Was in 25 Jahren in Augustdorf alles passiert ist

Augustdorf. 180 Seiten stark ist die neue Chronik der Gemeinde Augustdorf und mit ihrem Hardcover ein schwergewichtiges Werk. Eineinhalb Jahre haben die beiden Autoren Heinrich Georg Schneider und Mats Uffe Schubert daran gearbeitet. Ab Ende November/Anfang Dezember kann das Buch gekauft und jetzt schon bestellt werden.

Die ersten 125 Seiten bilden die Ereignisse in Wort und Bild von jedem einzelnen Jahr ab 2000 ab. Los gehts mit einer Gemeinde in Partystimmung, denn in dem Jahr feierte Augustdorf das 200-jährige Bestehen. Und der Gemeinderat beschloss den Bau der damaligen Witex-Halle (heute horatec-Arena). Im zweiten Teil des Buches stellen sich Augustdorfer Vereine und Einrichtungen vor, am Schluss die örtlichen Parteien. Die LZ befragte die beiden Autoren, die im Übrigen keinen Euro dafür bekommen, zu ihrem Werk.

Problem Informationsbeschaffung Was hat Ihnen bei der Arbeit am meisten Spaß gemacht? Heinrich Georg Schneider fragt erst einmal stirnrunzelnd, aber lächelnd, nach: &bdquo;Spaß gemacht?“ &bdquo;Am problematischsten war, die Informationen zu bekommen. Beim Landesarchiv haben wir den Tipp bekommen, zur Landesbibliothek zu gehen. Die kamen uns sehr entgegen und haben uns saubere Drucke zur Verfügung gestellt.“ Hilfreich sei das Archiv der Gemeinde gewesen, wo alles fein säuberlich abgeheftet worden war. Grundlage waren Veröffentlichungen der Lippischen Landes-Zeitung. Aber Schneider musste auch für weiterführende Informationen die Protokolle von Ausschusssitzungen lesen.

&bdquo;Das bedeutete, wäscheweise Ordner holen, Seiten einzuscannen und auszudrucken. Aber es hat alles Spaß gemacht. Wir wussten ja, was auf uns zukommt“, sagt er. Und er hat die Politik als langjähriges Ratsmitglied und SPD-Fraktionsvorsitzender miterlebt. &bdquo;Aber die Chronik besteht nicht nur aus Kommunalpolitik, sondern auch aus Wirtschaft, Kultur und Sport“, erzählt er. Mats Uffe Schubert, inzwischen selbst SPD-Fraktionschef, hat es Spaß gemacht, &bdquo;zu erfahren, was so in 25 Jahren in Augustdorf passiert ist. Mit den Vereinen in Kontakt zu treten und Dinge zu erfahren, die damals nicht so öffentlich geworden sind.“

Gab es auch Verwunderliches? &bdquo;Ich fand es verwunderlich, dass die Informationsbeschaffung in unserem digitalen Zeitalter am Ende so schwierig war. Dass das Landesarchiv die Zeitungen als Mikrofiches gespeichert und nicht digitalisiert hat“, findet der 32-Jährige.

Bauten geschaffen Was hat sie vielleicht beeindruckt? Schubert: &bdquo;Mich hat beeindruckt, was in Augustdorf alles passiert ist.“ Schneider wirft ein: &bdquo;Und das trotz kommunalpolitischer Krisen. Wir waren ja zwölf Jahre in der Haushaltssicherung.“ &bdquo;Die Witex-Halle wurde gebaut, und zwar nach acht Monaten Bauzeit. Das muss man sich heute mal vorstellen“, ist Mats Uffe Schubert erstaunt. Heinrich Georg Schneider: &bdquo;Damals waren viele Kommunen neidisch, dass wir so eine Halle hingezaubert haben.“ Es war eines der letzten Projekte, das vom Land projektbezogen und großzügig gefördert wurde. Danach gab es nur noch Pauschalförderungen.

Wie wichtig sind die Vereine für Augustdorf? &bdquo;Ohne Vereine haben wir kein gesellschaftliches und kulturelles Leben. Ohne sie ist kein Zusammenhalt möglich“, meint der 72-Jährige. &bdquo;Die Gemeinde allein könnte so eine Chronik nicht erstellen. Das macht viel zu viel Arbeit und ist gar nicht bezahlbar“, erklärt der 32-Jährige. Deshalb habe diese sich an den Heimatverein gewandt, dessen Vorsitzender er ist. Auch die Corona-Krise, der Bau der Freizeitanlage Schlingsbruch und noch viel mehr werden in der Chronik in Erinnerung gerufen. So fand auch der Protest von Bürgern gegen die stinkende Klärschlammtrocknungsanlage, wie ein Foto zeigt, mit Masken statt.

Schmerzhaftes Was hat sich in den Jahren kulturell getan? Heinrich Georg Schneider bedauert, dass sich der Kulturverein aufgelöst hat. Das hatte Auswirkungen auf die Zahl der Veranstaltungen. Die Römertage seien etwas Besonderes gewesen, sind sich die beiden einig. &bdquo;Es gibt Bestrebungen, das kulturelle Leben wieder aufleben zu lassen“, freut sich Schubert. Für Schneider war die Aufgabe des Freibades sehr schmerzhaft - Hintergründe sind nachzulesen.

Herausgeber der Chronik ist die Gemeinde Augustdorf. Den Verkauf hat der Heimatverein übernommen. Dank gilt auch Grafikerin Maren Weber, die das Layout immer wieder anpassen musste. Das Werk kostet 29,90 Euro und kann ab Ende/Anfang Dezember im Rewe-Markt erworben werden. Eine Vorbestellung ist über den Link https://kurzlinks.de/Chronik und in Seldas Lottoshop möglich.

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