Brahmsquintett begeistert in Bergkirchen mit starkem Brahms

Bergkirchen. Seit vielen Jahren verbindet die Hochschule für Musik eine enge Kooperation mit der Kirchengemeinde Bergkirchen. In der stimmungsvollen Fachwerkkirche erhalten Studierende regelmäßig die Gelegenheit, ihr Können vor Publikum zu zeigen – eine wertvolle Erfahrung auf dem Weg zur professionellen Bühnenreife.

Am vergangenen Sonntag war dort das Ensemble mit dem ambitionierten Namen &bdquo;Brahmsquintett“ zu Gast. Die fünf Musikerinnen und Musiker – Julia Henrichmann (Klarinette), Miriam Hutterer und Juri Kautzleben (Violinen), Yihe Jiang (Viola) und Jing Wang (Violoncello) – präsentierten die Klarinettenquintette von Mozart und Brahms, zwei Gipfelwerke der Kammermusikliteratur.

Inspirierenden Begegnungen Beide Kompositionen verdanken ihre Entstehung inspirierenden Begegnungen mit herausragenden Klarinettisten. Mozart schrieb sein Werk für Anton Stadler, Brahms ließ sich von Richard Mühlfeld zu einem späten kreativen Aufbruch bewegen, obwohl er das Komponieren eigentlich bereits aufgegeben hatte.

Sein Quintett atmet eine herbstliche Melancholie, die das Ensemble am Sonntag in verschiedenen Episoden mit großem Engagement und starkem Ausdruck gestaltete. Besonders das Adagio überzeugte durch weite dynamische Spannungen und intensive Ausdruckskraft, während im Kopfsatz gelegentlich die Linie etwas verloren ging. Der schlichte Beginn des dritten Satzes bildete einen reizvollen Kontrast zum lebhaften Presto-Teil, den die Musikerinnen und Musiker mit sichtbarer Spielfreude meisterten.

Zu großzügig Weniger geschlossen wirkte dagegen die Aufführung des Mozart-Quintetts, mit dem das Konzert eröffnet wurde. Ein echter C wollte sich nicht recht einstellen. Die Intonation blieb stellenweise unsauber, das Zusammenspiel wirkte phasenweise zu großzügig.

Wo sensibles Miteinander gefragt gewesen wäre – etwa bei gemeinsamen Phrasen oder im kleinen Kanon zwischen erster Violine und Viola im Menuett – entstand eher ein Nebeneinander. Manche virtuosen Passagen gerieten etwas forsch, sodass die Mitspieler kaum folgen konnten. Dabei war spürbar, dass jede und jeder im Ensemble über beachtliche solistische Qualitäten verfügt.

Am Ende blieb ein gemischter, insgesamt aber versöhnlicher Eindruck. Die überzeugende Brahms-Interpretation hellte das Bild deutlich auf – und das zahlreich erschienene Publikum trotzte Wind und Wetter, um den jungen Musikerinnen und Musikern mit freundlichem Beifall zu danken.

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