So schreitet der millionenschwere Umbau des Salzufler Kurhauses voran

Bad Salzuflen. Die Zahl der Zaungäste in der Parkstraße ebbt nicht ab. Kein Wunder, sind doch Fortschritte beim Um- und Neubau des Kurhauses beinahe täglich zu sehen. Doch was sagt derjenige, der vor Ort den Hut auf hat? &bdquo;Die Abbrucharbeiten sind abgeschlossen, wir liegen voll im Zeitplan“, so Tobias Tiedtke, Projektleiter für das Kurhaus von der ausführenden Firma Fechtelkord & Eggersmann (Marienfeld).

Der Plan ist, dass das Kurhaus im August 2025 in neuem Glanz erstrahlen soll. Und Tiedtke ist zuversichtlich: &bdquo;Das schaffen wir, vielleicht mit der Abnahme im September.“ Ende vergangenen Jahres hatte die Entkernung des Gebäudes begonnen. Es folgte der Teilabbruch. Unter anderem verschwanden der sogenannte &bdquo;Briten-Anbau“ gegenüber der Kurpark-Hauptpforte und der alte, verglaste Kurhaus-Eingang an der Parkstraße, der nach dem Großbrand Ende der 1980er Jahre errichtet worden war.

20.000 Kubikmeter abgerissen Insgesamt sind rund um den alten Gala-Saal (Baujahr 1900) , der als einziges von dem bisherigen Ensemble erhalten bleibt, 2200 Quadratmeter Gebäudefläche verschwunden. Das Abrissvolumen beträgt laut der beauftragten Fachfirma Ellerbrok aus Bad Salzuflen rund 20.000 Kubikmeter umbauten Raum und unter anderem 4000 Quadratmeter abgehängte Decken.

Das gesamte Altmaterial wurde noch vor Ort in acht verschiedene Fraktionen getrennt – zum Beispiel nach Holz, Metall oder Mineralfasern. Die abgetragenen Wände - unter anderem auch aus dem riesigen alten Keller des Kurhauses - sind von der Martin Ahle GmbH auf ihrem Betriebshof in Grastrup-Hölsen aufbereitet worden. Was davon als Recyclingmaterial geeignet war, hat teilweise seinen Weg ins Kurhaus zurückgefunden - zum Beispiel als Füllmaterial für die Verkleinerung des Kellers, der einst 2400 Quadratmeter in 70 Räumen umfasste.

Aktuell wird laut Projektleiter Tiedtke die Gründung für die Neubauten rund um den alten Gala-Saal vorbereitet. Der rund 13,50 Meter hohe und 460 Quadratmeter große Raum wiederum wird entkernt. Unter anderem verschwindet eine nachträglich eingezogene Zwischendeck. Dadurch wird der Blick frei auf genietete Stahlträger unter dem Dach. &bdquo;Oben“ werden künftig nur einige &bdquo;Segel“ eingehängt, um die Akustik im Saal zu verbessern.

Viele Fertigteile Der Hochbau rund um den Gala-Saal soll in einigen Wochen beginnen. So ist unter anderem vorgesehen, den neuen Eingang gegenüber der Kurpark-Hauptpforte zu setzen. Projektleiter Tiedtke geht davon aus, weite Teile oder sogar den gesamten Rohbau noch in diesem Jahr abzuschließen. &bdquo;Möglich ist dies, weil viel mit Fertigteilen gearbeitet wird.“

Der Umbau des Kurhauses zu einem modernen Tagungs- und Kongresszentrum für bis zu 600 Gäste ist mit 17,8 Millionen Euro kalkuliert. Die europaweite Ausschreibung für die Architektenleistungen wurde nach längerer Debatte über die Zukunft des Repräsentationsbaus im Herbst 2021 vom Stadtrat beschlossen. Damals war das Kurhaus bereits wegen mangelnder Brandschutzauflagen geschlossen.

Es gibt schon erste Anfragen von potenziellen Mietern Apropos: Geschlossen ist auch das benachbarte Kur- und Stadttheater seit einigen Jahren - aus dem selben Grund. Wie es mit dem 500-Plätze-Haus weiter gehen soll, muss die Salzufler Politik noch entscheiden. Das &bdquo;neue“ Kurhaus und das Theater werden aber mit einer Brandschutztür miteinander verbunden.

Stolze 125 Jahre alt wird das Kurhaus im kommenden Jahr. Und es gibt bereits erste Anfragen von Veranstaltern. &bdquo;Eine bezieht sich sogar auf das erste Quartal 2025. Das werden wir aber nicht schaffen“, sagt Bürgermeister Dirk Tolkemitt. Für den Herbst 2025 liegen aktuell drei Anfragen im Rathaus vor, Eine davon ist von den Psychotherapietagen NRW. Für 2026 gibt es zwei Anfragen. &bdquo;Und das obwohl wir das neue Kurhaus noch gar nicht offiziell in die Vermarktung gegeben haben“, so Tolkemitt.

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