Dieser beliebte Radweg in Bad Salzuflen wird für fast eine halbe Million verbreitert

Bad Salzuflen-Schötmar. Er ist nur rund 420 Meter lang und zwei Meter breit beziehungsweise schmal. Trotzdem dürfte der Rad- und Gehweg &bdquo;An den Gleisen“ in Schötmar zu den beliebtesten seiner Art im Stadtgebiet sein. Verbindet er doch den Hoffmannspark und damit auch Bad Salzuflen mit dem Zentrum von Schötmar - und andersherum.

Da die Stadt Bad Salzuflen ihr gesamtes Radwegenetz attraktiver und sicherer machen will, kommt jetzt auch die Verbindung entlang der Bahnlinie dran. Diese gibt es übrigens bereits seit 145 Jahren. Die knapp 50 Kilometer lange Kursbuchstrecke 405 von Herford über Lage, Detmold und Horn-Bad Meinberg bis Himmighausen (bei Altenbeken) wurde 1879/1880 erbaut. An der Route liegen auch die Bahnhöfe Bad Salzuflen, Schötmar und Sylbach.

Zurück zu dem kurzen Radweg: Im Radverkehrskonzept der Stadt wird der Ausbau des Weges &bdquo;An den Gleisen“ explizit als &bdquo;Infrastrukturmaßnahme“ aufgeführt. Er ist nach Angaben der Stadt auch Teil des ausgeschilderten Radverkehrsnetzes NRW. Neben dem Geh- und Radweg vom Bega-Bad in die Hoffmannswiesen hinein, welcher als Fördermaßnahme in 2024 teilweise erneuert worden ist, sei die Verbindung über die Hoffmannstraße und &bdquo;An den Gleisen“ eine der wichtigsten ihrer Art in der Stadt, so die Verwaltung in einer Informationsvorlage für die Politik.

Ein Bürger gibt den Anstoß: 2022 wurde ein Bürgerantrag an die Stadt Bad Salzuflen gestellt, in welchem gefordert wird, den Weg &bdquo;An den Gleisen“ in Gänze entlang der Bahntrasse zu führen. Der Antragsteller begründet dies mit besserer Einsehbarkeit und höherer sozialer Sicherheit. Zudem berichten Bürgerinnen und Bürger der Stadt regelmäßig von dort stattfindenden Beinahe-Unfällen, so die Stadt weiter. Ursache hierfür dürften in erster Linie die Enge des Weges und ein 90-Grad-Knick auf der Strecke sein. Der Bürgerantrag wurde seinerzeit von der Politik einstimmig angenommen.

Weiterhin grenzte bis vor Kurzem eine Schrebergartenanlage der Stadt an den Weg. Die Planung sah ursprünglich vor, die Gärten für die Verbreiterung zu verkleinern. Diese wurden laut Verwaltung jedoch mittlerweile von der Stadt aufgelöst. Damit ist die Fläche entlang des Radweges nun eine öffentliche Grünfläche, die für neue Projekte für den Ortsteil Schötmar genutzt werden könnte. So kann sich die Verwaltung zwischen Schüler- und Begastraße zum Beispiel neue Schrebergärten, einen öffentlichen Park, eine Streuobstwiese, ein kleines Waldstück oder einen Schulgarten vorstellen.

Das ist jetzt geplant: Zunächst soll der Asphalt des gesamten Geh- und Radwegs &bdquo;An den Gleisen“ erneuert werden. Richtung Hochbrücke/Hoffmannspark soll er zudem ab dem heutigen &bdquo;90-Grad-Knick“ eine neue Trasse parallel zu den Gleisen erhalten. Der bestehende Weg ab dem Knick soll künftig allein den Fußgängern vorbehalten bleiben.

Im südlichen Abschnitt des Geh-und Radweges Richtung Begastraße kann laut Verwaltung durch vorhandene Zäune, welche Teil von privaten Gärten sind, die Trasse auf einer Länge von rund 50 Metern nur in einer Breite von 3,30 Metern erneuert werden. Danach weitet sie sich in Richtung Hoffmannspark auf eine Breite von 4 Metern auf, bevor in einem weiteren Abschnitt wegen zweier wertvoller Bäume die Wegbreite erneut auf 3 Meter reduziert werden muss. Anschließend wird der Geh-/Radweg bis zum Bauende (Ende der Schülerstraße in Höhe Hochbrücke Lockhauser Straße) mit 4 Metern Breite fortgeführt.

Diese Breite hat die Verwaltung nach eigenen Angaben gewählt, um Ansprüche auf eine mögliche Förderung der Baukosten zu erfüllen. Wegen der komfortablen Fahrbahnbreite müssten jedoch mehrere Bäume entlang der Strecke gefällt werden. Im Gegenzug sollen sechs neue Baumstandorte an der Trasse geschaffen werden. Ferner ist geplant, die gesamte Strecke zu beleuchten.

Möglich geworden ist die Planung laut Verwaltung durch den Entfall der Bushaltestellen unter der Brücke der Lockhauser Straße. Im Süden endet der &bdquo;neue“ Geh- und Radweg wie heute an der Begastraße in Höhe des Bahnübergangs. Die Führung des Radverkehrs soll an der Einmündung durch Beschilderung und Markierung verdeutlicht werden.

Für die Baumaßnahme hat die Stadt vor gut einem Jahr einen Förderantrag gemäß den Förderrichtlinien für Nahmobilität (FöRiNah) und dem Sonderprogramm &bdquo;Stadt und Land“ (SuL) bei der Bezirksregierung Detmold eingereicht. Der Förderhöchstsatz beträgt nach den Programmen bis zu 95 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten. Einen Bescheid hat die Stadt noch nicht erhalten.

Dennoch strebt die Verwaltung einen baldigen Baubeginn an. Los gehen soll es im dritten Quartal dieses Jahres. Die reinen Baukosten der Maßnahme betragen gemäß Kostenberechnung 380.000 Euro brutto, die Gesamtkosten des Projektes schätzt die Verwaltung aktuell auf 435.000 Euro - inklusive Planungsleistungen Bodengutachten und Katasteruntersuchung.

Der Ausschuss für Klima, Umwelt und Verkehr hat sich einstimmig für den Rad- und Gehweg ausgesprochen.

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