„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo die Treppe ins Alltagsglück führt

Bad Salzuflen. Für Corinna Klassen ist eine unscheinbare Treppe in der Osterstraße ein Ort voller Erinnerungen. Sie liegt direkt gegenüber ihrer Buchhandlung Maschke und führt hinauf zur Stadtkirche. &bdquo;Das ist praktisch ein Stück meiner Kindheit“, erzählt die Buchhändlerin, Jahrgang 1951. &bdquo;Ich bin hier groß geworden, bin unzählige Male diese Stufen hinaufgegangen – ob zur Schule, zum Einkaufen oder einfach, weil es der Weg war.“

Die Treppe war für sie schon damals ein vertrauter Ort. &bdquo;In meiner Kindheit war auf der Ecke zum Aufgang ein Feinkostladen, im Herbst hingen dort Rehe und Fasane. Das hat mich immer beeindruckt.“ Auch zur &bdquo;Roten Schule“ hatte sie über diesen Weg ihren Zugang. Heute befinden sich in dem Gebäude hinter der Stadtkirche Wohnungen. &bdquo;Manchmal mussten wir dort in Ausweichräume, wenn in meiner eigentlichen Schule an der Grabenstraße kein Platz war. Ich erinnere mich noch an Handarbeitsunterricht in einem der Räume.“

Geschichte der Stadt Mit den Jahren begann sich Klassen auch für die Geschichte der Stadt zu interessieren. Nachdem sie 1972 ihr Abitur am Grabbe-Gymnasium in Detmold gemacht hatte, ging sie zum Studium zunächst nach Berlin, später folgten Freiburg und schließlich Bielefeld, wo sie ihren Abschluss als Historikerin machte. Seit 2007 lebt sie wieder fest in Bad Salzuflen, vorher ist sie jahrelang zwischen Bielefeld und Bad Salzuflen gependelt.

&bdquo;Dieser Aufgang zur Stadtkirche gehört zu den ganz alten Wegen. Er war Teil des alten Kirchwegs, der von unten herauf zur Kirche führte, die ja noch innerhalb der Stadtmauern lag. Für mich ist es schön zu wissen, dass ich hier auf einem historischen Stück Stadt unterwegs bin.“

Die Treppe selbst hat sich verändert – &bdquo;die Stufen sind heute erneuert, wirken stabiler als früher, als das meiner Erinnerung nach Sandstein war.“ Was die Treppe für Corinna Klassen bis heute besonders macht, ist die Aussicht. &bdquo;Wenn man oben ankommt, hatte man früher einen wunderbaren Blick auf die Dächerlandschaft der Stadt.“ Auch wenn der Blick heute aufgrund hoher Hecken nicht mehr ganz so weit ist: &bdquo;Nach wie vor steht man nach dem Aufstieg an einem der schönsten Plätze von Bad Salzuflen, direkt an der Stadtkirche“, sagt Klassen.

Erinnerung Der Weg sei für sie nicht nur Erinnerung, sondern auch ein kleines Stück Alltagsglück. &bdquo;Es ist dieser Zwischenraum – zwischen Geschäftigkeit unten in der Osterstraße und der Ruhe oben an der Kirche. Ich gehe hier fast täglich vorbei, und jedes Mal freue ich mich über den Blick, den dieser alte Weg eröffnet.“

Haben Sie auch eine Lieblingsecke in Bad Salzuflen, die Sie gerne in der LZ vorstellen möchten? Dabei kann es sich um eine Kneipe, eine Grünfläche, eine Straße oder ein Gebäude handeln – entscheidend ist lediglich, dass die Lieblingsecke öffentlich zugänglich ist. Falls Sie mitmachen wollen, schicken Sie eine E-Mail an skienscherf@lz.de und schreiben Sie in den Betreff: Lieblingsecke.

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo die Treppe ins Alltagsglück führt

Angebot zur Kommunalwahl

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo der Eisvogel über der Salze schillert

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo man Wasser treten kann

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: ein Ort der puren Nostalgie

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo man die Geschichte spürt

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Ein Raum, um Kraft zu tanken

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Ein Turm wie aus dem Märchen