Rudolph-Brandes-Allee wird zur Großbaustelle

Bad Salzuflen . Es ist der mit Abstand meistbefahrene Straßenabschnitt im Bereich der Innenstadt. Und das hat tiefe Spuren im Asphalt hinterlassen. Deswegen benötigen die Rudolph-Brandes-Allee und die Bahnhofstraße (L 712) eine neue Fahrbahndecke. Diese soll in diesem Jahr aufgebracht werden. Die Großbaustelle wird Folgen für den Verkehrsfluss in der Stadt haben.

Der Hintergrund: Betroffen ist der rund 1,7 Kilometer lange, vierspurige Abschnitt zwischen der Kreuzung am Rathaus an der Grenze zu Schötmar bis rund 100 Meter hinter der Kreuzung Werler Straße in Richtung Herford. Auf diesem Teilstück der L 712 sind im Durchschnitt 20.800 Kfz in 24 Stunden unterwegs, hat eine Verkehrszählung ergeben. Zum Vergleich: Auf dem Teilstück der B 239 vom Werler Krug bis zur A 2 sind es mit 22.000 Kfz pro Tag nur wenig mehr.

Die Baumaßnahme: Eigentümer der Straße und damit Bauherr ist das Land NRW. Die Sanierungsarbeiten werden demnächst ausgeschrieben, kündigt Sven Johanning an. Er ist Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau (&bdquo; Straßen.NRW "). In der Ausbau-Liste des NRW-Verkehrsministeriums ist die Maßnahme Rudolph-Brandes-Allee/Bahnhofstraße mit 460.000 Euro veranschlagt. Entscheidend ist jedoch das Ergebnis der Ausschreibung.

Die Großbaustelle: Geplant ist, dass der Asphalt und der Unterbau auf allen vier Fahrspuren erneuert wird. Zusätzliche Kanalarbeiten wie in der Beetstraße stehen bei der Rudolph-Brandes-Allee und der Bahnhofstraße nicht an. &bdquo;Wir wollen mit der Maßnahme in diesem Jahr beginnen und sie auch abschließen", sagt Johanning . Gebaut werde in Abschnitten. Der genaue Baustellen-Plan werde noch erstellt. Und auch wie der Verkehr während der Großmaßname geführt beziehungsweise eventuell umgeleitet wird, müsse noch geklärt werden. &bdquo;Das geschieht in Absprache mit der Stadt", so Johanning . Ein rund 200 Meter langes Teilstück der Bahnhofstraße muss übrigens nicht saniert werden. Dieses ist bereits von einigen Jahren erneuert worden.

Das Aus für die &bdquo;Sprungschanze": Wer aktuell mit ein wenig &bdquo;Anlauf" von der Walhallastraße Richtung Lockhauser Straße (Brücke) fährt, spürt deutlich einen Buckel auf der Straße. Diese &bdquo;Sprungschanze" wird mit dem neuen Asphalt Geschichte sein, so Johanning.

Auch die Verlängerung ist Baustelle: Die Maßnahmen auf der Rudolph-Brandes-Allee und der Bahnhofstraße fallen zeitlich zusammen mit dem Ausbau der Salzufler Straße in Herford. Diese wird auf einer Länge von 2,2 Kilometern seit 2018 neu gestaltet und ist seitdem abschnittsweise voll gesperrt. Die Nachbarstadt rechnet damit, dass die Salzufler Straße Ende 2020 fertiggestellt wird.

Die Historie: Der Name Rudolph-Brandes-Allee erinnert an den berühmtesten Sohn der Stadt, den Apotheker und Naturwissenschaftler Rudolph Brandes (1795-1842). Brandes, der 1819 die &bdquo;Brandes sche Apotheke" in der Stadt von seinem Vater übernahm und die es immer noch gibt, war Gründer des &bdquo;Apothekervereins im nördlichen Teutschland ", dem Vorläufer des Deutschen Apothekerverbandes. Die Straße hieß übrigens lange Zeit nur &bdquo;Allee". Erst 1926 wurde sie in Rudolf-Brandes-Allee umbenannt. Vor knapp 30 Jahren wurde auf den Schildern der &bdquo;Rudolf" gegen den korrekten &bdquo;Rudolph" ausgetauscht. An Brandes erinnert ein 1848 errichteter Obelisk, der sich heute an der Einmündung zur Riestestraße befindet. Vierspurig ausgebaut wurde die Allee Ende der 1970er Jahre. Damals verschwanden auch die meisten der namensgebenden Bäume.

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