„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: ein Ort der puren Nostalgie

Bad Salzuflen. Für Bärbel Bunte ist der Besuch der Wandelhalle jedes Mal eine kleine Zeitreise. &bdquo;Als Kind bin ich in den 1960er-Jahren hier oft mit meiner Mutter gewesen“, sagt die 68-Jährige. Für sie ist es ihre &bdquo;Lieblingsecke“ in Bad Salzuflen. Zwar wohnt sie mit ihrer Familie schon seit 45 Jahren in Lemgo, geboren wurde sie aber in Schötmar, aufgewachsen ist sie in der Salzestadt. Für sie ist die Kurstadt bis heute ein Stück Heimat.

&bdquo;Als Kinder wurden wir sonntags schick gemacht, und dann ging es in den Kurpark und die Wandelhalle“, erzählt Bunte . &bdquo;Für die Erwachsenen war es das höchste Glück, für die Kinder nicht immer“, sagt sie und lacht. Zwar hat ihr auch als Kind das Ambiente im Kurpark schon gefallen, so richtig zu schätzen gelernt habe sie es aber erst als Erwachsene.

Bis heute stattet sie dem Kurpark und der zusammen mit der Konzerthalle 1963 eröffneten Wandelhalle regelmäßig einen Besuch ab. Das Gebäude, 128 Meter lang, mit 1600 Quadratmetern Fläche und 9 Meter hohen Fensterfronten, galt als architektonisches und technisches Vorzeigeprojekt.

Nur ein Jahr Bauzeit Die reine Bauzeit betrug gerade mal ein Jahr. Die Arbeiten begannen 1960 mit der Umleitung der Salze, schon im Mai 1961 konnte Richtfest gefeiert werden – heute wäre das rekordverdächtig. Alleine die energetische Sanierung der Halle ab 2016 hat sich immer wieder verzögert und wurde erst mit über einem Jahr Verspätung 2018 abgeschlossen.

Früher boten in der Wandelhalle eine Ladenstraße, ein &bdquo;Pflanzeneck“ mit großen Beeten sowie sechs Aquarien weitere Zerstreuung. Heute bekommt man dort nicht mal einen Kaffee – seit 2020 ist es der Stadt nicht gelungen, die Gastronomie dauerhaft zu verpachten.

Dennoch: Bis heute ist die Wandelhalle ein Besuchermagnet geblieben. &bdquo;Mal komme ich alleine, mal treffe ich mich hier mit Freundinnen“, sagt Bunte , die sich für das Treffen mit dem Reporter einen sonnigen Bilderbuchtag im Juni ausgesucht hat. In der Konzertmuschel spielt das Kurorchester. &bdquo;Das ist pure Nostalgie“, sagt Bunte .

Charme der 1960er Auch die Wandelhalle habe sich den Charme der 1960er-Jahre erhalten. Besonders begeistert ist Bunte von den Glasfronten und den Türgriffen, an die sie sich noch aus ihrer Kindheit erinnert. Die Themenpavillons im Inneren der Wandelhalle, die zum Erlebniskonzept &bdquo;Sole & Kneipp“ gehören und seit 2020 dort stehen, hätte es ihrer Meinung nach dagegen nicht unbedingt gebraucht. &bdquo;Das ist ein bisschen Faust aufs Auge“, sagt sie. &bdquo;Ich hoffe, dass alles andere so erhalten bleibt, wie es war. Das macht die Wandelhalle ja aus.“

Alle Teile der Serie &bdquo;Lieblingsecke“ finden Sie hier.

Die ebenfalls noch recht neue Dauerausstellung zur Stadtgeschichte findet sie allerdings sehr gelungen, auch die Installation der alten Telefonzelle mit Wählscheibe am Eingang: &bdquo;Das kennen junge Leute heute gar nicht mehr.“

Begeistert ist sie bis heute ebenfalls vom Getränkeausschank, der sogenannten Brunnenhalle, an deren Decke ein riesiger Kronleuchter schwebt. Die Halle alleine umfasst 350 Quadratmeter, ist 9,30 Meter hoch und bietet Platz für mehr als 6000 Trinkgläser.

Auch wenn Bunte selbst auf das Solewasser lieber verzichtet. &bdquo;Schmeckt scheußlich“, sagt sie und lacht. Aber der Kronleuchter, das sei ein tolles Fotomotiv.

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