Volksbank Bad Salzuflen trotzt den Krisen

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Der Volksbank-Vorstand mit Matthias Kruse (rechts) und Matthias Smit ist zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022. - © Volksbank Bad Salzuflen
Der Volksbank-Vorstand mit Matthias Kruse (rechts) und Matthias Smit ist zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022. (© Volksbank Bad Salzuflen)

Bad Salzuflen. Im Geschäftsjahr 2022 hat die Volksbank Bad Salzuflen den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz Bilanzsumme, Kredite und Einlagen erneut gesteigert. „Besonders hervorzuheben ist, dass wir auch vor dem Hintergrund steigender Inflationsraten und einer drohenden Rezession ein zuverlässiger Finanzierungspartner unserer Wirtschaft vor Ort sind“, wird Vorstandssprecher Matthias Kruse (56) in einer Pressemitteilung des Instituts zitiert.

„Gleichzeitig hat die Zinswende dazu geführt, dass wir unsere Negativzinsen auf Kundeneinlagen abschaffen konnten und sogar wieder erste Sparprodukte mit positiver Verzinsung anbieten“, so Kruse weiter. Längerfristig werde sich das höhere Zinsniveau für die Bank weiter positiv auswirken, lautet die Erwartung von Vorstandsmitglied Matthias Smit (41).

Gewinn sinkt leicht

Für 2022 weist die Volksbank einen etwas geringeren Bilanzgewinn (830.000 Euro) im Vergleich zum Vorjahr (888.000) aus. Die Eigenkapitalausstattung der Volksbank Bad Salzuflen liegt mit einer Gesamtkapitalquote von knapp 20 Prozent nach wie vor deutlich über allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen und dem Durchschnitt anderer Institute. Aber auch die Volksbank Bad Salzuflen wird laut dem Vorstand nicht umhinkommen, Preissteigerungen weiterzugeben und die Entgelte für Kontoführung und Zahlungsverkehr in 2023 anzupassen, nachdem diese seit Ende 2019 stabil gehalten werden konnten.

Robuste heimische Wirtschaft

Ein Kreditwachstum von 9,8 Prozent stellt laut Vorstandsangaben einen neuen Rekordwert dar. Im Vorjahr waren es 8,6 Prozent. „Das darf als Hinweis interpretiert werden, dass die heimische Wirtschaft robust ist und die Firmen in Bad Salzuflen und Umgebung die vielen belastenden Einflussfaktoren gut meistern“, ergänzt Smit.

Die Nachfrage nach privaten Wohnungsbaudarlehen hat sich im zweiten Halbjahr dagegen aufgrund des stark gestiegenen Zinsniveaus bei gleichzeitig noch hohen Neubaukosten und Erwerbspreisen spürbar reduziert.

Strategien gegen die Inflation

Anleger durften sich dagegen über den Zinsanstieg freuen, heißt es weiter. „Wenn neben einer angemessenen Liquiditätsreserve in Höhe von fünf Monatsgehältern Gelder für ein Jahr oder länger nicht benötigt und angelegt werden, werden diese inzwischen wieder verzinst“, so Kruse. „Die aktuell hohe Inflation lässt sich dadurch aber nicht kompensieren.“ So sei es nach wie vor sinnvoll, dem Vermögen mit Wertpapier- und Fondsanlagen eine sinnvolle Struktur zu geben.

„Fondssparverträge können zusätzlich interessant sein“, ergänzt Kollege Smit. Wertschwankungen der Wertpapiere führten dazu, dass der Anleger im Idealfall seine Anteile bei gleichbleibenden Raten günstiger erhalte. Denn bei hohen Anteilspreisen würden automatisch weniger Anteile gekauft, bei niedrigen Anteilspreisen mit dem selben Geld entsprechend mehr.

Alle neuen Ausbildungsplätze bereits besetzt

Der viel zitierte und in nicht wenigen Branchen unbestreitbar auch vorhandene Fachkräftemangel in vielen Branchen ist für die Volksbank Bad Salzuflen nach eigenen Angaben aktuell kein Thema. „Wir konnten im vergangenen Jahr alle vakanten Stellen über Empfehlungen unserer Mitarbeitenden aus ihrem privaten Umfeld und Netzwerk besetzen. Das werten wir als Zeichen, dass die Volksbank Bad Salzuflen als Arbeitgeber der Region attraktiv ist“, unterstreicht Smit zufrieden.

Erfolgsfaktoren seien neben einer fairen Bezahlung, flexibler Arbeitszeitmodelle und umfassender Sozialleistungen auch ein werteorientierter Umgang miteinander im Unternehmen. „Erstmals seit Jahren spüren wir auch wieder eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Ausbildungsplätzen“, freut sich Kruse. So konnten für das laufende Jahr bereits alle Plätze vergeben werden.

Volksbank Bad Salzuflen will selbstständig bleiben

Ihre solide Basis und die aufgrund der Zinswende auf Sicht auskömmlicheren Zinserträge lassen die Bank nach eigenen Angaben weiter zuversichtlich in die Zukunft blicken. Auf die Frage, ob die Fusionsaktivitäten umliegender Banken und Sparkassen und der Trend zu immer größeren Bankinstituten einem mittelgroßen Institut wie der Volksbank Bad Salzuflen Sorgen bereite, regiert das Vorstandsduo Kruse und Smit entspannt: „Natürlich führe Größe zu tendenziell günstigeren Kostenstrukturen. Auch wünschen wir unseren Nachbarbanken, zu denen ausnahmslos ein gutes Miteinander besteht, viel Erfolg mit ihren jeweiligen strategischen Ausrichtungen. Wir setzen als regionales, kleineres Institut allerdings darauf, dass Kunden und Mitarbeitende sich langjährig persönlich kennen und schätzen und dass dies eine solide Voraussetzung für nachhaltig intensive und vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen ist“, sagt Kruse.

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