Neues Ärztehaus und wissenschaftliche Forschung an der Parkstraße

Bad Salzuflen . Seit 15 Jahren herrscht auf dem Grundstück der ehemaligen Klinik am Kurpark Stillstand. 2014 wurde das Gebäude abgerissen, und seitdem befindet sich in 1-A-Kurortlage eine große Brachfläche. Im kommenden Jahr jedoch werden an der Parkstraße/Ecke Sophienstraße die Bagger anrücken. Wie Bürgermeister Dirk Tolkemitt und Erste Beigeordnete Melanie Koring jetzt dem Stadtrat erklärten, soll sich das leer stehende Grundstück zu einer Schlüsselstelle für den &bdquo;Gesundheitscampus Bad Salzuflen“ entwickeln. Und das mit gleich mehreren Einrichtungen für &bdquo;Innovation, wissenschaftliche Exzellenz und Lebensqualität“, wie sich Tolkemitt ausdrückte. Die Details.

Diabetologische Schwerpunktpraxis: In dem Teil des großen Grundstücks, der an das Parkhaus &bdquo;Kurpark“ grenzt, soll ein neues Ärztehaus entstehen. Investor und Betreiber wird laut Tolkemitt die Diabetologische Schwerpunktpraxis von Dr. Jürgen Vortherms und Stanley Kirana, die aus dem benachbarten Lage nach Bad Salzuflen ziehen wird. Diese behandelt nach Angaben des Bürgermeisters aktuell rund 4000 Patienten und sei die Größte ihrer Art in der Region.

Mit dem Bauantrag wird noch in diesem Jahr gerechnet. Der Umzug sei für Ende 2024 vorgesehen. Mit den Fachärzten für Diabetes werden sich laut Tolkemitt auch Hausärzte und ein Orthopädie-Schuhmeister an der Parkstraße niederlassen. Die Schwerpunktpraxis wolle künftig ein &bdquo;hohes digitales Level“ erreichen, um ihre Patienten bestmöglich auch zuhause zu versorgen: Beispielsweise mit Diabetiker-Schuhen voller Sensorik, die Fehlstellungen online melden. Das neue Ärztehaus wird etwa ein Drittel des Grundstücks der ehemaligen Klinik am Kurpark einnehmen. Über den Verkauf dieses Teilstücks entscheidet der Aufsichtsrat des Staatsbades am kommenden Mittwoch. &bdquo;Die anderen zwei Drittel des Areals bleiben im Eigentum der Stadt“, so Tolkemitt.

Forschung für die Gesundheitswirtschaft: Zusammen mit der Fachhochschule Bielefeld und dem Projekt &bdquo;Career@BI“ sowie dem &bdquo;Zentrum für Gesundheit, Soziales und Technologie“ (&bdquo;CareTech OWL“) werden zwei Tandemstellen für Jungakademiker – sogenannte &bdquo;Postdoktoranden“ – geschaffen. An den Kosten für die beiden Stellen beteiligt sich die Stadt zu 25 Prozent, die Hälfte ihrer Arbeitszeit werden die beiden jungen Wissenschaftler auf dem Salzufler Gesundheitscampus forschen. Ein Ziel dieses Projekts ist es laut Melanie Koring, junge Menschen die Lehre an einer Hochschule schmackhaft zu machen. Eine der beiden Postdoktoranden soll in Bad Salzuflen eine Patientenuniversität zusammen mit der Senioren-Uni EZUS aus Horn-Bad Meinberg, der &bdquo;Lippe Bildung“ und der Salzufler VHS entwickeln.

Die andere Stelle ist dafür da, die bestehenden und neuen Angebote der kommunalen Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation in der Kurstadt miteinander zu vernetzen. Dazu sollen mit dem Projekt &bdquo;GoTransfer4Care“ intelligente digitale Assistenzsysteme entwickelt werden, um den teilweise immens hohen bürokratischen Aufwand in Pflege, Reha und im allgemeinen Gesundheitsbereich zu vereinfachen. An der Erweiterung des Gesundheitscampus werden sich laut Koring zudem die Diagnostikexperten des &bdquo;Labor Krone“ aus Salzuflen beteiligen.

So ist der Stand der Dinge beim Fürstenhof und dem Kurhaus: Nach wie vor steht auch das ehemalige Grandhotel &bdquo;Fürstenhof“ leer, das zuletzt als Reha-Klinik genutzt wurde. Laut Beigeordneter Melanie Koring laufen aktuell Gespräche mit mehreren Interessenten. &bdquo;Durch die geplante Ansiedlung der diabetologischen Praxis in der Nachbarschaft ist eine spürbare Dynamik in die Verhandlungen gekommen.

Im &bdquo;Verhandlungsverfahren“ befindet sich aktuell die europaweite Ausschreibung zur Sanierung des Kurhauses. Wie berichtet, soll der Komplex zu einem modernen Veranstaltungs- und Tagungszentrum umgebaut werden. In dieses soll auch die Konzerthalle im Kurpark integriert werden. Dort könnten dann auch größere Kongresse stattfinden.

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