So soll es mit dem Gelände des Sophienhauses in Bad Salzuflen weitergehen

Bad Salzuflen. Seit Jahren sorgt das ungenutzte Sophienhaus-Gelände an der Sophienstraße für Diskussionen, jetzt gibt es den aktuellen Stand von Eigentümer und Investor: Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe (Münster) hält gemeinsam mit dem niederländischen Bauunternehmen Ten Brinke am bereits 2022 vorgestellten Konzept fest.

&bdquo;Die Kooperation mit Ten Brinke besteht weiterhin. Dies betrifft auch das gemeinsam mit Ten Brinke entwickelte und vorgestellte Konzept“, teilte der DRK-Landesverband auf Anfrage unserer Redaktion mit.Geplant sind sieben Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 94 Wohnungen im nördlichen Bereich des rund 1,6 Hektar großen Areals (entspricht in etwa zwei Fußballplätzen). Im südlichen Teil sollen größere Gebäude für &bdquo;Betreutes Wohnen“, Pflege-WGs, Arztpraxen und weitere Wohnungen entstehen. Einige Anpassungen seien aber möglich, &bdquo;um auf veränderte Bedarfe zu reagieren“, so das DRK.

Ein genauer Zeitplan für den Baubeginn liegt allerdings weiterhin nicht vor. &bdquo;Einen verbindlichen Zeitplan für einen Baubeginn können wir aktuell nicht nennen. Gemeinsam mit dem DRK und Ten Brinke ist zunächst nach dem Sommer ein Gespräch mit der Stadtverwaltung geplant“, heißt es in der Stellungnahme. Die Stadt selbst verwies auf Anfrage unserer Redaktion auf das DRK und äußerte sich nicht zu Details des Projekts. Auch wenn es die Stadtverwaltung war, die die Pläne vor gut drei Jahren im Rat vorgestellt hatte.

Prioritäten anderswo Die Verzögerungen erklärt das Rote Kreuz unter anderem mit Prioritäten in anderen Bereichen: &bdquo;Die Entwicklung des Projekts konnte aufseiten des DRK aufgrund anderer ungeplanter Aufgaben nicht mit dem für ein Projekt dieser Größe notwendigen Fokus entscheidend vorangetrieben werden.“ Hinzu kämen die Komplexität des Projekts, die Vielzahl beteiligter Partner und rechtliche Rahmenbedingungen. Zu den Gesamtkosten und der Finanzierung des Projekts könne das DRK aktuell keine belastbare Aussage treffen.

Auch die Frage des Parkraums ist noch offen. Laut DRK &bdquo;sieht das Nutzungskonzept auf dem Areal für den erforderlichen und nachzuweisenden Parkraumbedarf vornehmlich Plätze in Tiefgaragen vor, aber auch oberirdische Stellplätze sind geplant“. Ob die Tiefgaragen mit der Salzufler Heilquellenschutzverordnung vereinbar sind, muss noch geprüft werden. Diese wird im Übrigen aktuell überarbeitet.

Bereits 2022 hatten die Pläne für heftige Diskussionen gesorgt. Nach einer Bürgerversammlung zum Vorentwurf des Bebauungsplans im Sophienhaus äußerten viele Anwohner Bedenken: Von einer &bdquo;kolossalen Bebauung“ war die Rede, Abstände zur Rosenstraße, Versiegelung und Schattenwurf der neuen Gebäude wurden kritisiert. Einige Teilnehmer kündigten sogar rechtliche Schritte an. Damals argumentierte die Stadt, dass eine Nachverdichtung im Kurzentrum ökologisch sinnvoller sei als Neubauten auf der grünen Wiese.

Die Historie des Sophienhauses ist lang: Benannt nach Sophie von Baden (Fürstin zur Lippe, 1834-1904), entstand auf dem weitläufigen Gelände Anfang des 20. Jahrhunderts ein Kurbad für Mädchen und junge Frauen. Bis 1955 wurden mehrere Sophienhäuser errichtet, von denen nur das spätere, sogenannte &bdquo;DRK-Sanatorium III“ erhalten blieb und 1987 modernisiert wurde. Nach verschiedenen Nutzungen – Reha-Klinik, Blutspendedienst, zeitweilige Unterbringung von Flüchtlingen – steht das Gebäude seit 2021 leer.

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