Neubau am Schulzentrum Lohfeld: „Quadratisch, praktisch, gut“?

Bad Salzuflen. Der Bauausschuss hat jetzt einstimmig grünes Licht gegeben, um zusätzlich 320.000 Euro für den Neubau am Schulzentrum Lohfeld bereitzustellen. Damit liegt das Investitionsbudget für das neue Gebäude insgesamt bei 12,5 Millionen Euro.

Wie berichtet, will die Stadt mit dem Bau die Raumnot in dem Zentrum beheben, in dem sich Haupt- und Realschule sowie das Rudolph-Brandes-Gymnasium befinden. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag gestellt werden, 2023 soll alles stehen. Anfang 2024 könnten die ersten Schülerinnen und Schüler dort einziehen.

In den zwei Obergeschossen befinden sich laut Plan des zuständigen Bad Salzufler Architekturbüros &bdquo;Schmersahl-Biermann-Prüßner" insgesamt 15 Klassen- und 6 Differenzierungsräume, außerdem ein Informatikraum und ein Kunstraum, zudem WC-Anlagen, Lehrmittelräume und Technikbereiche. &bdquo;Quadratisch, praktisch und gut", soll der Bau laut Stadtverwaltung werden, wie es in einer Vorlage für den Bauausschuss heißt.

Kosten steigen weiter Dass nun Geld nachgeschossen werden musste, erklärt die Stadt mit einer aktualisierten Kostenberechnung. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Hans-Joachim Lücking (CDU), sagte gegenüber unserer Redaktion, das sei aufgrund der deutlich gestiegenen Materialkosten im Zuge der Corona-Krise nötig geworden.

Zusätzlich hat die Stadt noch mal 2,5 Millionen als Deckungsreserve in den Haushalt eingestellt. Sollte das bisher eingeplante Geld also trotzdem nicht reichen, hätte man noch einen &bdquo;Notgroschen". Freigegeben werden kann der Betrag aber nur mit Zustimmung von Bau- und Hauptausschuss. Lücking hofft jedenfalls, dass man im Wesentlichen im geplanten Investitionsrahmen bleibt. Ein Kostendesaster wie beim Schulzentrum Aspe schließt er aus. Für Neubau und Sanierung des Bestands hatte die Stadt in Aspe zu Beginn mit 20 Millionen Euro kalkuliert, mittlerweile rechnet man mit gut 35 Millionen Euro.

"Ende der Fahnenstange" bei 12,5 Millionen Euro? &bdquo;Ich hoffe, dass wir im Lohfeld auf der sicheren Seite sind, da sich bei einem Neubau die Kosten besser kalkulieren lassen", sagt Lücking. Beim Schulzentrum Aspe seien teilweise die bestehenden Gebäude saniert worden. &bdquo;Da weiß man nie, was einen erwartet, wenn man die Decke aufmacht und auf einmal der Brandschutz erneuert werden muss."

12,5 Millionen Euro – das ist Lückings Botschaft – sei für ihn und den Bauausschuss "das Ende der Fahnenstange". Die 2,5 Millionen Euro Deckungsreserve will er unangetastet lassen. &bdquo;Ich will auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, dass wir eigentlich schon mit 15 Millionen Euro kalkulieren", betont er.

In Aspe hatte man ständig Geld nachschießen müssen, bis es darüber sogar zum Bruch der Koalition zwischen SPD und CDU kam. Die Union hatte damals mit dem Gedanken gespielt, die Notbremse beim Bau zu ziehen und über Alternativen nachzudenken.

Anbau kann von allen Schulen genutzt werden Mit der Architektur des im Lohfeld geplanten Neubaus ist Lücking zufrieden. Geplant ist ein kompakter, quadratischer Baukörper mit drei Geschossen und einem zentralen Lichthof für die Belichtung der innenliegenden Räume. Stehen soll das Gebäude östlich der bisherigen Schulzentrums. Eine Überdachung soll Schüler und Lehrer trockenen Fußes zu den bereits bestehenden Gebäuden bringen.

Mit dem Bau sei das Lohfeld für die kommenden Jahre gut aufgestellt, glaubt Lücking. So werde der Komplex kein Anbau für eine spezifische Schulform, sondern könne von allen Schulen genutzt werden: Je nachdem, welche Lehranstalt den entsprechenden Raumbedarf habe. Laut Vorlage der Stadtverwaltung bietet das Erdgeschoss mit Materialien wie Stahlbeton und Trockenbau flexible Umbaumöglichkeiten.

Die Trennwände in den Klassen und der Schulverwaltung sind demzufolge überwiegend nicht tragend, so dass Räume je nach Bedarf größer oder kleiner gemacht werden können. Ausdrücklich wird in dem Papier der Stadt wert auf die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes gelegt. Geplant sind beispielsweise vergleichsweise kostengünstige Fußbodenbeläge wie Sichtbeton oder Linoleum. Von einer &bdquo;Sparvariante" will Lücking aber keinesfalls sprechen. Die Schulzentren Aspe und Lohfeld würden gleichbehandelt. Auch in Aspe sei mit Zustimmung der Lehrerschaft schließlich an einigen Stellen gespart worden, um die Kosten nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen.

In Sachen Nachhaltigkeit auf neuestem Stand Besonders freut es Lücking, dass das neue Gebäude im Lohfeld in Sachen Nachhaltigkeit auf dem neuesten Stand sein wird. &bdquo;Es ist nach den Kriterien der ,Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen’ geplant", sagt Lücking.

Auf eine entsprechende Zertifizierung wolle man aber verzichten, da diese mit 100.000 Euro aufwärts zu Buche schlagen würde. Den Bauplänen zufolge soll eine mechanische Be- und Entlüftung ein gutes Raumklima erzeugen. Die Lüftungsanlage auf dem begrünten Dach soll das gesamte Gebäude mit Frischluft versorgen. Die Raumakustik werde durch Deckenabsorber aus Holzwolle optimiert. Die Obergeschosse sind in Hybrid-Beton-Massivholzbauweise geplant. Und auch, dass die Schüler bisweilen nicht ganz so sorgsam mit fremden Eigentum umgehen, ist offenbar einkalkuliert. &bdquo;Robuste Ausführungen der Materialien sind aufgrund nicht beaufsichtigter Personengruppen wichtig", heißt es wörtlich von der Stadt.

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