Junge Union will kostenlosen Nahverkehr an verkaufsoffenen Sonntagen

Bad Salzuflen. Die Junge Union Bad Salzuflen hat einige Ideen zum Öffentlichen Personennahverkehr. Unter anderem fordert die Jugendorganisation digitale Anzeigetafeln für Bushaltestellen, ein Kioskhäuschen, einen E-Fahrradverleih und einen sicheren Fahrradkäfig für den Bahnhof sowie kostenlosen Nahverkehr an verkaufsoffenen Sonntagen. Die CDU-Ratfraktion soll die Anträge der Nachwuchspolitiker in den Gremien des Stadtrates stellen. Wie genau sich die Junge Union die Umsetzung vorstellt, verrät der stellvertretende Vorsitzende, Tim Alexander im LZ-Interview.

Herr Alexander, die Junge Union Bad Salzuflen hat eine lange Wunschliste bei der Fraktion eingereicht. Was stellen Sie sich konkret vor?

Tim Alexander: Der erste Antrag sind digitale Anzeigetafeln für den Busverkehr auf der Strecke ZOB-Schötmar-Knetterheide-Wülfer. Die meisten Haltestellen haben einfach Glasscheiben, hinter denen Papierzettel hängen. Die sind allerdings nicht mehr sonderlich schön oder teilweise beschädigt, so dass die Zettel rausfallen. Teilweise werden die auch gar nicht mehr beachtet. Wir fordern nicht an jeder Bushaltestelle neue Anzeigen, aber dort, wo mehrere Busse die Haltestelle anfahren. Damit kurzfristige Änderungen im Fahrplan bekannt gegeben werden können. Aktuell werden zwar noch Zettel in den Kästen ausgetauscht, im heutigen Zeitalter der Digitalisierung halten wir Anzeigetafeln aber für den schöneren Weg.

Sie fordern auch größere Veränderungen am Bahnhof. Wo sehen Sie dort die Probleme?

Alexander: Für eine Touristen-Stadt wie Salzuflen muss der Bahnhof einfach aufgewertet werden. Wir wünschen uns dort ein Kioskhäuschen mit einer Verkaufsstelle für Fahrkarten und einer Sanitäranlage, so wie es das auch am Parkplatz Herforderstraße gibt. Dort sollte man auch einen Verleih von E-Fahrrädern und E-Scootern einführen, die sich Touristen dort mieten können. Außerdem brauchen wir dort eine verschlossene Fahrradstation zum sicheren Abstellen von Rädern. Dort ist es in letzter Zeit vermehrt zu Diebstählen gekommen. Der aktuelle Ständer steht in einer dunklen Ecke abseits.

Sie fordern an verkaufsoffenen Sonntagen und Sonntagen, an denen Veranstaltungen stattfinden, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr.

Alexander: Uns haben einige Anwohner aus dem Bereich Innenstadt angesprochen. Die klagen, dass sie an verkaufsoffenen Sonntagen ständig von den Besuchern zugeparkt werden. Natürlich hat die Stadt die Parkplätze und die Parkhäuser, aber an solchen Tagen sind selbst diese ausgebucht. Aber vom kostenlosen Nahverkehr würden die Salzufler dann profitieren.

Wäre das ein Testlauf, an dessen Ende Sie kostenlosen Nahverkehr für alle fordern?

Alexander: Soweit wollen wir erst mal nicht gehen, es geht um die stark frequentierten Tage. Wir würden es für die Sonntage testen wollen und anhand der Ergebnisse sehen, ob man das erweitert oder nicht – aber nicht auf alle Wochentage.

Das ist ja nicht unbedingt ein typisches junges Thema.

Alexander: Gerade im Hinblick auf die anstehende Kommunalwahl haben wir uns zusammengesetzt, um zu diskutieren, welche Themen wichtig für Bad Salzuflen sind und welche Themen wir, unabhängig von den üblichen jungen Themen, angehen können. Diese wollen wir der Fraktion vorschlagen.

Ein ähnliches Ansinnen gab es seitens der CDU also vorher nicht?

Alexander: Die Idee kommt von uns. Wir machen den Vorschlag.

Haben Sie bereits eine Reaktion von der CDU erhalten?

Alexander: Der Fraktionsvorsitzende hat mich informiert, dass die Fraktion sich am kommenden Montag damit beschäftigen wird.

Persönlich Tim Alexander ist seit fast fünf Jahren Mitglied in der Jungen Union und der Schüler Union Bad Salzuflen. Seit 2017 ist er auchMitglied der CDU. Der 19-Jährige Schüler engagiert sich als Botschafter der Stiftung &bdquo;Humor Hilft Heilen" und ist ehrenamtlicher Mitarbeiter der Gemeinsamen Jugendarbeit Schötmar-Sylbach.

Neben der Politik verbringt er seine Freizeit beim Tanzen, bei der Schützengesellschaft Schötmar von 1732 und trifft sich gerne mit Freunden. Seine Motivation in die Politik zu gehen beschreibt er so: &bdquo;Ich möchte etwas bewegen. Egal, ob in meiner Stadt oder auf höheren Ebenen. Die Jugend muss sich stärker in die Politik einmischen. Wir sind die nächste Generation auf diesem Planeten."

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