Bielefeld/Hüllhorst/Bad Salzuflen/Bünde. Ein Geständnis unter JVA-Insassen könnte jetzt zur späten Aufklärung des Mordes an Sandra Zimmermann von 1992 führen. Wie berichtet, hatte ein mutmaßlicher Tankstellenräuber in seinem Prozess von den vermeintlichen Aussagen seines Mitinsassen berichtet und diese auf acht Seiten Papier aufgeschrieben.
Wie nun bekannt wurde, handelt es sich bei dem Mann, der vermeintlich einen Mord gestanden hat, um einen alten Bekannten für die Kripoermittler. Der wegen Mordes lebenslang verurteilte Bünder, der 2011 mit einer Freundin zusammen eine 28-jährige Frau erdrosselt und verbrannt hatte, war im Zuge dieser Ermittlungen auch wegen des Mordes an Sandra Zimmermann in Verdacht geraten.
In einer spontanen Bemerkung hatte sich der Bünder 2011 selbst in dem älteren Mordfall verdächtig gemacht. Sandra Zimmermann war am 15. März 1992 auf dem Weg von Bünde in ihre Heimatstadt Bad Salzuflen verschwunden. Sie wurde vergewaltigt, ermordet und am 10. Mai 1992 an der Kahlen Wart bei Hüllhorst (Kreis Minden-Lübbecke) gefunden. 300 Meter von dem Fundort entfernt fanden die Ermittler 2011 auch die Frauenleiche, die der nun erneut belastete Bünder und seine Freundin getötet haben.
Nach Angaben von Kripoermittler Ralf Östermann finden aufgrund dieser neuen Informationen derzeit Durchsuchungen statt. Der Verdächtige soll in dem Gespräch mit dem Mitinsassen in der JVA Detmold angeblich von Mordsouvenirs gesprochen haben. Die Beweislage reiche bisher aber noch nicht für eine Aufklärung des Falles aus, hieß es aus Ermittlerkreisen.
Erst 2014 hatte die Familie der damals 17-Jährigen nochmals alle Hoffnungen auf neue Erkenntnisse gesetzt, die die bekannte ZDF-Sendung Aktenzeichen XY bringen sollte.