Stadt Salzuflen plant weiteres Parkhaus im Kurzentrum

Bad Salzuflen. Der Fußweg zum Kurpark-Haupteingang beträgt nur rund 200 Meter. Das rund um die Uhr geöffnete Parkhaus P2 ist mit seinen 315 Stellflächen die wichtigste Adresse für Gäste, die mit dem Auto ins Kurzentrum wollen. Direkt &bdquo;über“ dem Parkhaus befindet sich der Parkplatz Sophienstraße, der weitere 100 Stellflächen bietet. Zusammen stehen also mehr als 400 Stellflächen im Kurzentrum zur Verfügung. Doch das wird in Zukunft nicht reichen, hat die Stadt jetzt durch ein Gutachten erfahren.

Der Hintergrund: Aktuell entsteht an der Parkstraße und nur einen Steinwurf vom Parkhaus P2 entfernt der neue &bdquo;Medicampus“ mit Raum für niedergelassene (Fach-)Ärzte, ein Sanitärgeschäft, eine Apotheke und weitere Gesundheitsangebote. Eröffnung soll im kommenden Frühjahr sein. Wie berichtet, gibt es auch bereits konkrete Pläne, ein zweites Ärztehaus auf dem ehemaligen Geländer der &bdquo;Klinik am Kurpark“ zu errichten. Dazu wird der seit Jahren leer stehende Fürstenhof in ein Vier-Sterne-Hotel umgebaut, und auch das zum Jahresende betriebsbereite neue Kurhaus soll bekanntlich deutlich mehr Tagungsgäste als vor dem Umbau anlocken.

Parkdruck steigt

Mit anderen Worten: Der Parkdruck im Kurzentrum wird steigen. Diesen dürfte das neue Parkdeck an der &bdquo;VitaSol-Therme“ zudem kaum abfedern können. Es verfügt zwar mit 343 Stellflächen über die größte Kapazität aller Parkhäuser in Bad Salzuflen, ist aber in erster Linie für die Gäste der Therme und des geplanten Vier-Sterne-Hotels mit 200 Betten am Standort gedacht, dessen Bau gerade begonnen hat und das im Frühjahr 2027 fertig sein soll .

Um den Bedarf für weitere Stellplätze beziehungsweise den Bau eines neuen Parkhauses im Kurzentrum fundiert abschätzen zu können, haben die Stadtwerke Bad Salzuflen als potenzieller künftiger Betreiber beim Büro &bdquo;Zacharias Verkehrsplanungen“ (Hannover) eine entsprechende Untersuchung beauftragt.

Betrachtet wurde der Zeitraum von März bis Dezember 2024. Laut den Gutachtern war das Parkhaus P2 regelmäßig zu 70 Prozent ausgelastet. Insbesondere im Dezember an mehreren Tagen sowie an anderen Spitzen im Jahresverlauf ergab sich darüber hinaus eine Vollauslastung von nahezu 100 Prozent, teilt die Verwaltung in einer Informationsvorlage an die Politik mit. Der Gutachter geht davon aus, dass der Parkplatz Sophienstraße zu Spitzenzeiten ähnlich ausgelastet beziehungsweise voll belegt ist.

Die Empfehlung: Die Experten des beauftragten Verkehrsbüros raten zum Bau eines weiteren Parkhauses mit drei Geschossen am Standort des heutigen Parkplatzes. Dieses sollte um die 300 Stellflächen verfügen. Insgesamt stünden dann im Kurzentrum mehr als 600 Parkplätze zur Verfügung.

Die Stadt verfolgt nach eigenen Angaben auch deshalb das Ziel, zentrale Anlaufstellen für Autofahrer zu schaffen, um den sensible Kurbereich vom Parksuchverkehr zu entlasten.

Um das Baurecht für ein neues Parkhaus zu schaffen, will die Stadt den für den Standort an der Ecke Bismarck-/Sophienstraße gültigen Bebauungsplan ändern. Das betroffene Gebiet ist laut Angaben der Stadt knapp 6000 Quadratmeter groß und befindet sich in ihrem Besitz. Auf der gegenüberliegenden Seite, nördlich der Sophienstraße, liegt ein Busparkplatz, der erhalten bleiben soll.

In Nachbarschaft des Parkplatzes befindet sich das weitläufige Areal des &bdquo;Sophienhauses“, das nach einem zwischenzeitlichen Intermezzo als Flüchtlingsunterkunft seit Jahren leer steht. Vor drei Jahren startete die Stadt ein Bebauungsplanverfahren für die Umwandlung in ein Wohngebiet. Dazu fand eine erste Bürgeranhörung statt.

Vorhaben stockt Danach hat sich an der Stelle jedoch nichts mehr getan. &bdquo;Wir sind allerdings nach wie vor an dem Projekt interessiert“, sagte Sven Klagge von der niederländischen Ten Brinke Group auf Anfrage der Redaktion. Ten Brinke will das Areal des &bdquo;Sophienhauses“ mit dem Grundstückseigentümer, dem DRK, entwickeln. Vor drei Jahren war die Rede davon, auf dem Areal Miet- und Eigentumswohnungen zu errichten, dazu waren weitere Komplexe für Betreutes Wohnen, Pflege-Wohngemeinschaften und Arztpraxen vorgesehen.

SPD stellt Antrag für Parkstraße Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat das Bebauungsplanverfahren für das weitere Parkhaus einstimmig abgesegnet, sagt Vorsitzender Joachim Licht (SPD). Auch einen Namensvorschlag gebe es bereits: &bdquo;Parkhaus Landschaftsgarten“. Dazu habe das Gremium mehrheitlich einem Antrag der Sozialdemokraten stattgegeben, nach dem die Restbebauung an der Parkstraße auf dem ehemaligen Grundstück der Klinik am Kurpark so umgesetzt wird, dass sie sich an der Bäderarchitektur der Nachbarschaft anlehnt.

Ferner soll in künftigen Planungen die Umgestaltung der Sophien- und Parkstraße in einen verkehrsberuhigten Bereich angestrebt werden, um den Fürstenhof besser im Kurgebiet mit Landschaftsgarten, Kurpark, Gesundheitscampus und Kurhaus zu integrieren, heißt es in dem Antrag weiter.

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