SPD will Gemeinschaftshäuser für die Salzufler Ortsteile

Bad Salzuflen. Die SPD schlägt vor, dass die Stadt in den Ortsteilen sogenannte Gemeinschaftshäuser als Treffpunkte zur Verfügung stellt. Den entsprechenden Antrag stellt die Fraktion in der Sitzung des Hauptausschusses (17 Uhr, Netzwerk, Uferstraße 13) am Mittwoch. Vor allem in Holzhausen, Lockhausen, Retzen, aber auch in Schötmar und Bad Salzuflen vermissen die Sozialdemokraten entsprechende Angebote, wie Robin Meier, stellvertretender Fraktionsvorsitzender gegenüber unserer Redaktion erklärt.

In dem Antrag der SPD heißt es: &bdquo;Die Stadt Bad Salzuflen stellt ihren Bürgern, Vereinen und Institutionen Gemeinschaftshäuser zur Verfügung, um das Vereinsleben, das gesellschaftliche und kulturelle Leben in den Ortsteilen und Quartieren zu ermöglichen."

&bdquo;Die Stadt Bad Salzuflen hat mit ihren strategischen Stadtzielen beschlossen, das Ehrenamt und die Ortsteile zu stärken. Für dieses Engagement braucht es auch Räume, in denen man sich treffen kann", sagt Robin Meier. Daran fehle es vor allem in den genannten Ortsteilen. &bdquo;Sicher gibt es Gemeindehäuser der Kirche oder private Räumlichkeiten, aber es sollte Anspruch der Stadt sein, selbst die Strukturen zu schaffen."

Ihm schweben Orte wie beispielsweise das alte Fachwerkhaus in Holzhausen vor, das früher ein Jugendzentrum war. Dort gibt es schon seit einiger Zeit Pläne, Treffmöglichkeiten für lokale Vereine und Initiativen zu schaffen. Derzeit kann das denkmalgeschützte Gebäude allerdings aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Ein Verein macht sich seit Jahren für die erneute gemeinschaftliche Nutzung des Hauses stark (wir berichteten). Die SPD-Fraktion schlägt in einem weiteren Antrag vor, dort auch eine Kita einzurichten und unterstützt entsprechenden Überlegungen, die es in Holzhausen dazu bereits gab. &bdquo;Tagsüber könnten dort dann Kinder betreut werden, und abends stünden die Räume den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung", sagt Meier. &bdquo;Für Holzhausen wäre eine multifunktionelle Nutzung die beste Lösung, wichtig ist, dass sie über die Parteigrenzen hinweg Zustimmung findet."

Treffpunkte für kleine Orte

Auch in Schötmar ist mit der Festhalle bereits ein Gebäude vorhanden, das in ähnlicher Form von Vereinen und anderen Gruppen genutzt werden könnte. Derzeit erarbeiten die Stadtwerke ein Konzept für das seit Jahren fast komplett leerstehende Gebäude an der Uferstraße. Angedacht ist dort auch, sogenannte Coworking-Spaces anzubieten, also Büroplätze für Einzelpersonen. &bdquo;Man muss natürlich sehen, wie das Konzept der Stadtwerke am Ende aussieht und ob es sich mit dem eines Gemeinschaftshauses verträgt", sagt Meier.

Ganz anders sehe es in Lockhausen oder Retzen aus, wo sich aus seiner Sicht derzeit keine Gebäude für eine Nutzung als Gemeinschaftshaus aufdrängen. Dabei seien es gerade die kleinen Orte, für die solche Treffpunkte wichtig seien. &bdquo;Dort gibt es ja kaum noch eine Infrastruktur. Ein Gemeinschaftshaus könnte dort zum neuen Ortszentrum werden, um das sich vielleicht auch mal wieder Geschäfte ansiedeln könnten", so Meier.

Wichtig ist ihm, dass nicht nur abgewogen werde, in welchen Orten es derzeit eine tatsächlichen Bedarf gebe. &bdquo;Ein Angebot schafft auch eine Nachfrage", sagt der Sozialdemokrat. &bdquo;Wenn es beispielsweise eine Gruppe gibt, die sich gerne gründen würde, aber es ohnehin keine Möglichkeiten gibt, sich zu treffen, gründet sich die Gruppe womöglich erst gar nicht oder löst sich schnell wieder auf", sagt er.

Die SPD hofft, mit den Gemeinschaftshäusern ein niedrigschwelliges Angebot zu schaffen, um Vereinen, Initiativen und kleinen Gruppen Räume zur Verfügung stellen zu können. &bdquo;Das kann vom Flötenkreis bis hin zur privaten Kinderbetreuung oder einer Sportgruppe reichen", sagt Meier.

Bürgerhaus Wülfer-Bexten als Vorbild

Gedacht sei, dass die Stadt infrage kommende Gebäude anmiete, erweitere oder gegebenenfalls auch &bdquo;baulich tätig wird", so Meier. Auch die Hauptlast der Unterhaltskosten sollen bei der Stadt liegen. &bdquo;Die Gebäude würden dann vom Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft der Stadt verwaltet", sagt Meier. Auch darüber hinaus soll sich die Stadt engagieren und näher an die Bürger rücken. In den Gebäuden könnte es beispielsweise wöchentlich eine Sprechstunde der Verwaltung geben. Eine ähnliche Idee hatte übrigens auch Simone Heuwinkel (CDU), Vorsitzende des Ortsausschusses Wülfer-Bexten, für das ortseigene Bürgerhaus bei einem Gespräch mit der LZ geäußert.

Das nun als Gemeinschaftshaus genutzte ehemalige Schulgebäude in Wülfer-Bexten sieht Meier als gelungenes Beispiel und Vorbild für ähnliche Projekte. Dass die Gemeinschaftshäuser für die klamme Stadt Bad Salzuflen nicht zum Nulltarif zu haben sind, sei klar, sagt Robin Meier. &bdquo;Wir haben die Frage der Finanzierung zunächst noch offen gelassen, sondern wollen erst einmal um Unterstützung für die Idee werben." Trotz der möglicherweise nicht geringen Kosten halten die Sozialdemokraten die Gemeinschaftshäuser für wichtig, um ein vitales Leben in den Ortsteilen zu verwirklichen. &bdquo;Es ist eine Möglichkeit der Stadt, auf die Bürgerinnen und Bürger zuzukommen und sich darum zu kümmern, dass die Strukturen vor Ort funktionieren und sich entwickeln können", sagt Sozialdemokrat Robin Meier.

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