„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo der Eisvogel über der Salze schillert

Bad Salzuflen. Für Jan-Pierre Koch ist die kleine Sitzecke an der Salze, direkt gegenüber dem Café Millau, ein Ort mit vielen Facetten: Kindheitserinnerungen, Erholung, Naturbeobachtung und ein Stück Heimatgefühl. &bdquo;Hier kann man wunderbar in den Tag starten. Ein Kaffee to go – und schon hat man gleich am Morgen etwas Stadtflair“, sagt der 42-Jährige. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er als Sozialarbeiter beim gemeinnützigen Verein &bdquo;Pro Regio“, wo er Jugendliche in Bad Salzuflen bei Alltagsproblemen unterstützt. Seine persönliche &bdquo;Lieblingsecke“ sucht er dagegen am liebsten auf, wenn der Tag gerade erst beginnt.

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&bdquo;Mich zieht es immer ans Wasser“, erzählt Koch, während er den Blick über die Salze schweifen lässt. Schon als Kind hat er hier gespielt – manchmal auch waghalsig. &bdquo;Wir sind früher sogar unter der Brücke durch und dann unter der Konzerthalle bis in den Kurpark gelaufen“, sagt er lachend. Heute sehe er keine Kinder mehr, die das machten; für sie gebe es mittlerweile einen modernen Wasserspielplatz.

Corona-Zeit Vor allem während der Pandemie habe er den Platz zu schätzen gelernt. &bdquo;In der Corona-Zeit habe ich mich hier oft mit meinem Kollegen getroffen, der inzwischen pensioniert ist. Wir haben unseren Kaffee getrunken – mit Abstand und unter Einhaltung der Regeln. Das war immer ein guter Start in den Tag.“ Auch heute genießt er diese Gewohnheit. &bdquo;Unter der Woche trinke ich hier fast jeden Morgen einen Kaffee, bevor ich ins Büro gehe.“

Vor seiner zweiten Karriere als Sozialarbeiter hat er als Polizist im Ruhrgebiet gearbeitet. Dass er wieder nach Bad Salzuflen zurückgekehrt ist, liegt auch an seiner Verbundenheit zur Stadt. &bdquo;Die Dimensionen an der Ruhr waren nicht meins. Ich mag das Kleinstadt-Ambiente – und die Salze gehört für mich einfach dazu.“

Besonders faszinierend findet er die Natur mitten in der Stadt. &bdquo;Mein Bruder hat hier schon mit der Kamera Eisvögel beobachtet. Für einen Innenstadtbereich ist das außergewöhnlich.“ Immer wieder genießt Koch diese stillen Momente. &bdquo;Wenn der Eisvogel über der Salze schillert, ist das etwas ganz Besonderes.“

Seine Arbeitszeiten machen es möglich, die Ecke am Vormittag für sich zu haben. &bdquo;Da treffe ich noch keine Jugendlichen mit ihren Anliegen – die kommen nachmittags auf mich zu. Aber morgens brauche ich einfach Zeit für mich.“

Halbmarathon in Millau Mit der französischen Partnerstadt Millau, deren Wappen an der Mauer an dem Platz eingelassen ist, verbindet Koch noch mehr als den täglichen Kaffee. &bdquo;Mein Vater hat viele Jahre die Städtepartnerschaft mit Millau betreut und mir früh viel darüber erzählt. Wir sind auch schon gemeinsam den Halbmarathon dort gelaufen – über die Viadukte, das war beeindruckend.“ Dass sich diese Partnerschaft in seiner &bdquo;Lieblingsecke“ spiegelt, freut ihn besonders.

Für Koch ist die Sitzecke an der Salze daher weit mehr als ein Ort zum Pausemachen. &bdquo;Hier verbindet sich für mich alles – Heimat, Kindheitserinnerungen, Natur, Begegnungen und der Blick in die Welt.“

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