Diese Geschichte entfaltet das „menschliche Zahnrad“ in Bergkirchen

Bad Salzuflen-Bergkirchen. Zum Ausklang der &bdquo;Winterkonzerte mit der HfM Detmold“ hat es in der Kirche zu Bergkirchen eine außergewöhnliche Performance gegeben. Das Schlagzeug-Duo Miyaka Yotsumoto und Thomas Fritzler fesselte das Publikum mit einer facettenreichen Darbietung, die Musik, Schauspiel und elektronische Verfremdung zu einem Gesamtkunstwerk vereinte und den Klangfarbenreichtum (Timbrecussion) der Schlaginstrumente beleuchtete.

Seichte Klänge vom Band stimmten die Gäste aufs Konzert ein. Unter dem Titel &bdquo;Das menschliche Zahnrad“ entfaltete sich eine musikalische Geschichte, in der sich einzelne Stücke fließend ineinanderfügten – wie die Zahnräder eines Uhrwerks, die sich gegenseitig antreiben. Neuzeitliche Werke wurden auf zahlreichen Schlaginstrumenten interpretiert: von Trommeln, Tamburin über Glocken und Vibraphon bis hin zu warmen Tönen des Marimbaphons.

Das meditative &bdquo;Reversion“ (2022) von Austin Keck, Teile aus &bdquo;Face 2 Face“ (2016) von Liu Heng oder theatralische Ausschnitte aus &bdquo;Plato’s Cave (2011) von Casey Cangelosi erzielten eine Präzision wie ein Schweizer Uhrwerk. &bdquo;Retrouvailles“ (2010) (Wiedervereinigung) des griechischen Komponisten Georges Aperghis beeindruckte mit Bodypercussion und rhythmischem Sprechen.

Humorvolle Pantomime Das zentrale Motiv des Konzerts – das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Funktionieren und individueller Entfaltung – wurde nicht nur klanglich, sondern auch durch Bewegung und Ausdruckskraft erlebbar. Humorvolle Pantomime wechselte mit roboterhaften Gesten der Bodypercussion, während sich kraftvolle, präzise Rhythmen mit sanften, beinahe meditativen Klängen ablösten. Elemente des Musiktheaters fügten sich zu einer dynamischen Performance.

Die Virtuosität beider Musiker wurde deutlich. Thomas Fritzler aus Hockenheim, mit einem beeindruckenden Werdegang vom Sinfonieorchester bis hin zu Jazz- und Rockbands, überzeugte mit technischer Präzision und musikalischer Vielseitigkeit. Miyaka Yotsumoto, deren Werdegang von Japan nach Detmold führte, bewies eine besondere Sensibilität für klangliche Nuancen und dynamische Kontraste. Das kongeniale Zusammenspiel der Künstler war von großer Synchronität und künstlerischer Intensität geprägt. Das Duo vermochte es, in künstlerischer Selbstverständlichkeit die Gäste für ungewohnte Klänge und Darbietungsformen zu öffnen.

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