FDP will eine moderne Stadt und mehr digitalen Bürgerservice

Bad Salzuflen . 6,1 Prozent holten die Salzufler Liberalen bei den Kommunalwahlen 2014, gewannen damit drei Ratssitze und wurden viertstärkste politische Kraft. Vor dem Hintergrund, dass am 13. September mehr Parteien und Gruppierungen als vor sechs Jahren um die Stimmen der 44.000 Wahlberechtigten in der Stadt werben, geht die FDP mit dem Ziel an den Start, ihr Ergebnis mindestens zu halten.

Ganz oben für die Fraktion steht die Wirtschaftsförderung, betont Vorsitzende Regina Perunovic (67). Die Rechtsanwältin ist von ihren Parteifreunden wieder auf Reservelistenplatz eins gewählt worden. Dass die aktuell nur mit einer halben Stelle in der Stadtverwaltung besetzte Wirtschaftsförderung erst nach der Wahl ausgebaut werden soll, versteht Perunovic nicht. &bdquo;Bisher fand in Bad Salzuflen eher eine Verhinderung von Neuansiedlungen statt ein Werben um neue Unternehmen statt.“ Was zuletzt das Beispiel des abgewanderten Novum-Marktes gezeigt habe. Ähnlich sehe es im Fall der Naturheilpraxis für Papenhausen aus. &bdquo;Wir haben einen einstimmigen Ratsbeschluss hierfür, und die Verwaltung weigert sich, die Praxis zuzulassen“, ärgert sich FDP-Ratsherr Axel Pick (47). Eine gute städtische Wirtschaftsförderung halte einen &bdquo;ständigen Kontakt“ zu den Unternehmen und biete Lösungen für Probleme anstatt Initiativen abzuwürgen.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Liberalen ist die Modernisierung der Verwaltung. &bdquo;Das Rathaus muss dringend bürgernäher und digitaler werden“, formuliert es Stadtverbandsvorsitzender und Landratskandidat Carsten Möller (48). Die Bürger sollten die Möglichkeit haben, alle ihre Anliegen online abzuwickeln. Davon sei Bad Salzuflen im Vergleich zu Nachbarstädten noch weit entfernt. Um beim Salzufler Dauerbrenner &bdquo;fehlende Kita-Plätze“ voran zu kommen, schlägt FDP-Ratsfrau Monika Frodermann (43) vor, bestehende Einrichtungen um Anbauten zu erweitern oder &bdquo;in die Höhe“ zu bauen. Für die Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt plädiert Parteivorsitzender Möller dafür, den Hoffmannspark &bdquo;neu zu denken“. Dieser liege zentral zwischen der Salzufler Stadtmitte und Schötmar. Entsprechend sei eine zu rigide Beschneidung des dort zulässigen Sortiments nicht mehr zeitgemäß. Auch sollte die Stadt die Erweiterung von Verkaufsflächen von Lebensmittelläden beziehungsweise Discountern in den Ortsteilen gestatten, damit die Märkte eine Zukunft haben. Um trotz des Trends zu Urnenbestattungen möglichst viele öffentliche Friedhöfe zu erhalten, schlägt die FDP eine &bdquo;Privatisierung“ vor – sprich die Grünanlagen an Vereine zu vergeben. Beim Thema &bdquo;Gesundheits- und Tourismusstandort“ sehen die Liberalen eine positive Entwicklung. &bdquo;Der Kurdirektor hat gute Ideen und Fördergelder nach Bad Salzuflen geholt – zum Beispiel für die neue Wandelhalle“, lobt Regina Perunovic. Frustrierend sei nur leider zu beobachten, wie wie wenig Stadt und Staatsbad zusammenarbeiten würden. Dafür sei der Kurpark &bdquo;toll“, wie Parteikollege Pick sagt. Monika Frodermann hält es für zwingend, dass die Bad Salzufler Abiturienten künftig im Kurhaus feiern können. Der Bebauungsplan für die Parkstraße sei &bdquo;behutsam“ zu verändern, so Perunovic. Immobilien wie das Kurhaus, der Fürstenhof und das Grundstück der ehemaligen Klinik am Kurpark sollen sich entwickeln können, ohne dass die wichtigen Pensionen und Hotels Gäste verlieren. Ein großes Lob verteilen die Liberalen an die Stadtwerke: Wie diese das Bega-Bad in Corona-Zeiten führen würden, sei herausragend, so Parteichef Möller. Und auch die Parkhäuser seien bestens aufgestellt.

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