Freud, Leid, Kurioses: So schneiden Salzuflens Sehenswürdigkeiten im Internet ab

Bad Salzuflen. Bei Google lässt sich fast alles bewerten. Natürlich auch die Salzestadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Die LZ hat genau hingeschaut, was bei den Besuchern besonders gut ankommt und was nicht. Darunter sind auch einige kuriose Antworten.

Altstadt Bad Salzuflen Knapp über 300 Nutzer haben bereits eine Bewertung zur Innenstadt bei Google hinterlassen. Sehr wenige davon vergeben nur einen von fünf Sternen. Den meisten gefällt es richtig gut. &bdquo;Schöne und sehenswerte Stadt“, heißt es da beispielsweise. Gemütlich, verschlafen, niedlich und interessant sind weitere Adjektive, die immer wieder auftauchen. Vor allem die vielen Restaurants und Cafés kommen gut an.

So heißt es in einer recht aktuellen Bewertung: &bdquo;Kleines Städtchen mit einer sehr schönen Altstadt. Nette Restaurants und gute kleine Kneipen. Ich habe den Aufenthalt in Bad Salzuflen sehr genossen. Ist empfehlenswert.“ Ebenfalls hoch im Kurs steht die historische Kulisse. &bdquo; Eine wunderschöne Altstadt mit faszinierenden Fachwerkhäusern. Eine Stadtführung oder auch Fackelführung ist sehr empfehlenswert und erlebenswert“, schreibt eine Besucherin. Ein Weiterer macht es kurz: &bdquo;Nette Innenstadt, der Geysir ist ein Witz.“

Katzenturm Der &bdquo; Katzenturm “ an der Turmstraße ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden und als einziger von insgesamt drei Wehrtürmen, die in die ehemalige Stadtmauer eingelassen waren, übrig geblieben. Er ist Teil von Stadtführungen und wird oft von Besuchern angesteuert. Obwohl auch diese Sehenswürdigkeit in den rund 50 Rezensionen recht gut abschneidet , gibt es durchaus auch kritische Stimmen.

Ein N utzer schreibt: &bdquo;Als Sehenswürdigkeit kaum zu erkennen. Habe ihn auf Google Maps entdeckt, wollte unbedingt anschauen. Beinahe vorbeigelaufen, verwahrlost, am Tage eher unscheinbar. In der Nacht von manchem Blickwinkel durchaus attraktiv.“ In einer anderen Bewertung heißt es: &bdquo;Ein alter (letzter) Turm der Stadtbefestigung. Sieht arg verfallen aus. Kann man besuchen oder es lassen.“ Oftmals wird bemängelt, dass der Turm nicht von innen besichtigt werden kann.

Bahnhof Bad Salzuflen Und wie sieht es mit einem der Einfallstore der Salzestadt aus? Der Bahnhof ist für einige Gäste das Erste, was sie von der Stadt sehen - jedenfalls wenn die Bahn fährt. Hier ist die Rezensionsfreude eher gering. Gerade einmal neun Personen haben bislang eine Beurteilung abgegeben, und die fielen weniger positiv aus.

Doch immerhin ist einigen der Humor nicht verloren gegangen. Ein Mann schreibt: &bdquo; Paar zwielichtige Gestalten gesichtet, die mir ihre Brille verkaufen wollten. Ich habe abgelehnt, da die Person noch Autofahren musste und sonst eine Sehstärke von -8 gehabt hätte. Hab den Bahnhof zu einem besseren Ort gemacht.“ Ein anderer User schreibt: &bdquo;Idyllischer Dorfbahnhof. 2 Sterne, weil jemand am helllichten Tage auf den Bahnsteig uriniert hat.“

Der Stadtwald Hier sind täglich Wanderer, Spaziergänger und Jogger unterwegs. Entsprechend viele Rezensionen - fast 400 - gibt es, von denen der überwiegende Teil durchaus viele Sterne vergibt. Einige können laut eigener Aussage hier gut abschalten, entspannen und die frische Luft genießen. Der Forst wird unter anderem als super und erholsam beschrieben. &bdquo;Wunderschön. Es gibt viel zu sehen! Leider verirre ich mich ständig...“, schreibt eine Frau.

