Matthias Nacke: Ein Pragmatiker für die Gemeinschaft in Ehrsen-Breden

Bad Salzuflen/Ehrsen-Breden. &bdquo;Nachbarschaftlich" ist das Wort, das für Matthias Nacke am besten den Charakter von Ehrsen-Breden trifft. Man kennt sich, man hilft sich. Seit der vergangenen Kommunalwahl sitzt Nacke für die CDU dem Ortsausschuss vor, 3241 Seelen zählen die beiden Dörfer zusammen, die im Nordosten Bad Salzuflens liegen.

In Ehrsen ist Nacke zuhause, seit Generationen betreibt die Familie dort einen mittlerweile rund 100 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb, wo unter anderem Weizen, Mais und Zucker angebaut werden. Tiere hält die Familie schon lange nicht mehr. &bdquo;Wenn man von unserem Dackel absieht", sagt der 43-Jährige.

Einen Teil der Gebäude auf dem Hof hat er an die Graf-Recke-Stiftung vermietet, die dort einen Schulstandort für Kinder unterhält, die sonst nur schwer zu beschulen sind, wie Nacke sagt. Während er über den Hof führt, sind Kinder und Erzieher draußen auf einem auf dem Gelände liegenden Spielplatz. &bdquo;In dieser Umgebung klappt es für die Kinder mit der Schule besser."

Im Wohnhaus von Nacke leben drei Generationen unter einem Dach: seine Eltern sowie seine Frau, er selbst und die drei Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren. &bdquo;Das ist total super", sagt der Zweimetermann. Seit seiner Kindheit war für ihn klar, dass er irgendwann als ältester Sohn von drei Geschwistern den Hof von seinen Eltern übernimmt. Gehadert habe er damit nie. Nur um die Jahrtausendwende war der Betriebswirt eine kurze Zeit lang fürs Studium weg: in Halle an der Saale. Zuvor hatte er in Bielefeld studiert, dorthin ist er aber von Ehrsen-Breden aus gependelt.

Aus dem Stand 44,18 Prozent für die CDU

Gemeinschaft ist ihm wichtig, in allen Lebensbereichen. &bdquo;Mit den benachbarten Landwirten haben wie schon seit mehr als 30 Jahren eine Maschinengemeinschaft", sagt er. Die Landwirte unterstützen sich gegenseitig. Seine beiden Kinder, die auf die Grundschule Wasserfuhr gehen, machen sich jeden Morgen in einer mehrköpfigen Gruppe dorthin auf den Weg. &bdquo;Alle treffen sich morgens mit der Schulgruppe hier auf dem Hof", sagt Nacke.

Bei den Ratswahlen im vergangenen Jahr holte er aus dem Stand 44,18 Prozent für die CDU, in die er erst im selben Jahr eingetreten ist. Einstimmig wurde er zum Vorsitzenden des Ortsausschusses gewählt. Für ihn ist die Mitwirkung in der Kommunalpolitik noch Neuland, auch wenn es eine gewisse Vorprägung gibt.

&bdquo;Meine Mutter war viele Jahre lang Schriftführerin im Ortsausschuss." Ursula Nacke saß dort als parteiloses Mitglied auf einem Sitz der CDU. Der Partei, der sich auch Nacke bereits vor seinem Eintritt verbunden fühlte. Den Ausschlag, selbst den Hut für die Kommunalwahl in den Ring zu werfen, habe die Frage von Bekannten gegeben, ob er nicht den Ort im Rat vertreten wolle. Er sagte zu.

&bdquo;Ich engagiere mich gerne", sagt Nacke. Das tut er auch im Förderverein der Grundschule Wasserfuhr und im Montessori-Kinderhaus. Nun kommt die Ratsarbeit hinzu, mit der Betonung auf Arbeit. &bdquo;Es ist ein Irrglaube, wenn man meint, man macht das mal eben so nebenbei", sagt er. Das habe er auch ein bisschen unterschätzt.

Welche Ziele hat er sich als Ausschussvorsitzender gestellt? &bdquo;Erstmal will ich mich vernünftig einarbeiten", sagt Nacke. Da gebe es noch einiges für ihn zu lernen. Akuten Handlungsbedarf sehe er derzeit bei keinem Thema. Ehrsen-Breden sei im Großen und Ganzen gut aufgestellt. Klar, hin und wieder gebe es Ärger wegen wilden Müllkippen. Aber das sei es eigentlich schon.

Miteinander im Gespräch bleiben Die derzeitige Diskussion, ob die Ortsausschüsse mehr Kompetenzen bekommen sollen, hält er für überflüssig. Wenn es ein Anliegen gebe, müsse man im Rat eben um Unterstützung werben. Wichtig sei, dass alle miteinander im Gespräch blieben. Damit Orte wie seiner in Zukunft für junge Familien attraktiv bleiben, müsse man auf der Höhe der Zeit bleiben. &bdquo;Schnelles Internet ist zum Beispiel wichtig", betont er.

Man liegt sicher nicht falsch, wenn man Matthias Nacke als Pragmatiker bezeichnet. Dazu passt gut eine kleine Anekdote, die er erzählt. So hat er vor gut zwei Jahren angefangen, Keyboard zu spielen. Ursprünglich wollte er damit die Wartezeit überbrücken, während seine Kinder in der Musikschule waren, er habe nicht im Foyer sitzen wollen. &bdquo;Da habe ich gefragt, in welchem Kurs in der Zeit noch Plätze frei waren." So wurde es das Keyboard. Er hätte auch jedes andere Instrument genommen. Mit einer Ausnahme: &bdquo;Bei Blockflöte hätte ich gepasst", sagt er und lacht.

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