So wollen diese beiden Männer junge Menschen für Kirche und Glauben begeistern

Bad Salzuflen/Schötmar/Sylbach. Tim Alexander und Axel Schwarze haben sich viel vorgenommen. Sie möchten die Kirche wieder stärker in das Bewusstsein von Jugendlichen, Kindern und deren Eltern bringen. &bdquo;Viele nehmen Kirche als alt und verstaubt wahr – aber das stimmt so nicht“, sagt Tim Alexander. Der 25-Jährige ist Vorsitzender des Gemeinsamen Jugendausschusses der Evangelisch-reformierten und der Evangelisch-lutherischen Gemeinde in Schötmar sowie der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Sylbach.

Axel Schwarze ist seit 2007 Gemeindepädagoge der drei Gemeinden und leitet die Jugendarbeit. Gemeinsam wollen die beiden noch deutlicher zeigen, dass Kirche ein Ort ist, an dem Kinder und Jugendliche gesehen werden und sich mit ihren Ideen einbringen können.

Eine einfache Aufgabe ist das nicht – denn Kirche rückt zunehmend aus dem Blickfeld vieler Menschen. Das zeigen auch die Zahlen vor Ort: &bdquo;Vor sieben bis acht Jahren hatten wir rund 60 Jugendliche im Konfirmandenunterricht. Heute sind es noch 15 bis 20“, berichtet Schwarze. Einen Rückgang beobachtet der 57-Jährige bereits seit zwei Jahrzehnten, seit 1997 arbeitet er in der kirchlichen Jugendarbeit, zuvor in anderen Gemeinden.

Im Oktober wollen Alexander und Schwarze mit einer Auftaktveranstaltung einen neuen Impuls setzen. &bdquo;Dazu laden wir alle Jugendlichen herzlich ein“, sagt Alexander. &bdquo;Wir wollen wissen: Was erwartet ihr von Kirche? Mit welchen Ideen können wir euch erreichen?“ Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

40 Teilnehmer Dabei kommt die gemeinsame Jugendarbeit (GJA) durchaus an. &bdquo;Bei unseren Freizeiten in Schweden und Norwegen waren jeweils rund 40 Teilnehmer dabei“, sagt Schwarze. Und auch die Jugendgottesdienste in Sylbach ziehen bisweilen 25 bis 30 Besucherinnen und Besucher an, ergänzt Alexander.

An diesem Format wollen die beiden weiterarbeiten – mit moderner Liturgie, aktuellen Themen und, wenn möglich, einer Live-Band. Schwarze ist überzeugt, dass kirchliche Jugendarbeit jungen Menschen auf ihrem Weg ins Leben helfen kann. Für ihn ist es eine Art Mission, Antworten auf wichtige Fragen zu geben. &bdquo;Jugendliche sollen wissen, warum Glaube wichtig ist. Dass man sich daran festhalten kann – gerade in Momenten, in denen Eltern oder Freunde nicht weiterhelfen können“, sagt er.

Zudem lernen junge Menschen, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen. &bdquo;Und dass man etwas bewirken kann“, ergänzt Tim Alexander. Er selbst war als Kind zunächst Teilnehmer, später ehrenamtlicher Helfer bei Kinderbibelwochen – heute ist er das jüngste Mitglied im Kirchenvorstand der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar.

Für Zukunft entscheidend Auch für die Zukunft der Institution Kirche ist die Jugendarbeit entscheidend. &bdquo;Wenn wir keine Kinder und Jugendlichen für uns gewinnen, wird es schwer, Kirche vor Ort aufrechtzuerhalten“, sagt Alexander. Denn viele Kirchenvorstände bestehen heute aus Menschen weit über 50.

Es gibt aber auch ermutigende Zeichen. &bdquo;Es kommen auch Jugendliche zu uns, deren Eltern nichts mit Kirche zu tun haben – weil sie von Freunden mitgebracht wurden“, berichtet Schwarze. Die sogenannte Mundpropaganda sei neben Social Media eines der wichtigsten Mittel zur Nachwuchsgewinnung. Schwarze und Alexander sind sich sicher: Kirche hat auch weiter ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft. Aber die beiden wissen auch: Die Kirche muss dafür etwas tun.

Weitere Informationen zur gemeinsamen Jugendarbeit finden sich auf der Homepage: www.gemeinsame-jugendarbeit.de

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