Viele Fotos: Neue Salzufler Hauptwache fast fertig - Einzug verzögert sich dennoch

Bad Salzuflen. Draußen prasselt der Regen auf den Asphalt, drinnen ist es fast schon gespenstisch ruhig. Heidrun Brokamp öffnet eine Tür nach der anderen, führt durch lange Flure, riesige Hallen und leere Büros der neuen Hauptfeuerwache an der Lockhauser Straße. Dann drückt sie auf den Knopf am Aufzug. &bdquo;Den wollt ich doch mal ausprobieren. Sie sind eine der Ersten, die jetzt damit fahren darf“, gibt sich die Projektleiterin der Stadt optimistisch, dass alles funktioniert und betritt die kleine Kabine. Die Türen schließen sich, dann setzt sich das Gefährt mit einem Ruck in Bewegung.

Seit dem letzten Besuch der LZ auf der Baustelle vor etwas mehr als einem Jahr hat sich hier am und ums Gebäude einiges getan . War damals das meiste noch im Rohbau, laufen derzeit nur noch ein paar Restarbeiten. Wie mehrfach berichtet, steht die neue Feuerwache mit einer Nutzfläche von 8000 Quadratmetern auf einem 9500 Quadratmeter großen Grundstück.

Die zwei großen Baukörper sind über eine &bdquo;Brücke“ miteinander verbunden, wodurch ein großes U entsteht, ein 22 Meter hoher Übungsturm schließt sich an. Herzstück sind die beiden großen Fahrzeughallen, in denen später 16 Fahrzeuge unterkommen. Sowohl die hauptamtlichen Kräfte, als auch der Löschzug Schötmar/Werl-Aspe werden hier einziehen. 20,6 Millionen Euro lässt sich die Stadt die neue Wache kosten.

Alles hängt von einer Ampelschaltung ab An diesem Nachmittag sind die städtischen ITler noch dabei, die Technik final in Gang zu bringen, leise huschen sie über die Gänge. Parallel werden Türen und Fenster von einer Fachfirma final eingestellt. Letzte Kleinigkeiten wie die Beschriftung der Tore, der Austausch der Schließanlage oder die Fertigstellung der Dachterrasse müssen noch erledigt werden. &bdquo;Aber eigentlich befinden wir uns in den Startlöchern.“ Dann steht doch dem Umzug der Kameraden von ihrem alten Domizil an der Oerlinghauser Straße eigentlich nichts mehr im Wege, oder?

Tut es allerdings doch. Denn während in wenigen Tagen die bauordnungsrechtliche Abnahme erfolgen wird, gibt es genau ein Problem, das den Zeitplan weiter nach hinten wirft: die Schaltung der Ampelanlage an der Kreuzung zur B 239. Denn nur wenn die passend zum Wachalarm schaltet, kann die Wehr später von hier aus ausrücken. Doch die entsprechende Fachfirma lasse auf sich warten, sagt Brokamp. Und bis dahin könne weder ein Testlauf noch der finale Umzug über die Bühne gehen. &bdquo;Das ist faktisch unmöglich.“ Für letzteren hofft Heidrun Brokamp nun auf Mitte August – wenn die Firma denn kommt. Sie ärgert das, man merkt es ihr an. &bdquo;Wir hängen in der Luft. Und können es nicht ändern.“

Zudem sei es auch nicht die erste Firma, durch die sich die Fertigstellung verzögere. Einige Handwerker hätten sich plötzlich monatelang nicht blicken lassen, mit manchen stehe die Stadt deshalb sogar vor Gericht. Dazu Material- und Lieferengpässe über die Corona-Zeit. &bdquo;Das hat uns alles ordentlich nach hinten geworfen.“

Trotzdem ist Heidrun Brokamp schon ein bisschen stolz auf das Ergebnis – immerhin ist es trotz jahrelanger Erfahrung ihre erste Hauptfeuerwache. &bdquo;Und eines der größten Projekte für mich“, sagt die Diplom-Bauingenieurin. &bdquo;Jetzt muss sie sich nur noch möglichst viele Jahre in der Nutzung beweisen“, sagt sie und öffnet die Tür zur nagelneuen Einsatzzentrale.

Wehr übernimmt Großteil des Umzuges selbst Die ist bereits fertig eingerichtet, die Computer blinken, Telefone und Technik stehen parat. Auch die Rutschstangen ein paar Meter weiter sind einsatzbereit, in der Atemschutzwerkstatt im Erdgeschoss können die Kameraden künftig auf neueste Technik setzen. Schulungs- und Warteräume sowie Büros sind teilweise bereits möbliert, große Schränke für die Werkstätten sind gerade angeliefert worden. Einiges wird aber auch von der alten Wache mit umziehen – auch dort laufen die Vorbereitungen, verrät Wachleiter Christian Drewes.

&bdquo;Wir haben bereits unsere Keller von Altlasten befreit und sortiert, welche Dinge zur neuen Wache mitkommen, welche möglicherweise verkauft werden und welche entsorgt werden.“ Der eigentliche Umzug werde dann in kleineren Wellen passieren, auch die Hilfe eines Umzugsunternehmens sei der Wehr zugesichert worden.

&bdquo;Dennoch übernehmen wir einen Großteil des Umzuges selbst“, teilt Drewes schriftlich mit. Neben den Fahrzeugen müssten beispielsweise auch die Kleiderkammer und alle Werkstätten mit umziehen. Für die Dauer des Umzugs gelte: &bdquo;Oberste Priorität hat die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft.“ Heißt: Alles dringend Notwendige wird zuerst umziehen, die übrigen Dinge werden sukzessive nachgezogen.

Mit den erneuten Verzögerungen sei man natürlich alles andere als glücklich – aber man finde sich damit ab. &bdquo;Als Feuerwehr sind wir es aufgrund von Einsatzerfahrungen gewohnt zu improvisieren“, gibt sich Drewes pragmatisch. Dennoch sei die Vorfreude aller Kameraden auf die neuen, hellen Räume riesig. &bdquo;Besonders auf die Optimierungen freuen wir uns. Zudem bietet die Wache deutlich mehr Platz, was derzeit ein akutes Problem ist.“

Viele Fotos: Neue Salzufler Hauptwache fast fertig - Einzug verzögert sich dennoch

Viele Hände, schnelles Ende: Feuerwehrhaus in Wendlinghausen steht vor der Fertigstellung

Neue Feuerwache in Bad Salzuflen gilt als eine der modernsten im Land

Feuerwehr Bad Salzuflen erinnert an mehr als 1000 Einsätze und einen gemopsten Wimpel

Neue Feuerwache in Bad Salzuflen öffnet ihre Türen

Bilanz 2025: Feuerwehr rettet in Bad Salzuflen rund 130 Menschen

Soroptimist-Club Detmold spendet 1600 Euro für sozialen Mittagstisch in Bad Salzuflen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €