Der Augustdorfer Mats Uffe Schubert will in die Infrastruktur investieren

Augustdorf. Die horatec-Arena ist sein Lieblingsplatz. Mats Uffe Schubert spielt Handball und hat hier viele schöne Stunden verbracht. Als Schiedsrichter steht er am Wochenende immer mal wieder auf dem Spielfeld. Augustdorf ist seine Heimat, hier engagiert er sich seit 2017 als Sozialdemokrat in der Partei, die den Fraktionsvorsitzenden (seit 2023) auch als Bürgermeisterkandidat aufgestellt hat.

Welche Ihrer Charaktereigenschaften würden Ihnen im Fall einer Wahl zu Gute kommen?

Mats Uffe Schubert : Grundsätzlich bin ich ein offener und zielstrebiger Mensch. Bedeutet, ich lasse mich gern auf neue Sachen ein und gehe auch in einen offenen Austausch, um entsprechend Entscheidungen zu treffen. Bei meiner Arbeit merke ich, dass meine sachlichen und analytischen Fähigkeiten mir helfen, komplexe Sachverhalte zu erfassen und zu lösen.

Frustrieren Sie die engen finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde?

Mats Uffe Schubert : Nein. Es ist eine Herausforderung, aber mit neuen Ideen kann man eben auch solche Herausforderungen lösen.

Angesichts dieser Situation: Was finden Sie besonders wichtig?

Mats Uffe Schubert : Dass wir trotzdem in unsere Infrastruktur investieren. Ich bin Banker und Betriebswirt, von daher sehe ich Investitionen nicht als Problem. Was problematisch ist, wenn laufende Ausgaben nicht gedeckt werden. Dann müssten wir gegensteuern, um diese aus dem laufenden Haushalt zu decken.

Welche Projekte sehen Sie für Augustdorf als notwendig an?

Mats Uffe Schubert : Für mich hat die Sanierung und der Ausbau beider Grundschulen oberste Priorität. Der Grundstein für unser weiteres Leben wird in der Grundschule gelegt. Wir brauchen für unsere Kinder eine gute Bildung, damit sie später gute Jobs und eine gute Zukunft haben können.

Doch zunächst werden für die Grundschule Auf der Insel nur Container angeschafft?

Mats Uffe Schubert : Ja, das ist dem geschuldet, dass wir uns schon vor 2020 für die Realschule entschieden und andere Projekte priorisiert haben. Wir können nicht alle Projekte gleichzeitig machen. Das fällt uns jetzt auf die Füße. In der Vergangenheit habe ich in Augustdorf verfolgt, dass wir kein klares Ziel verfolgen. Wir sind immer von Förderprogramm zu Förderprogramm gesprungen, ohne zu wissen, wo wir langfristig hingehen. Da wir Container kaufen werden, können wir sie später langfristig nutzen. Wir erweitern ja die Grundschule, weil so viele Kinder kommen. Im besten Fall werden viele später auf die Realschule gehen. Der Platz beginnt auch da gering zu werden. So könnten die Container als Zwischenlösung dienen.

Wie wollen Sie mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen?

Mats Uffe Schubert : Wir haben erst mal großes Potenzial in der Siedlung am Dören. Da gilt es jetzt vermutlich, mit einem neuen Eigentümer Gespräche zu führen und ihm im Zweifel durch städtebauliche Maßnahmen die Richtung vorzugeben und ihn zu Sanierungen zu leiten. Wenn das nicht klappt, muss man alternative Möglichkeiten prüfen wie in Horn-Bad Meinberg oder Detmold mit einem Genossenschaftsmodell oder einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Wichtig ist aber, dass der Augustdorfer Steuerzahler das Ganze nicht mittragen muss. Beim Bauland geht es darum, dass wir aktives Baulandmanagement betreiben, um so Einfluss auf die Vergabe und den Bodenwert nehmen zu können. In Hövelhof sieht man, dass über Punktesysteme wie beispielsweise die Mitgliedschaft von Vereinen und bei der Feuerwehr, die Vergabe gesteuert wird. So kann man erreichen, dass Augustdorfer bevorzugt in Augustdorf Bauland bekommen.

Sehen Sie Möglichkeiten, mehr Arbeitsplätze zu schaffen?

Mats Uffe Schubert : Die Möglichkeiten sind schon begrenzt. Durch die geografische Lage ist das Industriegebiet beschränkt. Es gibt kleine Flächen, die man in den nächsten Jahren zum Verkauf führen muss. Es gibt aber Möglichkeiten, durch aktives Baulandmanagement in neuen Baugebieten stilles, also nicht störendes Gewerbe anzusiedeln. Zum Thema Interkommunales Gewerbegebiet - das ist eine Möglichkeit. In Stukenbrock steht ein neues im Regionalplanentwurf - da gibt es wie beim Gewerbepark Senne die Möglichkeit teilzunehmen und zu partizipieren.

Für wie wichtig halten Sie den Bundeswehrstandort?

Mats Uffe Schubert : Geopolitisch gesehen ist er natürlich sehr wichtig. Wir haben beim Krieg in der Ukraine gesehen, wie wichtig die Bundeswehr ist. Selbstverständlich hat die Bundeswehr in der Vergangenheit auch zur Entwicklung beigetragen. Trotzdem wünsche ich mir von Bund und Land mehr Unterstützung für uns als Kommune, weil die Bundeswehr zum Beispiel keine Grundsteuern zahlt.

Wo sehen Sie Augustdorf in zehn Jahren?

Mats Uffe Schubert : Erst mal sehe ich, dass wir in Augustdorf eine stärkere Gemeinschaft haben. Das hat die 250-Jahr-Feier gezeigt. Daran möchte ich als Bürgermeister in den nächsten zehn Jahren anknüpfen, um das Miteinander in Augustdorf zu stärken. Grundsätzlich glaube ich, sind wir dann immer noch sehr jung und müssen uns dann anderen Herausforderungen zum Thema Klima, künstliche Intelligenz, aber natürlich auch demografisch stellen. Es wird mehr ältere Leute geben, denen wir ermöglichen müssen, hier gut leben zu können. Grundsätzlich bin ich positiv, was die Entwicklung in den nächsten Jahren betrifft. Dafür werde ich mein Bestes geben.

Persönlich Mats Uffe Schubert stammt aus Augustdorf und wuchs dort auf. Er absolvierte ein Bachelor-Studium der Betriebswirtschaft und setzte den Betriebswirt drauf. Seit 2023 absolviert der 28-Jährige ein Masterstudium an der Fernuni über Wirtschafts- und Arbeitsrecht. Der Bankkaufmann arbeitet bei einer Bank als zentraler Auslagerungsbeauftragter. Schubert ist seit 2022 Vorsitzender des Heimatvereins und engagiert sich bei der SG Sandhasen. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in Augustdorf.

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