Bad Salzuflen/Småland. Hos oss hittar du ett stort sortiment av olika kaffesorter och kaffebönor. Das ist schwedisch und bedeutet: „Bei uns finden Sie ein großes Sortiment an unterschiedlichen Kaffeesorten und Kaffeebohnen.“ Mit diesem Satz wirbt ein Salzufler Ehepaar, das in Småland ein neues Lebens-Kapitel aufgeschlagen hat. Knapp sechs Jahre ist es her, dass Julia und Michael Skentelbery sich auf den Weg nach Südschweden gemacht haben. Nicht um, wie zahlreiche Jahre zuvor, den lang ersehnten Urlaub dort zu verbringen, sondern um dauerhaft zu bleiben. Das Schicksal hatte die Finger im Spiel „Der Gedanke, einfach unsere Angestelltenjobs zu kündigen und ins Ausland zu ziehen, war eigentlich immer unvorstellbar“, erzählt Julia Skentelbery rückblickend und bezeichnet sich und ihren Ehemann als sicherheitsbewusste Menschen. Doch dann habe plötzlich das Schicksal seine Finger im Spiel gehabt. „Unser damaliger Arbeitgeber, ein Zeitarbeitsunternehmen in Lippe, meldete Insolvenz an und wir standen plötzlich ohne Jobs da“, erklärt die 44-Jährige, die sich noch gut an ein Gefühl der Freiheit, etwas Neues wagen zu können, erinnert. „Wir hatten kein Haus, keine Kinder und waren optimistisch, dass das Leben noch mehr bereithält als nur einen Bürojob.“ Julia Skentelbery ist gelernte Bankkauffrau und Diplom-Betriebswirtin, ihr Mann Michael hat Studienabschlüsse in Geographie sowie in Betriebswirtschaftslehre. Der 64-Jährige hat in seinem Leben viele unterschiedliche Jobs gehabt. „Ein Privileg, von dem wir heute als Selbstständige profitieren“, sagt seine Frau. Denn die beiden betreiben in Lenhovda die eigene „Tadah kafferosteri“, eine kleine Kaffeerösterei mitten im Glasriket („Königreich des Glases“). Nach einem inspirierenden Praktikum und vielen eigenen Röstversuchen – erst im heimischen Backofen, später mit einer kleinen Probenröstmaschine – haben sich die Auswanderer getraut, diesen Traum wahr zu machen. Abenteuer voller Höhen und Tiefen Zum nunmehr fünfjährigen Bestehen spricht das Paar von einem Abenteuer voller Höhen und Tiefen, aber auch voller Begegnungen, Freundschaften und unerwarteter Chancen. Die Sprache sei natürlich anfangs eine Herausforderung gewesen und das Arbeitspensum sei enorm. „Was wir aber gewonnen haben: Mehr Ruhe, mehr Natur, mehr Zeit, viel bewusster zu leben“, betont Julia Skentelbery. Oft seien es die ganz einfachen Momente, die glücklich machen, zum Beispiel, am See sitzend den „Kokkaffe“ ganz traditionell im Emaille-Kaffeekessel direkt auf den Flammen zu kochen und draußen zu genießen. „Bereut haben wir unsere Entscheidung nie und würden es genauso wieder tun“, bestätigt die Ehepartner, die waldnah in einem Bungalow mit Garten sowie mit der „Tadah kafferosteri“ ihr Glück gefunden haben. Was sie vermissen? „In erster Linie meine Eltern“, antwortet Julia Skentelbery und ergänzt: „Und die Restaurant-Vielfalt in Lippe und einen richtig guten Drogeriemarkt.“ Weitere Informationen unter: www.TADAH.se.