Ärger wegen Beach-Club: Anwohner verklagt die Stadt Herford - das steckt dahinter

Herford. Knapp vier Monate lang – von Mai bis Ende September – haben Tausende Besucher auch 2025 bei kühlen Drinks und Snacks das Strandfeeling im Herforder Aloha-Beach-Club genossen. Wie jetzt bekannt wurde, ist die Stadt noch vor Saisonstart wegen der beliebten Gastro-Location verklagt worden. Das Verfahren läuft noch. Worum es dabei geht.

Rathaussprecherin Susanne Körner bestätigte vor Kurzem entsprechende Informationen der Redaktion: &bdquo;Ja, es gibt eine Klage gegen die Baugenehmigung des Beach-Clubs wegen der Lautstärke.“ Viel mehr könne die Stadt zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht sagen, verweist dabei auf das aktuell laufende Verfahren.

Nach Recherchen dieser Zeitung soll ein Anwohner des Areals an den Werregärten den Stein ins Rollen gebracht, eine renommierte Anwaltskanzlei mit seinem Anliegen betraut haben, das nun das Mindener Verwaltungsgericht beschäftigt.

Bislang nur eine einzige Beschwerde Laut Gerichtssprecherin Florina Gebel waren die entsprechenden Unterlagen im Mai dieses Jahres bei der Behörde eingegangen – mutmaßlich noch bevor der Beach-Club am Himmelfahrtstag überhaupt in die diesjährige Saison gestartet war. &bdquo;Begründet wurde die Klage damit, dass die Baugenehmigung offenlasse, ob und in welchem Umfang auch nach 22 Uhr ein Betrieb stattfinden dürfe“, informiert die Behördensprecherin.

Rückblick: Schon bei der Premieren-Saison 2011 – als die Strandbar noch im Aawiesenpark stand – hatte es Beschwerden von Anliegern gegeben. Daher zog die Location im darauffolgenden Jahr in die Werregärten um. Drei Jahre gab’s dort keine Probleme. Dann ging beim städtischen Bauamt die erste – und nach Angaben aus dem Rathaus bis heute einzige weitere – offizielle Beschwerde ein.

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Seinerzeit hatten sich einige Nachbarn des Bereichs an die Verwaltung gewandt. &bdquo;Schon der Grundlautstärkepegel im Beach-Club während der Öffnungszeiten ist zu hoch“, hatte eine Frau im Gespräch mit der Redaktion vor dem Saisonstart 2015 moniert. Als besonders störend hätten sie und weitere Anwohner den durch die Parkplatzsuche entstehenden Lärm empfunden. Auch Krach von Menschen, die über die Öffnungszeiten hinaus bis in die Nacht im Park feiern, war moniert worden.

Wann die Strandbar öffnen darf Letzteren Kritikpunkten hatte Herfords Baudezernent Peter Böhm den Wind aus den Segeln genommen: &bdquo;Was außerhalb der Öffnungszeiten und außerhalb des Beach-Clubs geschieht, kann dem Betreiber nicht angelastet werden“, lautete sein Statement vor fast zehn Jahren. Darüber hinaus versprach die Stadt damals, die Beschwerden ernstzunehmen, neue Schallmessungen in Sachen &bdquo;Strandbar-Lärm“ durchzuführen. Fest steht: Seither gab’s offenbar keine weiteren Eingaben von Bürgern in der Sache – bis vor einigen Monaten die Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht worden war.

Zwar äußert sich die Stadt nicht direkt zum aktuell laufenden Verfahren, erklärt aber auf Nachfrage, dass auch für dieses Jahr ein entsprechendes Schallgutachten vorliege. Demzufolge seien – aufgrund der Privilegierung der Außengastronomie – die Öffnungszeiten des Beach-Clubs in den Werregärten auf den Tageszeitraum beschränkt worden: Von maximal 11 bis 23 Uhr durften Betreiber Louis Schneider und sein Team Besucher begrüßen. Und so wurde es bekanntlich auch gehandhabt.

Rathaussprecherin Susanne Körner ergänzt: &bdquo;Die Öffnungszeiten müssen so gestaltet sein, dass der Besucherabgang innerhalb des gemäß Landes-Immissionsschutzgesetz privilegierten Zeitraums – also von 22 bis 0 Uhr – abgeschlossen ist.“

Wann das Verwaltungsgericht in der Sache nun eine Entscheidung fällt, ist noch nicht absehbar. Anfang Oktober hatte die Stadt Herford eine Stellungnahme bei der Justizbehörde eingereicht. &bdquo;Bis November kann nun die Gegenseite ein Statement dazu abgegeben“, teilt eine Gerichtssprecherin mit.

Die Anwälte des Klägers wollen sich auf Anfrage der Redaktion zur &bdquo;Causa Beach-Club“ übrigens nicht äußern. Es sei &bdquo;keine Abgabe einer Stellungnahme erwünscht“.

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