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Bad Salzuflens Innenstadt lässt sich jetzt ertasten

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Salzuflens Innenstadt kann mit dem Modell von Künstler Egbert Broerken ganz neu erfahren werden. - © Stadt Bad Salzuflen
Salzuflens Innenstadt kann mit dem Modell von Künstler Egbert Broerken ganz neu erfahren werden. (© Stadt Bad Salzuflen)

Bad Salzuflen. Die Salzestadt ist um eine Attraktion reicher. Auf Höhe des Hauses Parkstraße Nummer sechs wurde ein Tastmodell des Soester Bildhauers Egbert Broerken aufgestellt. Das Kunstwerk aus Zinnbronze zeigt die Bad Salzufler Innenstadt im Maßstab 1:500.

Ausdrücklich nicht nur für Menschen mit Seh-Einschränkungen sei das Tastmodell gedacht, betonte Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt bei der Einweihung der neuen Attraktion am Gradierwerk in der Parkstraße: „Alle sind herzlich eingeladen, die Innenstadt zu erfühlen, Neues zu entdecken oder sich einfach an dem schönen Abbild der Stadt zu erfreuen“, wird er in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert.

Ideengeber und Initiatoren waren die Mitglieder des Rotary-Clubs Bad Salzuflen, die damit „einen Orientierungspunkt für Touristinnen und Touristen schaffen und einen Beitrag zur Barrierefreiheit“ leisten wollen, wie Ralf Hofmeister, Rotary-Präsident, erklärte. „Blinde können auf Fingerkuppen durch die Straßen spazieren und die Anordnung der Plätze und Gassen ertasten.“ Da die Stadtmodelle von Egbert Broerken bereits in verschiedenen Städten Deutschlands und darüber hinaus zu finden sind, fiel die Wahl auf den Künstler aus der Nähe von Soest.

Bildhauer Egbert Broerken präsentiert die fühlbare Stadtansicht. Das neue Zinnbronze-Tastmodell. ist in der Parkstraße auf Höhe des Hauses Nummer sechs aufgestellt. - © Stadt Bad Salzuflen
Bildhauer Egbert Broerken präsentiert die fühlbare Stadtansicht. Das neue Zinnbronze-Tastmodell. ist in der Parkstraße auf Höhe des Hauses Nummer sechs aufgestellt. (© Stadt Bad Salzuflen)

Um das Geld für das Modell und die notwendigen Tiefbauarbeiten aufzubringen, warben die Mitglieder des Rotary-Clubs, die selbst den größten Teil der Spendensumme auf-brachten, noch um weitere Mitstreiter: „Der Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) unterstützte die Initiative als Partner, auch die Volksbank Bad Salzuflen konnte mit ins Boot geholt werden. Die Stadtwerke Bad Salzuflen sind ebenfalls an der Finanzierung beteiligt, außerdem ein privater Sponsor“, erläuterte Dr. Wolf-Dieter Olbrich vom Rotary-Club. Das Heimat-Förderprogramm des Landes NRW ermöglichte im Rahmen eines „Heimat-Fonds“ die Verdoppelung der eingebrachten Gelder auf dem Wege der Projektförderung, zuzüglich eines Eigenanteils der Stadt Bad Salzuflen.

„In gemeinschaftlichem Zusammenwirken lassen sich Projekte wie dieses tolle Stadtmodell realisieren“, lobte Bürgermeister Dirk Tolkemitt die Initiative des Rotary-Clubs. Insbesondere der integrative Charakter des Zinnbronze-Modells beeindrucke ihn, so das Stadtoberhaupt. Menschen mit und ohne Einschränkungen können gemeinsam die Salzufler Innenstadt entdecken, Stadtführer können es nutzen, um die Besonderheiten zu erklären, und auch Schulklassen haben jetzt eine anschauliche Lernhilfe“.

Das Modell misst 110 mal 75 Zentimeter - eine Größe, die für Sehbehinderte sehr gut zu ertasten ist. Straßen, Plätze und wichtige Gebäude sind in Braille und in Normalschrift bezeichnet, eine Tafel benennt Initiatoren und Unterstützer. Insgesamt rund 40.000 Euro hat das Modell gekostet.

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