Bad Salzuflen. Die Sanierung des Rathauses schreitet voran. Voraussichtlich ab Januar wird ein riesiger Kran vor dem Gebäude an der Rudolph-Brandes-Allee stehen, über den unter anderem Betonfassadenelemente demontiert und ausgediente Fenster sowie Schutt abtransportiert werden sollen. Momentan bereiten Arbeiter das Fundament vor, auf dem das Gerät stehen soll.
Der Kran sei etwa 50 Meter hoch und verfüge über einen 65 Meter langen Ausleger, berichtet Ronald Achtsnick, Fachdienstleiter Hochbau. „Solche Geräte sieht man in der Regel nur auf Großbaustellen in Großstädten." Die Einzelteile des Krans werden auf Tiefladern angeliefert und dann vor Ort montiert, so der Ingenieur weiter.
"Baugrund vor dem Rathaus sehr schlecht"
In den nächsten Wochen soll das Fundament fertig werden, auf dem der Kran während der Arbeiten sicher steht. 100 Quadratmeter groß wird die Betonplatte sein, die derzeit in Arbeit ist. „Vor Beginn der Arbeiten haben wir festgestellt, dass der Baugrund vor dem Rathaus sehr schlecht und erst in mehr als sieben Metern Tiefe tragfähig ist. Damit hatten wir nicht gerechnet", sagt Achtsnick.
Um die Betonplatte zu tragen werden daher aktuell 25 Stahlrohre in den Boden gerammt, bis sie festen Grund erreichen. Anschließend werden sie mit Beton verfüllt. 30 Tage dauere es dann noch einmal, bis die Betonfläche der Platte durchgetrocknet sei.
„Dann ist die Normfestigkeit von Beton erreicht", so Achtsnick. „Die Platte wird nach Abschluss der Arbeiten abgedeckt, aber im Boden belassen, so dass wir sie wieder verwenden können", sagt der Fachdienstleiter. Bevor es mit den Arbeiten losging, wurde anhand von Kartenmaterial überprüft, ob sich auf dem Gelände noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Das sei aber nicht der Fall gewesen, so Achtsnick.
Asbestplatten sind in Spezialsäcke verpackt worden

Im Inneren des Gebäudes liegen die Arbeiten derzeit noch vor dem Zeitplan. So sind bereits einige Flure und Büroräume nach der Schadstoffsanierung wieder freigegeben worden, Decken und Fenster werden dort unter anderem demnächst erneuert. Asbestplatten und Dämmwolle sind in Spezialsäcke verpackt und warten auf den Abtransport. Angela Schmidt, die das Projekt Rathaussanierung leitet, ist ziemlich zufrieden: „Die Firma, die wir beauftragt haben, macht sehr gute Arbeit."
Welche Schadstoffe in dem Gebäude verwendet wurden, das Mitte der 1970er Jahre errichtet wurde, sei vorab ziemlich genau bekannt gewesen. „Das erleichtert die Arbeiten. In sehr alten Gebäuden weiß man oft nicht, was dort alles im Laufe der Jahrzehnte verbaut wurde und was einen erwartet", sagt Schmidt.
Die Asbestplatten, die im Rathaus hinter den Heizkörpern angebracht waren, hätten einfach herausgeschraubt werden können. Schmidt: „Die giftigen Stoffe werden erst freigesetzt, wenn die Platten gebrochen oder gesägt werden müssen. In dem Fall wird die Sanierung natürlich aufwendiger." Bis Ende 2021 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, dann soll das Rathaus im neuen Glanz erstrahlen.