Bad Salzuflen. Eigentlich nutzt Gisela Schmidt, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, die Kneipp-Becken jeden Tag. „Das liegt für mich auf dem Weg“, sagt die 85-jährige Salzuflerin. Aber: Seit Corona sind die Bassins im Landschaftsgarten und am Uhrenturm-Gradierwerk geschlossen, einzig das Becken im Kurpark ist geöffnet. „Man wundert sich, wie das in einem Kneipp-Kurort, der als Gesundheitsstandort für sich wirbt, sein kann“, fragt sich Schmidt. Zumal man beim Kneippen doch an der frischen Luft sei und Abstände gut eingehalten werden könnten, wenn man die Becken einzeln nutze. Auf Nachfrage hat das Staatsbad eine gute Nachricht: Ab Freitag, 23. Juli, sollen die Armbecken am Gradierwerk und am Kurparksee sowie das Tretbecken im Landschaftsgarten wieder in Betrieb genommen werden. Gewährleisten, dass Corona-Regelungen eingehalten werden Weshalb die nicht früher geöffnet wurden? „Als Betreiber müssen wir gewährleisten, dass die Regelungen der gültigen Corona-Schutzverordnung umgesetzt werden. Im geschlossenen Bereich des Kurparks ist das einfacher möglich, weshalb die Kneipp-Becken dort schon seit April in Betrieb sind“, heißt es vom Staatsbad. Allerdings gelte auch hier die Einschränkung, dass das Becken nur jeweils von einer Person genutzt werden dürfe. Von einem Betrieb der Kneipp-Becken am Uhrenturm und im Landschaftsgarten habe man bislang abgesehen, weil sich diese außerhalb des geschlossenen Kurpark-Bereichs befinden. Das Staatsbad beobachte die Corona-Entwicklung aber permanent und stehe im Austausch mit dem Ordnungsamt – dabei wurde auch der Betrieb der Kneipp-Becken außerhalb des Kurparks regelmäßig abgewogen, heißt es. Maskenpflicht und Abstandsregeln Nun soll es also wieder losgehen – allerdings unter gewissen Voraussetzungen, wie das Staatsbad schreibt: Für die Nutzung gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln, und es darf immer nur eine Person kneippen. Gisela Schmidt spricht zudem die zunehmende Vermüllung der Becken an – auch die ist dem Staatsbad bewusst, die Anlagen würden „selbstverständlich“ regelmäßig gereinigt. Zudem werde auch noch eine Scheibe mit Erläuterungen zur Kneipp-Philosophie im Landschaftsgarten ausgetauscht, die im Frühjahr demoliert worden war. Als Ergänzung oder Alternative weist das Staatsbad zudem auf Angebote mit Kneipp-Bezug im Rahmen des Programms „Aktiv im Park“ hin.