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Alba Moda schließt Outlet-Store im Sommer

Das Unternehmen hat seine Umsätze nach eigenen Aussagen deutlich gesteigert. Damit aber werde die Verkaufsfläche an der Daimlerstraße überflüssig. 15 Mitarbeiterinnen verlieren ihre Jobs

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Ende Juni macht Alba Moda die Verkaufsfläche an der Daimlerstraße dicht. - © Katrin Kantelberg
Ende Juni macht Alba Moda die Verkaufsfläche an der Daimlerstraße dicht. (© Katrin Kantelberg)

Bad Salzuflen. Ein weiterer Einschnitt bei Alba Moda: Ende Juni schließt der Outlet-Store an der Daimlerstraße. 15 Mitarbeiterinnen verlieren ihre Arbeitsplätze.

Vergangene Woche haben die Frauen ihre Kündigung erhalten. Seit 1985 hat Alba Moda seine Produktionsüberhänge in dem Outlet verkauft. In den vergangenen zwei Jahren, so erklärt Marketingleiterin Marita Klawun, konnten die Überhänge aber so massiv reduziert werden, dass sich das Outlet neben dem Online-Abverkauf nicht mehr rechne. Leidtragende sind die 15, zumeist langjährigen Mitarbeiterinnen, von denen ein Großteil in Teilzeit arbeitet.

„Mit dem Outlet macht Alba Moda lediglich einen Umsatz von weniger als einem Prozent", wirbt Klawun um Verständnis für die Entscheidung des Mutterkonzerns Klingel. Der hatte 2016 den Bad Salzufler Modeversandhändler von der Otto-Gruppe übernommen, die schon seit Jahren einen Käufer für die damals defizitäre Tochter gesucht hatte. 234 Mitarbeiter verloren 2016 ihren Job, 94 durften in den Abteilungen Marketing, Einkauf, Vertrieb, Branding, Werbung und Controlling bleiben. 80 werden es im Juli noch sein, die aber, so ist Marita Klawun überzeugt, können davon ausgehen, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben. Denn Alba Moda blicke auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

So konnte der Umsatz im vergangenen Jahr um 15 Prozent gesteigert werden, ebenso der Kundenstamm. Nach der Stagnation der vergangenen Jahre habe Klingel in das Unternehmen investiert und im Online- und Printbereich erfolgreich neue Marketingstrategien umgesetzt, um die Marke neu zu positionieren. Auch die Taktung der Kollektionen wurde verändert und die Zuschnitte optimiert. Damit sei es gelungen, die Überhang-Produktion deutlich zu reduzieren. Eigentlich eine gute Nachricht, die letztlich aber die 15 Mitarbeiterinnen im Outlet ihren Job koste, denn das 1200 Quadratmeter große Outlet werde von dem Unternehmen, das seine Mode ausschließlich Online und über Kataloge verkauft, nicht mehr gebraucht. Für die 15 Frauen greife jetzt der Sozialplan, der vor zwei Jahren mit der Klingel-Gruppe ausgearbeitet wurde und noch bis 2018 gilt. Eine Weiterbeschäftigung bei Alba Moda ist nach Aussagen von Marita Klawun nicht möglich, „alle Stellen sind besetzt".

Bereits im vergangenen Jahr wurden das Verwaltungsgebäude an der Benzstraße und die Immobilie des Outlet-Stores an einen Bad Salzufler Unternehmer verkauft, so dass Alba Moda nur noch Mieter in den Gebäuden ist. Die Kantine in dem Store bleibt vermutlich erhalten.

Information

Vom Otto-Konzern in die Klingel-Gruppe

Das Mode-und Versandhaus Alba Moda war ursprünglich eine Tochter des Otto-Konzerns und zählte mit über 400 Mitarbeitern lange Jahre zu den größten Bad Salzufler Arbeitgebern. Als das Unternehmen wirtschaftlich ins Schlingern geriet, versuchte Otto ab 2013, über ein so genanntes Bieterverfahren neue Eigentümer für die Bad Salzufler Tochter zu finden. Zunächst ohne Erfolg. 2016 gab es dann eine Einigung mit der Klingel-Gruppe aus Pforzheim, die mit der Marke Alba Moda ihr Portfolio im Premiumsegment aufwerten konnte. Klingel verordnete den Bad Salzuflern einen harten Sanierungsplan, so dass von den 340 noch vor Ort beschäftigten Mitarbeitern 231 gehen mussten. In langen Verhandlungen einigten sich Unternehmensführung und Betriebsrat auf einen Sozialplan. Während Marketing, Vertrieb, E-Commerce und Einkauf vor Ort blieben, wurden Logistik und Kundenservice komplett ausgelagert.

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