzustellen.

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