Bad Salzuflen. Immer mehr Lipper müssen wegen des Coronavirus zu Hause bleiben. Sei es, dass sie selbst erkrankt sind oder weil sie in der jüngeren Vergangenheit Kontakt zu einem Infizierten hatten. Menschen aus Bad Salzuflen und Umgebung, die in häuslicher Quarantäne bleiben müssen, hilft ab sofort der DRK-Ortsverein. Die Rotkreuzler aus der Kurstadt haben eine Hotline eingerichtet, wo sie „Bestellungen" für Einkäufe entgegen nehmen oder sonstige Hilfestellungen anbieten. Wer die Rufnummer (05222) 17700 wählt, hat sofort jemanden an der Strippe. Gestern war das beispielsweise Max Martins. „Ich mache das im Ehrenamt", sagt der DRK-Helfer. Dabei denken die Rotkreuzler nicht nur an die direkt von Corona Betroffenen. Zielgruppe für den Service seien auch alte und kranke Menschen, die sich nicht in Supermärkte bewegen sollen oder können, sagt der Vorsitzende des DRK Bad Salzuflen, Sören Ledig. Rund zehn Helferinnen und Helfer sind für den Dienst bereits im Einsatz. „Zwei weitere Freiwillige haben sich spontan bei uns gemeldet", freut sich Max Martins. Nach der „Bestellung" beim DRK liefern die Helfer den Einkauf bis vor die Haustür. Dafür stehen drei Dienstwagen zur Verfügung. Bezahlt wird später per Überweisung oder über Paypal. „Wir haben uns dagegen entschieden, mit Bargeld zu hantieren. Dabei gibt es ein Risiko über Schmierinfektionen", erklärt Vorsitzender Ledig. „Überall in Lippe entstehen aktuell Angebote in der Nachbarschaftshilfe. Wir begrüßen es sehr, dass die Hilfsbereitschaft so immens ist", so Ledig weiter. „Gerade dass so viele junge Menschen über die sozialen Medien ihre Hilfe für Risikogruppen anbieten, ist toll." Neben der Einkaufshilfe steht das DRK Bad Salzuflen nach eigenen Angaben auch als Ansprechpartner für andere Bedürfnisse bereit. Dabei könne es auch einfach nur darum gehen, dass Menschen sich in der aktuellen Lage einsam fühlen und jemanden zum Reden benötigen: „Auch in diesem Falle sind unsere Helferinnen und Helfer erreichbar", so der Vorsitzende Auch Rotkreuzleiter Matthias Schalk ist überzeugt davon, dass Menschen der Risikogruppen jetzt einfach und unbürokratisch geholfen werden soll. „Normalerweise sieht man uns in unseren orangenen Jacken für allem auf Veranstaltungen oder bei Notfällen. Dass jetzt Termine ausfallen, hat zur Folge, dass wir unsere Energie bündeln und uns auf die aktuelle Lage konzentrieren können." Das DRK Bad Salzuflen hat darüber hinaus sein Tagesgeschäft weitgehend eingestellt. Kurse fallen vorerst aus, Ausbildungsabende sind auch abgesagt. „Natürlich stehen wir aber im Katastrophenschutz weiter zur Verfügung. Auch Blutspenden finden weiterhin statt und werden dringend benötigt", erklärt Ledig. Zu erreichen ist das DRK auch per Mail: covid@drk-badsalzuflen.de Immer mehr Lipper bieten ihre Hilfe an Kreis Lippe. Immer mehr freiwillige Lipper finden sich zusammen, um Menschen aus der Risikogruppe oder Mitbürger, die unter Quarantäne stehen, zu unterstützen. So haben sich zum Beispiel bereits rund 20 Helfer beim Verein „Lipper für Lipper" gemeldet, die ihre Hilfe anbieten. Zusätzlich stünden zehn Vereinsmitglieder durchgehend bereit. „Wir stehen mit weiteren Gruppen in Verbindung, um ein Netz aus Helfern zu bilden", sagt Vorstandsvorsitzender Sascha Thomas. „Momentan haben wir noch mit einer Gruppe aus Lemgo Kontakt und wir haben jemanden in Lockhausen", sagt Thomas. So sollen künftig auch die Bereiche außerhalb von Detmold abgedeckt werden. Wer Hilfe bei Einkäufen oder Apotheken-Gängen benötigt oder selbst helfen möchte, kann sich unter Tel. (05231) 3020035 melden. Im Gespräch würden dann Adressdaten aufgenommen und geklärt, welcher Einsatz wann und wo übernommen werden kann. Auch in der Facebook-Gruppe „Nachbarschaftshilfe Lage (Lippe)" haben sich bereits zahlreiche Helfer zusammengefunden, die anbieten, Einkäufe, Gassi-Runden oder Apotheken-Gänge zu übernehmen. Zusätzlich ruft Initiator Thomas Ludewig dazu auf, Nachbarn und älteren Menschen im Umfeld Hilfe anzubieten. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Bad Salzuflen sucht zur Zeit junge Menschen, die bereit sind, unentgeltlich und unter Berücksichtigung der empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen ebenfalls kleinere Hilfsdienste, wie Einkaufsgänge für nicht mobile, ältere Gemeindemitglieder zu übernehmen. Interessenten werden gebeten, sich telefonisch unter (05222) 959763, per E-Mail an gemeindebuero@stadtkirche.info oder direkt im Gemeindebüro, Von-Stauffenberg-Straße 3, zu melden.