Sanierung der Beetstraße in Bad Salzuflen lässt auf sich warten

Bad Salzuflen. Das Thema Beetstraße ist im jüngsten Bauausschuss zur Sprache gekommen. Christian Meinardus (CDU) echauffierte sich über die langen Rückstaus an der Ampel an der Kreuzung zur Ahornstraße. Anschließend gab es die wildesten Vermutungen, woran das liegen und wie Abhilfe geschaffen werden könnte. Und auch was die geplanten Bauarbeiten angeht, scheint sich nichts zu tun. Die LZ hat nachgehakt.

Sanierung lässt auf sich warten: Auf einer Länge von 1,7 Kilometern soll die Beetstraße, bei der es sich um eine Landesstraße handelt, saniert werden. Ursprünglich hatten die Arbeiten bereits im Herbst beginnen sollen und es war lediglich angedacht, die ramponierte Fahrbahndecke zu erneuern. Dann hätten Voruntersuchung jedoch ergeben, dass sich das Land an der Sanierung der Straßenentwässerung beteiligen müsse. &bdquo;Wir müssen zusätzliche Entwässerungsanlagen einbauen, da das Regenwasser vorgeklärt werden muss, bevor es in die Kanalisation geleitet wird", erklärt Burghard Müller, Projektleiter für Erhaltungsprojekte beim Landesbetrieb &bdquo;Straßen.NRW". Und die Planungen hierfür dauern: &bdquo;Im Moment sind wir bei den Entwurfsarbeiten für die Pläne", sagt Müller. Wie und vor allem wann das Ganze angegangen werde, stehe aber noch in den Sternen.

Das Problem: Auch Stadt und Stadtwerke hängen nun in der Luft. Während die Stadtwerke 1,2 Millionen Euro in neue Strom-, Gas- und Wasserleitungen investieren wollen, will die Stadt ihre Kanäle sanieren und gegebenenfalls defekte Hausanschlussleitungen reparieren. Doch die Arbeiten sollen alle gemeinsam erledigt werden. &bdquo;Wir wären eigentlich soweit und könnten loslegen", heißt es aus dem Fachdienst Tiefbau der Stadt. Man sei jedoch auf &bdquo;Straßen.NRW" angewiesen und müsse nun warten. Gleiches bestätigen die Stadtwerke. Einen konkreten Starttermin für die Arbeiten kann &bdquo;Straßen.NRW" somit nach wie vor nicht nennen. Lediglich die Kosten kann Burghard Müller schätzen: &bdquo;Insgesamt wird die Summe für alle Arbeiten sicher im unteren bis mittleren einstelligen Millionenbereich liegen", sagt er.

Problemfall Ampel: Wer sich im Feierabendverkehr auf die Beetstraße wagt, der kennt das Szenario: An manchen Tagen stauen sich die Autos bis zurück in die Wasserfuhr und nichts geht mehr. Seit einem Jahr ist Ingo Neitzner, bei der Stadt zuständig für Elektrotechnik und Straßenbeleuchtung, nach eigenen Angaben dabei, das Problem beim Landesbetrieb &bdquo;Straßen.NRW" anzubringen, denn die Induktionsschleifen im Boden, die Fahrzeuge erkennen sollen, sind seit langem defekt. &bdquo;Wir legen dem Landesbetrieb seitdem nahe, endlich Videodetektoren einzubauen", sagt Neitzner. Die würden dann die Fahrzeuge und etwaige Rückstaus erfassen und die Ampelanlagen passend zum Verkehrsaufkommen schalten. Er sei jedoch immer wieder auf die anstehende Sanierung verwiesen und vertröstet worden.

Bei &bdquo;Straßen.NRW" will man davon allerdings nichts wissen. &bdquo;An großen Druck von Seiten der Stadt Bad Salzuflen ist zumindest bei mir nichts angekommen", sagt Volker Poppensieker, Sachgebietsleiter Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb. Er verweist zudem darauf, dass die Signalanlage komplett erneuert werden müsse – eine Nachrüstung sei nicht möglich. Das bestätigt auch sein Mitarbeiter Torsten Bokermann: In seinen Unterlagen habe er Aufzeichnungen von vor 1980 gefunden – seitdem stehe die Ampelanlage an der Ecke Beetstraße/Ahornstraße also schon. &bdquo;Das vorhandene Steuergerät ist technisch nicht mehr mit Videodetektoren nachrüstbar", fügt er an.

Die Ampelanlage wolle man laut Poppensieker dann aber erst im Zuge der sowieso anstehenden Sanierungsarbeiten erneuern. Das kann Ingo Neitzner allerdings nicht nachvollziehen: &bdquo;Meiner Ansicht nach könnte die Ampelanlage bereits jetzt modernisiert und mit Videodetektoren ausgestattet werden." Verzichte man auf die Induktionsschleifen im Boden, könne die eigentliche Straßensanierung dann später unabhängig davon erledigt werden und man werfe auch kein Geld aus dem Fenster.

Bürgerinitiative will Tempolimit: Die Bürgerinitiative Beetstraße/Wüstener Straße kämpft seit Jahren für ein dauerhaftes Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf der Beetstraße. &bdquo;Doch es geht einfach nicht voran und nach wie vor herrscht Chaos", beklagt sich Christel Lipp über die Verzögerung. Ein wenig Mut konnte ihr jetzt aber Peter Drees machen. Denn aufgrund neuer gesetzlicher Grundlagen könnte es sein, dass eine dauerhafte Tempo-30-Beschilderung an der Beetstraße eingeführt wird. &bdquo;Allerdings unter Vorbehalt und nur in Absprache mit ,Straßen.NRW", betonte Drees. Zudem gehe er davon aus, dass sich die Lärmemission durch durch die neue Asphaltdecke sowieso reduziere: &bdquo;Straßen.NRW" plane an der Stelle eine Schallschluckdecke.

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