In Papenhausen weiden Alpakas neben mächtigen Metall-Skulpturen

Bad Salzuflen-Papenhausen. Da steht doch ein Elefant auf der Weide? Unzählige Auto- und Fahrradfahrer haben sich schon verwundert die Augen gerieben. Die detailgetreuen Skulpturen wirken von weitem unglaublich real. Und bei näherer Betrachtung kommt man aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr raus. &bdquo;Hier wurde ausschließlich Metallschrott verarbeitet“, verweist Holm WiImsmeier auf kleinste Schrauben und Scheiben, alte Maschinenteile, Bleche, Bremsscheiben oder auch Werkzeuge.

Schon als Zehnjähriger hat Holm Wilmsmeier eine Schafherde gehalten. Heute, 46 Jahre später, züchtet er Alpakas. Aber auch ein Löwe, ein Puma, ein Stier, ein Gorilla, zwei Giraffen und unzählige andere große und kleinste Tierskulpturen finden Platz auf seinem Landgut in Papenhausen. Die Skulpturen gefertigt hat ein Künstler namens Ray Chataira aus Zimbabwe. Wilmsmeier ist wohl sein größter Fan. Etwa 15 der großen bis überlebensgroßen Unikate hat der Privatier und Kunstliebhaber inzwischen gekauft und nach Bad Salzuflen geholt. &bdquo;Bei einem Spaziergang mit dem Hund habe ich in Witten die Giraffen entdeckt und war sofort begeistert“, erzählt der gelernte Baustoffkaufmann von dem Beginn seiner markanten Sammelleidenschaft und dem Kontakt zu Bastian Müller-Mühlinghaus von &bdquo;Shona-Art“. Der Galerist vertreibt Kunst aus Zimbabwe und hält den Kontakt zu afrikanischen Künstlern wie Ray Chataira, die regelmäßig auf das Schloss Steinhausen eingeladen werden.

Besondere Kunst auf der Weide &bdquo;Ray ist ein beeindruckender Metallkünstler, der mit herausragender Schweißkunst dem scheinbar starren und schweren Material eine oft lebensechte Plastizität einhaucht“, schwärmt Müller-Mühlinghaus. Holm Wilmsmeier nickt zustimmend und kann es kaum abwarten, dass seine neueste Errungenschaft einen geeigneten Platz auf dem Gelände findet. Bisher haben die 25 Alpakas sämtliche Neuankömmlinge wohlwollend in ihrer Herde aufgenommen. Doch es ist dieses Mal kein Vierbeiner, sondern ein Oldtimer. Genauer gesagt ein Mercedes 170 S aus dem Jahr 1950, der trotz verschiedenster Metallschrott-Teile wie aus einem Guss wirkt. Auch die beiden Auto-Fans Pascal Kastrup und Kevin Pabich, die mit Wilmsmeier in die Alpaka-Zucht eingestiegen sind, bekommen das Strahlen nicht mehr aus dem Gesicht.

&bdquo;Ich habe an den Kunstwerken große Freude und möchte diese Freude auch mit anderen Menschen teilen“, nennt Holm Wilmsmeier den Grund, warum er die Exponate gut sichtbar gen Straße platziert und die Kunst bei Hof-Touren Besuchern zugänglich macht. Der beste Beweis, dass sich Schrott wunderbar in die Natur einfügen lässt, sei der Bauch des Löwen: &bdquo;Darin nisten mittlerweile Vögel.“ Der Salzufler unterstützt mit weiteren Käufern nicht nur den Künstler Ray Chataira, sondern inzwischen könne das ganze Dorf der Shona in Zimbabwe von den Erlösen leben.

100 Tiere sind das Ziel Einige seiner Schätzchen würde Holm Wilmsmeier bei Interesse auch weiterveräußern. &bdquo;Außer die drei Alpakas aus Metall, die sind unverkäuflich“, berichtet der 56-Jährige schmunzelnd, wie er überhaupt auf die Zuchtidee gekommen ist. &bdquo;Auf der Suche nach möglichst pflegeleichten Tieren hat meine Mutter den Wunsch geäußert, sie hätte gerne drei Alpakas. Da die überall ausverkauft waren, kam bei mir der Geschäftsmann durch und seither sorgen wir hier auf dem Hof selbst für Nachwuchs. Meine Frau ist Hebamme. Das passt perfekt.“ lacht Wilmsmeier.

Gemeinsam mit seinen beiden Kompagnons hat er sich viel Wissen rund um die höckerlosen Kamele angeeignet und zahlreiche Geburts- und Haltungslehrgänge besucht. &bdquo;Die Herde soll auf 100 Tiere anwachsen“, so das Ziel der Drei, die bereits Alpaka-Wanderungen anbieten und auf den geführten Hof-Touren die Kameraden aus recyceltem Metall miteinbeziehen.

Weitere Informationen gibt es unter lipperlandalpakas.de.

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