Hardo-Maschinenbau meldet Insolvenz an

Bad Salzuflen. Es ist eine bittere Nachricht für die rund 20 Beschäftigten: Das Traditionsunternehmen Hardo-Maschinenbau hat beim Amtsgericht Detmold Insolvenz angemeldet. Der entsprechende Antrag wurde am 30. März gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Detmolder Rechtsanwalt Stefan Stodolka bestellt worden. Hardo ist Anbieter von Maschinen für Orthopädie- und Schuhreparaturmaschinen sowie von Klebeauftragsmaschinen, die in verschiedenen Industrie-Bereichen eingesetzt werden.

Hardo-Gesellschafter und Geschäftsführer Ingo Hausdorf sagte gegenüber der LZ, er sehe den Grund für die Insolvenz in den Corona-Maßnahmen und deren Folgen begründet. 23 Mitarbeiter sind ihm zufolge bei Hardo beschäftigt.

Aufgrund ausgefallener Messen und mangelnder Kontaktmöglichkeiten sei es nicht gelungen, für den Geschäftsbereich der industriellen Verklebungstechnik genügend Aufträge zu generieren. Hardo entwickelt in dem Bereich Maschinen für Klebstoffauftragssysteme. &bdquo;Trotz großer Anstrengungen und Investitionen von Eigen- und Fremdkapital und neuer Technologie hat sich dieser Bereich nicht erholt“, sagte Hausdorf.

"Wir versuchen unser Bestes" In einem zweiten Geschäftsbereich liefert Hardo Maschinen und Geräte für die Orthopädieschuhtechnik und Schuhreparaturtechnik. Auch dieser Geschäftsbereich sei durch die Corona-Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen worden, da es auch hier Auftragsrückgänge und starke Auftragsschwankungen gebe, so Hausdorf, der der Enkel des Unternehmensgründers ist.

&bdquo;Wir versuchen die Weiterführung des Unternehmens zu organisieren“, sagte er weiter. &bdquo;Wir versuchen unser Bestes, aber es sind turbulente Zeiten.“ Der Diplom-Ingenieur leitet das Familienunternehmen als Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer zusammen mit dem Urenkel des Gründers, Hauke-Michael Immig, der ebenfalls Geschäftsführer und einziger Mitgesellschafter ist.

1935 wurde der Grundstein für das Unternehmen von Josef Hausdorf in Gnadenfrei (Schlesien) unter dem Namen &bdquo;Hausdorf Schuhmaschinenbau“ gelegt, 1949 zog das Unternehmen nach Bad Salzuflen um. 1983 folgte die Gründung der heutigen Hardo Maschinenbau GmbH, die ihren Firmensitz in der Straße Grüner Sand hat.

2005 wurde zu einem besonderen Jahr für das Unternehmen, wie es auf der Homepage heißt: Die 30.000. Maschine wurde produziert. Demnach lieferte die Firma zeitweise in 80 Länder der Welt, bis nach Japan, Australien und Neuseeland. 2010 feierte Hardo sein 75-jähriges Bestehen.

Zu Hoch-Zeiten um die 100 Mitarbeiter Zu Hoch-Zeiten in den 1990er Jahren zählte das Unternehmen laut Hausdorf um die 100 Mitarbeiter. Nach und nach habe die Firma aber einige Bereiche outgesourct. Entwicklung, Fertigung und Bau der Maschinen seien aber nach wie vor in Bad Salzuflen beheimatet.

Die Mitarbeitervertretung von Hardo war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Aus der Belegschaft hieß es aber, man halte zusammen. &bdquo;Wir kämpfen und sind bemüht, dass es weitergeht“, so eine Stimme, die aber namentlich nicht in der Zeitung genannt werden will.

Laut Hausdorf haben die Mitarbeiter nun zunächst Anspruch auf Insolvenzgeld. Bestellte Maschinen würden ausgeliefert, und man nehme auch neue Bestellungen an. Insolvenzverwalter Stefan Stodolka sagte unserer Redaktion, er sei gegenwärtig dabei, zu versuchen die Lage zu stabilisieren und bestätigte, dass der Geschäftsbetrieb unterdessen weiterlaufe.

Korrektur: Hauke-Michael Immig ist neben Ingo Hausdorf ebenfalls Geschäftsführer der Hardo-Maschinenbau GmbH. In einer früheren Version hatten wir geschrieben, dass Hausdorf alleiniger Geschäftsführer ist. Wir haben den Text angepasst.

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