Nach Brand: Wie es mit dem Gasthaus Rickmeyer weitergeht

Bad Salzuflen-Retzen. Im Inneren des Gasthauses Rickmeyer hängt noch der Rußgeruch in der Luft, die Schäden sind unübersehbar. Dennoch geht Stefan Stock davon aus, den Gastrobetrieb ab der kommenden Woche wieder aufnehmen zu können. Der große Veranstaltungssaal wird aber wohl bis auf Weiteres gesperrt bleiben. Knapp 50 Stunden nach dem Brand in der Nacht zu Montag zieht Stefan Stock am Mittwochmittag eine erste Bilanz des Feuers.

&bdquo;Die Essräume und die Küche sind heil geblieben“, sagt der 55-Jährige. Daher sei es möglich, hier ab der kommenden Woche wieder Gäste zu empfangen. In Kürze soll ein auf Brandsanierung spezialisiertes Unternehmen aus Bielefeld mit den Aufräumarbeiten beginnen. Dazu gehört auch das Reinigen der Gardinen, an denen noch der Brandgeruch hängt. Das Feuer hatte sich wegen eines technischen Defekts an einer elektrischen Leitung entfacht. Der Brand hat ganze Teile des Dachstuhls über dem großen Saal vernichtet, so sind stellenweise nur noch verkohlte Balken übrig.

Zum Saal hin ist an einer Stelle die Decke eingebrochen, Schutt und Teile der Isolierung liegen auf dem Boden. &bdquo;Es ist noch nicht klar, in welchem Umfang der Dachstuhl repariert werden muss“, sagt Stefan Stock. Sein Vater Rudi (82) betreibt das Gasthaus Rickmeyer seit Mitte der 70er Jahre. Immerhin 12 mal 40 Meter misst laut Stefan Stock der Saal, entsprechend groß ist der betroffene Dachstuhl.

Versicherungsfragen zügig geklärt Sollte er komplett erneuert werden müssen, würde die von der Polizei auf mindestens 50.000 Euro geschätzte Schadenssumme sich wohl deutlich erhöhen. Laut ersten Schätzungen könne es bis zu einem Jahr dauern, bis der große Saal wieder genutzt werden könne, sagt Stefan Stock. Derzeit haben die Laienschauspieler der Retzer Bühne noch die Ausstattung ihres aktuellen Stücks im Saal stehen.

Aufgrund der Einsturzgefahr können sie das Mobiliar aber noch nicht holen. &bdquo;Erst muss der Saal von einem Statiker freigegeben werden“, so der Gastronom. Er ist zunächst mal froh, dass es so aussieht, als dass die Versicherungsfragen zügig geklärt werden können. Wenn das Gasthaus zudem den Betrieb zügig wieder aufnimmt, sei das Feuer wirtschaftlich nicht existenzbedrohend.

Stefan Stock erinnert sich noch gut an den Schock, der ihn durchfuhr, als sein 19-Jähriger Sohn ihn in der Nacht zu Montag gegen 2.30 Uhr weckte. Da stand die Feuerwehr schon auf dem Hof des Gasthauses. Er schätzt, dass die Flammen etwa zehn Meter hoch aus einem Teil des Dachstuhls schlugen. Das Wohnhaus von Stock steht gut 60 Meter Luftlinie vom Gasthof Rickmeyer entfernt.

Brand schnell gelöscht &bdquo;Die Feuerwehr hat den Brand schnell löschen können, da sie zügig vor Ort war. Wäre sie zehn Minuten später gekommen, wäre der Schaden wohl viel höher ausgefallen.“ Zudem sei sehr maßvoll Löschwasser eingesetzt worden, so dass sich auch der Wasserschaden in Grenzen halte.Entgegen ersten Berichten befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes in dem Gebäude keine Menschen, da der Gasthof unbewohnt ist. &bdquo;

Gott sei Dank ist das Feuer erst nachts ausgebrochen. Um 16 Uhr hatte die Retzer Bühne am Sonntag noch eine Aufführung, da waren 200 Menschen im Saal“, sagt Stefan Stock. Um 22 Uhr hatte er den Betrieb am Sonntag abgeschlossen. Er selbst wirkt schon wieder ganz gefasst. Seinem Vater gehe das Ganze natürlich an die Nieren: &bdquo;Es ist ja sein Lebenswerk.“

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