Wieder anderen gefällt der Wald überhaupt nicht, zum Beispiel wegen der Nähe zur Autobahn, des herumliegenden Mülls oder weil sehr viele Bäume gefällt werden mussten. Und dann gibt es noch recht kuriose Bewertungen: &bdquo;Ein sehr guter Wald. Nach 21 Uhr kann Mann coole Leute treffen, die Abenteuer suchen, aber alles Männer natürlich.“ Dieser Nutzer hat immerhin vier von fünf Sternen vergeben: &bdquo;Warum ich an diesem Ort war? Hm... eigentlich stand ich auf der Autobahn im Stau. Mein GPS sagt allerdings, ich war hier im Wald.“

Kurpark, Landschaftsgarten und Wildgehege Mit zusammen knapp 2600 Bewertungen liegen der Kurpark und der angrenzende Landschaftsgarten ganz klar in Führung, wenn es um die meisten Rezensionen bei der Google-Suche geht. Für viele dürfte es keine Überraschung sein, dass die allermeisten Beurteilungen gut bis sehr gut ausfallen. Im Durchschnitt gibt es 4,5 von 5 Sternen.

&bdquo;Sehr schöner, weitläufiger, vielseitiger Kurpark. Für Naturliebhaber ist besonders der alte Baumbestand hervorzuheben“, schrieb ein Besucher vor wenigen Wochen und vergibt die volle Punktzahl. Und ein anderer Nutzer findet: &bdquo;An den Kurpark von Bad Salzuflen angrenzend verzweigen sich die Wege in Wiesen und Felder oder unter altem Baumbestand. Ein Wildgehege mit Damwild und Schafen bildet den Kern, um den herum man wunderbar spazieren gehen kann.“ Viel gelobt wird auch, wie gepflegt es hier aussieht.

Doch es gibt auch eher unbeeindruckte Meinungen: &bdquo;Naja. Ziemlich langweilig. Man kann da mal langgehen.“ Oder: &bdquo;Ich habe mir da noch mehr drunter vorgestellt.“ Viele, die nur einen Stern vergeben, finden, dass die Tiere schlecht gehalten werden.

Der Kurpark an sich bekommt hauptsächlich für seinen Eintrittspreis schlechte Bewertungen: &bdquo;Mit Abstand der langweiligste Kurpark, den es überhaupt gibt. Schon alleine der Eintrittspreis ist eine Frechheit“, lautet ein Kommentar. Zudem wird bemängelt, dass Hunde nicht erlaubt sind und Rollstuhlfahrer Probleme auf den Wegen haben. Doch der Großteil hält das Areal für sehenswert, erholsam und schön angelegt. &bdquo;Sitzmöglichkeiten - viele Varianten sogar Liegen und Strandkörbe wirklich schön. Wir werden wiederkommen“, schreibt ein Gast.

Weitere Sehenswürdigkeiten Auch andere Orte wie der Schlosspark in Schötmar mit dem Schloss Stietencron, das historische Rathaus oder der Bismarckturm in Wüsten können sich mit ihren Google-Bewertungen, alle im Schnitt 4,5 von 5 Sternen, sehen lassen. Natürlich gab es auch hier immer mal niedrigere Bewertungen im Hinblick auf Sauberkeit, Zustand oder Vorgaben wie Leinenzwang. Doch alles in allem scheinen die meisten mit dem, was Bad Salzuflen zu bieten hat, zufrieden.

Das sagt die Stadt &bdquo;Google-Bewertungen sind für uns ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation und Teil der Verbesserungskultur. Für die Qualitätsentwicklung ist Potenzial vorhanden, sodass wir zukünftig verstärkt den Umgang mit Bewertungen in unsere Arbeit einbeziehen“, teilt Alexander Bleifuß, Leiter Tourismus, Gesundheit und Marketing der Stadt, auf Nachfrage mit.

Grundsätzlich werde die Stadt über ihren Google-Account über jede neue Bewertung zu den Orten, zu denen sie als &bdquo;Inhaber“ auftrete, informiert. Dies betreffe unter anderem den Kurpark, die Gradierwerke und das Wildgehege. &bdquo;Wir lesen jede einzelne Bewertung und quittieren positive Bewertungen schnellstmöglich mit einem ,Daumen hoch`. Bei ausführlichen Bewertungen kommentieren wir nach Möglichkeit und Bedarf unsererseits mit einem eigenen Text unter dem Kommentar“, so Bleifuß. Fragen würden somit auch beantwortet.

Über die Bewertungen bekomme die Stadt einen sehr guten Blick auf die Fremdwahrnehmung von Gästen sowie Einheimischen. Überwiegend sei das Feedback positiv. Das werde auch an die Mitarbeiter weitergegeben.

&bdquo;Kritische Anmerkungen und Hinweise greifen wir intern auf und verarbeiten diese weiter.“ Dies betreffe insbesondere Hinweise zur Service-Qualität. Oft vervollständigten die Bewertungen jene Rückmeldungen, die sie im persönlichen Kontakt an anderer Stelle erhielten. Ein Beispiel: Erfreulich wären weitere Sitzmöglichkeiten im Kurpark. Dementsprechend &bdquo;wurden weitere Parkbänke angeschafft, die zur nächsten Saison in den Einsatz kommen“, sagt Bleifuß.

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