Neue „Plauderbank“ am Gradierwerk soll in Bad Salzuflen zum Austausch animieren

Bad Salzuflen. Daniela Kramer ging mit der Idee schon drei Jahre lang schwanger, nachdem sie im Urlaub ein solches Exemplar gesehen hatte. Es ließ sie nicht mehr los. &bdquo;Ich bin ja selbst so eine Plaudertasche“, sagt die Bad Salzuflerin - das Wort steht sogar auf ihrem T-Shirt. Als sie dann im Radio - es ging um das Thema Einsamkeit - davon hörte, dass eigentlich in jeder Stadt eine &bdquo;Plauderbank“ stehen sollte, wurde sie aktiv: &bdquo;Ich dachte, sonst kommt mir noch jemand zuvor!“, sagt sie und lacht.

Nun ist es so weit: Ihre Idee hat Gestalt angenommen. Eine lindgrüne Bank, ganz im Stile der klassischen Sitzmöbel der Kurstadt, lädt die Vorbeikommenden an den Gradierwerken auf Höhe der Eisdiele zum Verweilen ein. &bdquo;Plauderbank“, steht auf dem blauen Schild. Und darunter, auf einer kleinen Plakette: &bdquo;Reden ist Silber. Kommunikation ist Gold.“

Ins Gesicht schauen Eine schöne Idee und ein großartiges Motto, findet Bürgermeister Dirk Tolkemitt, der zur offiziellen Einweihung vorbeigekommen ist. &bdquo;Wir kommunizieren ja heute leider fast nur noch über diese Dinger“, sagt er und hält sein Smartphone hoch. Doch diese Art der Kommunikation sei oft einseitig. &bdquo;Wir schauen unserem Gegenüber nicht mehr ins Gesicht.“ Der Wortschatz in der Chat-Kommunikation habe sich auf nur noch 800 Wörter reduziert, habe er kürzlich gelesen. &bdquo;Eine Verarmung“, findet er. Bänke seien dagegen ideal, um auch mit Fremden ins Gespräch zu kommen.

So wünscht es sich auch Ideen- und Bankstifterin Daniela Kramer. &bdquo;Wir sollten mit allen Mitteln der Einsamkeit entgegenwirken“, findet sie. Jüngere sollten mit Älteren ins Gespräch kommen und umgekehrt. &bdquo;So bleiben wir alle in Verbindung.“ Den richtigen Platz hat sie bei einem ihrer Spaziergänge ausgemacht und ihn der Verwaltung vorgeschlagen. Die komplett neue Bank wurde dann vom Kramerschen Familienbetrieb, einem Möbelhaus mit Sitz in Kalletal, finanziert und in hellem Grün, einer der städtischen Farben, gestrichen und aufgestellt.

Mehr als Smalltalk Eine Passantin kommt vorbei und gibt zum Besten, dass sie die Bank bereits getestet habe. Es hätte sich jedoch niemand getraut, sich dazuzusetzen. &bdquo;Die saßen auf der Bank gegenüber und haben beobachtet, was passiert“, erzählt sie, wolle sich jedoch nicht entmutigen lassen und einen neuen Versuch unternehmen. &bdquo;So sind sie, die Lipper“, erwidert Tolkemitt. &bdquo;Die brauchen bei Neuem ein wenig Zeit, sich daran zu gewöhnen.“

Wer vom Smalltalk auf tiefschürfendere Themen umschwenken will, findet Anregungen auf einem laminierten grünen Zettel, den Daniela Kramer eigens erstellt hat. &bdquo;Was war der beste Ratschlag, den du jemals bekommen hast? Welche Dinge willst du noch erleben?“ Wer sich auf solcherart Gespräche einlässt, dürfte auf der Plauderbank ein wenig länger verweilen.

Neue „Plauderbank“ am Gradierwerk soll in Bad Salzuflen zum Austausch animieren

Radfahrer bei Abbiegeunfall in Schötmar verletzt

Maschen werden perfider: Salzuflerin überführt brutale Betrüger

Das hat die neue Vorsitzende des „Fördervereins Bad Salzuflen-Millau Partnerschaft“ vor

E-Scooter-Fahrer bei Abbiegeunfall in Bad Salzuflen schwer verletzt

Bad Salzuflerin kollidiert unter Alkoholeinfluss mit geparktem Fahrzeug

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: ein Ort der Zehntausenden Möglichkeiten