Viele Hände, schnelles Ende: Feuerwehrhaus in Wendlinghausen steht vor der Fertigstellung

Dörentrup-Wendlinghausen. Ende Juni sind die Arbeiten für das neue Feuerwehrgerätehaus an der Farmbecker Straße in Wendlinghausen gestartet. Jetzt stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. Von außen sieht das 500 Quadratmeter große Gebäude schon ansehnlich aus, innen sind verschiedene Handwerker gleichzeitig zugange - damit, wie geplant, alles noch vor Weihnachten fertig wird.

Wegen der vielen Baufahrzeuge, die an der schmalen Farmbecker Straße stehen, gilt derzeit aus Sicherheitsgründen Tempo 30 im Bereich der Ein- und Ausfahrt des neuen Feuerwehrgerätehauses. Kein Wunder, sind doch gerade mehrere Gewerke dabei, die neue Heimat der Einheit Wendlinghausen zu vollenden.

Die Elektriker ziehen derzeit die letzten Kabel. Der Strom funktioniert schon, Internet und Wasseranschluss auch. Die Fliesen werden in den neuen sanitären Anlagen an die Wand gebracht. Die Maler bringen den Feinputz in der künftigen Küche auf. Und in der Fahrzeughalle werden letzte Handgriffe getätigt. So ist die Stiefelwaschanlage noch nicht fertig. Die Absauganlage für die Fahrzeuge funktioniere aber schon.

Künftig können in der Halle drei große Fahrzeuge untergestellt werden. Im bisherigen Feuerwehrgerätehaus am Pferdekamp ist laut Bürgermeister Friso Veldink nur Platz für ein großes und ein kleines Fahrzeug. &bdquo;Mit den drei Stellplätzen sind wir für die Zukunft flexibel aufgestellt. Perspektivisch wollen wir die Einheiten Humfeld und Bega in Humfeld zusammenfassen. Dort wären dann sechs Stellplätze, im Zentrum sind drei Stellplätze und hier auch drei“, führt der Bürgermeister aus.

Schmutz bleibt draußen Durch eine Schleuse geht es zur Umkleide. So kann die geforderte Schwarz-Weiß-Trennung, also die Trennung von dreckigem und sauberem Bereich, eingehalten werden. Herren- und Damenbereich werden künftig durch Spinde getrennt. Alles ist barrierefrei zugänglich. In der bisherigen Wache gibt es weder Geschlechter- noch Schwarz-Weiß-Trennung, auch Duschen fehlen.

Bislang mangelte es auch an einem Aufenthalts- und Schulungsraum. Die Kameraden nutzen daher die Räume der benachbarten Kita Abakus, wie der Leiter der Feuerwehr Dörentrup, Christoph Ungermann, erläutert. Im neuen Gebäude gibt es nun einen relativ großen Unterrichtsraum mit angeschlossener, kleiner Küche. &bdquo;Das Feuerwehrgerätehaus dient im Krisen- und Katastrophenfall auch als sogenannter Leuchtturm , also als Anlaufstelle für die Bevölkerung. Daher brauchen wir hier eine gewisse Größe“, erklärt Veldink. Hier muss noch die Decke abgehangen werden - so wie in vielen Räumen.

Mindesttemperatur Am Ende des Flurs befindet sich darüber hinaus ein kleines Büro für die Einheitsführung. Dahinter versteckt sich der Hausanschlussraum für die Technik. Hier hängt der Schaltschrank, die Wärmepumpe wird noch installiert. Im Gebäude gibt es eine Fußbodenheizung - selbst in der Fahrzeughalle. Dort liegt sie allerdings tiefer und sorgt nur für 15 Grad Mindesttemperatur. &bdquo;Die brauchen wir wegen der Technik, den Akkus in den Geräten und den Wassertanks in den Fahrzeugen“, erklärt Ungermann.

Von der Fahrzeughalle aus gelangen die Kameraden auch in den Lagerraum. Ein Tor ermöglicht es, mit dem Gerätewagen Logistik von außen heranzufahren und schweres Material, wie zum Beispiel Ölbindemittel, über eine Hebebühne einzuladen. Bis zum Ende des Jahres sollen auch alle Möbel drin sein. Was es in Wendlinghausen nicht gibt, sind Waschplatz, Kleiderkammer, Werkstatt und einen Raum für die Jugendfeuerwehr. &bdquo;Das soll künftig alles in Humfeld sein“, sagt Veldink.

2 Millionen Euro Kosten Und außen? Da werden gerade die Zuwegung und der Parkplatz für die Kameraden gepflastert. &bdquo;Ende des Monats wird asphaltiert“, weiß Mike Wittsieker vom Fachbereich Bauen und Umwelt der Gemeinde Dörentrup. Da gebe es einen gewissen zeitlichen Druck. Denn danach würden die Mischwerke in den Winterurlaub gehen.

Das Feuerwehrgerätehaus muss schließlich bis zum Ende des Jahres fertig werden. Daran sind die Fördermittel aus dem Programm &bdquo;Feuerwehrhäuser in Dörfern“ in Höhe von 250.000 Euro gebunden. Insgesamt zwei Millionen Euro kostet der Neubau mit allem drum und dran.

Dazu zählt auch ein Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 50 Kubikmetern. &bdquo;Darüber wird das Regenwasser gedrosselt in den Kanal vom Inselweg eingeleitet“, erläutert Veldink. Neben dem Fahrradunterstand wird ein Notstromaggregat aufgebaut - Stichwort &bdquo;Leuchturm“. Und auf dem Dach befindet sich schon eine Photovoltaikanlage. Sie verfügt zudem über einen Stromspeicher, &bdquo;sodass wir völlig autark sind“, ergänzt Wittsieker.

Umzug zwischen den Jahren Laut Ungermann soll der Umzug zwischen den Jahren stattfinden: &bdquo;Alle freuen sich schon darauf. Im bisherigen Feuerwehrgerätehaus war es einfach sehr beengt.“ Zum Vergleich: Das alte Gebäude von 1963 am Pferdekamp habe in etwa die Größe der heutigen Fahrzeughalle. Veldink und Wittsieker sprechen von einer &bdquo;super Zusammenarbeit“ mit der Feuerwehr. Gemeinsam hätten die Verantwortlichen die Planung vorangebracht.

Vor Kurzem habe es bereits auf Einladung der Wehr eine kleine Besichtigung für die neuen Nachbarn mit Würstchen und Getränken gegeben. Im kommenden Jahr soll dann die große Einweihung gefeiert werden, zu der alle Bürger eingeladen sind.

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