„Es hätte alles vorbei sein können“ – Schlüter/Jodeleit holen wieder WM-Silber nach Lippe

Göppingen. &bdquo;Es ist eine unvergessliche Zeit gewesen. Wir freuen uns total, dass wir für Deutschland auf der Fläche standen und Silber holten.“ So hat Neele Jodeleit das Abschneiden bei der Kunstradweltmeisterschaft in Göppingen zusammengefasst. Die 24-Jährige errang im Zweier mit ihrer Partnerin Kim Schlüter vor 4000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz zwei. Das Duo des RSV Knetterheide holte damit nach 2024 in Bremen zum zweiten Mal die Silbermedaille nach Lippe. Der Titel ging erneut an Henny Kirst und Antonia Bärk aus Bonn-Duisdorf – das zweite deutsche Paar.

Happy war auch Vereinstrainerin Sixta Jodeleit, die sich am Montag-Vormittag mit ihrem Mann Werner und Erik, dem Freund von Neele, auf dem Rückweg nach Lippe befand: &bdquo;Neele und Kim saßen noch beim Frühstück, sie reisen aber auch gleich ab. Erst gemeinsam mit Henny und Antonia, den zweiten Teil des Trips absolvieren sie dann alleine. Ich bin sehr, sehr zufrieden und erleichtert. Kim und Neele holten mehr Punkte als im vergangenen Jahr. Mehr war nicht drin.“ Die alten und neuen Weltmeisterinnen erlaubten sich keine Schwäche und siegten mit mehr als 143 Punkten klar vor den Knetterheiderinnen (knapp 128) und den beiden Teams aus der Schweiz.

&bdquo;Ich war sehr nervös, spürte den Druck“ &bdquo;Ich war sehr nervös, spürte den Druck“, meinte Neele Jodeleit zu dem Auftritt in der Vorrunde. Schon das Abschlusstraining am Donnerstag war laut Sixta Jodeleit &bdquo;holprig“ verlaufen. In der Vorrunde unterliefen den Lipperinnen zwei Patzer, sie mussten sich mit Platz drei hinter dem zweiten deutschen Paar und einem Duo aus der Schweiz zufrieden geben. &bdquo;Kim und Neele wussten aber, dass ihnen ein Sieg in der Vorrunde gar nichts bringt. Im Finale fängt alles wieder bei Null an. Es geht nur darum, unter die Top vier zu kommen und sich zu qualifizieren. Das gelang souverän. Die Stimmung blieb gut“, schilderte die Vereinstrainerin.

Vor dem Finale reagierte das Team und nahm eine Drehung, die bei den Deutschen Meisterschaften und in der WM-Vorrunde nicht funktioniert hatte, aus dem Programm. &bdquo;Safety first“ lautete die Strategie. Sixta Jodeleit: &bdquo;Die Mädels waren total fokussiert, ließen sich auch durch eine verpasste Quali einer Deutschen fürs Finale im Einer – das war der Super-Gau und passierte kurz vorher – nicht ablenken. Leider gab es bei der Lenkerstanddrehung einen Sturz in der Mitte der fünfminütigen Darbietung. Sonst lief es super.“

Heimtrainer-Akkreditierung als Andenken Es folgten ein Sektempfang und die After-Show-Party, für die auch Sixta Jodeleit noch Tickets ergattern konnte: &bdquo;Die sind heiß begehrt. Um 2 Uhr ging ich ins Bett, die Mädels um 4 Uhr – so hörte ich zumindest.“ Als Andenken an die Weltmeisterschaften nahm sie die Heimtrainer-Akkreditierung mit nach Hause: &bdquo;Um nah an den Mädels zu sein, mussten wir in den vergangenen Tagen schon tricksen.“

Bereits am Samstag geht es zum Weltcup-Finale nach Öschelbronn. Da werden Jodeleit/Schlüter starten und wohl wieder an Position zwei abschließen. Und 2026? &bdquo;Das ist noch offen“, sagte Sixta Jodeleit: &bdquo;Ich hoffe und glaube schon, dass die beiden nochmal angreifen wollen. Du musst halt dein Leben darauf ausrichten, 15 bis 20 Stunden in der Woche trainieren. Beide stehen inzwischen im Berufsleben. Henny und Antonia hören definitiv auf. Dadurch ergibt sich natürlich eine Chance. 2026 stehen eine EM in Amorbach in Bayern und eine WM in Derby/England auf dem Kalender.“

Unfall vor dem Start &bdquo;Im Nachhinein konnten wir darüber lachen, es hätte aber auch alles vorbei sein können.“ So kommentierte Trainerin Sixta Jodeleit einen Unfall kurz vor dem Start bei der Vorrunde von Kim Schlüter und Neele Jodeleit. Schüter stieß bei einem Blick zu ihrer Partnerin gegen die Werbebande und verletzte sich am kleinen Zeh. &bdquo;Er wurde rot und blau, Kim hatte Schmerzen, biss aber auf die Zähne“, berichtete Sixta Jodeleit.?

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