Schülerstraßen-Öffnung: Die Idee stößt auf Kritik

Bad Salzuflen-Schötmar . &bdquo;Es gab Geschäfte für Malerbedarf, Bekleidung oder Lederwaren, hier war eine Einkaufsstraße und richtig was los." Seit einem halben Jahrhundert wohnt der gebürtige Herforder Karl-Heinz Kaufmann an der Schülerstraße. Der 70-Jährige hat den Wandel vor seiner Haustür miterlebt.

Jetzt haben CDU und Freie Wähler einen neuen Plan für die Schülerstraße: Sie wollen die Verbindung zur Begastraße in beide Richtungen für den motorisierten Verkehr öffnen. Eine Idee, die vor Ort auf Ablehnung stößt. Am Samstag findet eine Bürgerinformation zu dem Antrag statt.

Der Hintergrund CDU und Freie Wähler wollen, dass die Schülerstraße ab Einmündung Begastraße in beide Richtungen befahrbar ist. Bisher wird die Schülerstraße ab Einfahrt Montessoriweg abgeriegelt. Eine Durchfahrt aus Richtung Hoffmannstraße zur Begastraße ist nicht möglich. Dazu beantragen die beiden Fraktionen, dass die Parkflächen ab Einmündung Neue Straße bis Begastraße bewirtschaftet werden, um Dauerparken zu unterbinden.

Ferner soll das Abbiegen von der Schülerstraße in die Begastraße nur nach rechts möglich sein. CDU und Freie Wähler erhoffen sich von der Maßnahme eine Entlastung der Schloß- und oberen Begastraße – &bdquo;gerade auch mit Blick auf verschiedene Baumaßnahmen", wie es in dem Antrag weiter heißt. Und weiter: &bdquo;Ein weiterer Vorteil wäre, dass durch die Belebung der Schülerstraße unerwünschte Aufenthaltsmöglichkeiten reduziert werden."

Damit ist offenbar in erster Linie ein Wettbüro an der Schülerstraße gemeint, das täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet hat und vor dem sich oft Menschenansammlungen bilden.

So geht es weiter Der Antrag von CDU und Freien Wählern steht auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bau und Verkehr am Dienstag, 26. November (ab 17 Uhr im Rathaus, Raum &bdquo;East Yorkshire"). Eine weitere Beratungsfolge ist laut der Drucksache Nr. 333/2019 zunächst nicht vorgesehen. Und das ist bereits ein Kritikpunkt eines Schreibens zweier Anwohner der Schülerstraße an Bürgermeister Dr. Roland Thomas, das auch der LZ vorliegt.

Für Prof. Dr. Michaela Hoke und Dr. Johann Malcher kann keineswegs der Verkehrsausschuss allein über die komplette Freigabe der Schülerstraße entscheiden, da die Maßnahme dem vom Rat beschlossenen Masterplan Schötmar &bdquo;in mehrfacher Hinsicht" widerspreche. Eine Komplettöffnung würde unter anderem die im Plan festgeschriebene &bdquo;Rückgewinnung der Straße als Raum für Spielen, Aufenthalt und Begegnung für alle Generationen torpedieren".

Dazu seien &bdquo;wichtige Sicherheitsinteressen" wie Schülerwege, die Zufahrt zum Montessori-Kinderhaus und vor allem die Belange der Grundschule Schötmar-Holzhausen mit ihrem Standort Am Kirchplatz betroffen. In dem Brief an den Bürgermeister wird zudem die Einbindung des Ortsausschusses Schötmar gefordert. Deshalb soll Dr. Thomas bereits im Vorfeld der Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstag &bdquo;für eine ordnungsgemäße und angemessene Behandlung des Antrags der CDU und Freien Wähler sorgen".

Öffentlicher Aufruf Rund ein Dutzend Anwohner rufen zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung mit dem Thema &bdquo;Verkehrschaos Schülerstraße verhindern" am Samstag, 23. November auf 11 Uhr in das Montessori-Kinderhaus am Montessoriweg auf.

Das sagt Anwohner Karl-Heinz Kaufmann Der 70-Jährige, der den Aufruf ebenfalls unterzeichnet hat, sieht große Sicherheitsrisiken durch die beidseitige Öffnung – insbesondere kurz vor Unterrichtsbeginn und zu Unterrichtsschluss der Grundschule Kirchplatz. &bdquo;Es ist fast ein Wunder, dass bis jetzt hier nichts passiert ist." Dazu befürchtet er steigende Belastungen durch Lärm und Abgase. &bdquo;Viele Besucher der Hoffmannstraße würden künftig über die Schüler- und Begastraße Richtung Oerlinghauser Straße fahren. So sparen sie ja unter anderem zwei Ampeln."

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