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Augustdorf

Sprache ist ein Schlüssel für das Leben

Verein Türkischer Eltern und Gemeinde Augustdorf wollen Kompetenzen in Deutsch stärken

Engagieren sich: Bürgermeister Dr. Andreas Wulf, Mirjam Mann vom Bildungsbüro und Deutschlehrerin, Hüseyin Topuz, Sekretär der Türkisch-Islamischen Gemeinde Augustdorf, Ahmet Örs, Türkischer Eltern-Verein sowie Horst Tegeler und Berthold Gomm vom Bildungsbüro Kreis Lippe (von links).
Engagieren sich: Bürgermeister Dr. Andreas Wulf, Mirjam Mann vom Bildungsbüro und Deutschlehrerin, Hüseyin Topuz, Sekretär der Türkisch-Islamischen Gemeinde Augustdorf, Ahmet Örs, Türkischer Eltern-Verein sowie Horst Tegeler und Berthold Gomm vom Bildungsbüro Kreis Lippe (von links). (© Foto: Schotte)

Augustdorf. Sowohl Deutsche als auch Menschen mit Migrationshintergrund haben häufig Sprachförderbedarf. Zum ersten Mal trafen sich am Sonntag Fachleute und Bürger in Augustdorf, um gemeinsam über dieses Problem zu diskutieren. Etwa ein Drittel der Schüler in Augustdorf hätte einen Migrationshintergrund, Sprachschwierigkeiten kämen aber auch bei deutschen Kindern und Jugendlichen vor.

Vor allem in diesem Jahr - und im Vergleich mit anderen lippischen Kommunen ganz besonders in Augustdorf - sehe man bei vielen Kindern Sprachförderbedarf, erklärte Berthold Gomm vom Bildungsbüro Kreis Lippe. Mit der Info-Veranstaltung in der Realschule wolle man die Menschen sensibilisieren, Ziel sei es, gemeinsam ein Lösungskonzept für Augustdorf zu entwickeln.

Die Idee und Initiative für die Veranstaltung kamen von Ahmet Örs vom Verein Türkischer Eltern Augustdorf, von Hüseyin Topuz, dem Sekretär der Türkisch-Islamischen Gemeinde, sowie von der Gemeinde Augustdorf, für die Bürgermeister Dr. Andreas Wulf anwesend war. Horst Tegeler und Berthold Gomm vom Bildungsbüro Kreis Lippe klärten die Besucher über die momentane Situation in Lippe und vor allem in Augustdorf auf. Konkreter wurde es, als die Leiter der Kindergärten und Schulen sowie einige der Besucher zu Wort kamen, ihre persönlichen Schwierigkeiten im Alltag schilderten und sogar Ideen für Lösungsansätze sammelten.

Auch wenn in der Vergangenheit an der Realschule schon mehrfach türkische Mädchen als Klassenbeste ausgezeichnet worden seien, wünsche man sich mehr Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Gymnasium, verdeutlichte Horst Tegeler. Das Problem sei nicht das Erlernen, sondern das Beherrschen von zwei Sprachen.

Die Bürger forderten daher Sprachkurse, die sie in Augustdorf wahrnehmen könnten, eine Lesestunde in den Schulen, und sie beklagten die Abschaffung der Vorschule. Die Gemeinde und das Bildungsbüro wollen deswegen im Juli einen Arbeitskreis einberufen, um künftige Projekte zur Sprachförderung in Augustdorf zu entwickeln. Außerdem wurden den Besuchern des Info-Tages Ansprechpartner genannt, an die sich Menschen mit Sprachförderbedarf wenden können. Denn Sprache, so betonte Berthold Gomm, sei der Schlüssel fürs Leben, und die in den Familien erlernten Sprachmuster bestimmten über die Teilnahme an der Gesellschaft.

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