Lippisches Duo träumt von WM-Gold in Göppingen

Bad Salzuflen. Der Countdown läuft, die Anspannung steigt: In einer Woche werden die lippischen Kunstrad-Asse Kim Schlüter (25) und Neele Jodeleit (24) schon in Göppingen sein, um sich auf die Weltmeisterschaften im Hallenradsport (7. bis 9. November) vorzubereiten. Die Athletinnen des RSV Knetterheide hatten bei der WM in Bremen im vergangenen Jahr im Zweier den Vizetitel errungen und wollen auch in diesem Jahr wieder &bdquo;mindestens Silber“, wie Sixta Jodeleit im LZ-Gespräch verrät.

Die Vereinstrainerin reist am nächsten Donnerstag mit ihrem Mann Werner und Neeles Freund Erik Elsner nach Göppingen und hofft, wieder ganz nah an ihren Mädels dran sein zu können: &bdquo;Es gibt wenige Informationen, wir müssen schauen. Wenn ich auf der Tribüne sitzen müsste, wäre das für mich der Obergau. Vielleicht verlasse ich dann die Halle. Die Mädels sind bei Bundestrainer Dieter Maute in den besten Händen. Und in den letzten 30 Minuten vor dem Wettkampf machst du ja nicht mehr viel, du bist einfach nur da, damit die Mädels da nicht alleine sitzen.“ In Bremen lief es im vergangenen Jahr für Sixta Jode-leit bestens: &bdquo;Ich war bei jeder Trainingseinheit dabei und bis kurz vor ihrem Auftritt bei Kim und Neele.“

&bdquo;Im Finale fängt alles wieder von vorne an.“ Ernst wird es für die beiden lippischen Ausnahmeathletinnen am Samstag bei der Vorrunde (ab 19 Uhr), das Finale steigt am Sonntagnachmittag (14.30 Uhr). &bdquo;Sollten wir das Finale mit den besten vier Paaren verpassen, wäre es wirklich sehr, sehr schlecht gelaufen“, sagt Sixta Jodeleit: &bdquo;In der Vorrunde geht es eigentlich nur darum, gut rein zu kommen, sich Mut zu holen. Denn im Finale fängt alles wieder von vorne an.“ Vor dem Saisonhöhepunkt, dem Kim Schlüter und Neele Jodeleit entgegen fiebern, blickte die Vereinstrainerin noch mal zurück: &bdquo;Der Start in die Qualifikation verlief etwas holprig, dann konnten sich die beiden stabilisieren und erzielten gute Ergebnisse.“ Die Bestleistung von Schlüter/Jodeleit sind 135 Punkte, damit liegen sie deutlich hinter dem zweiten Paar aus Deutschland – Henny Kirst und Antonia Bärk aus Bonn-Duisdorf (146). Der Unterschied? &bdquo;Die beiden fahren schon sehr viel länger zusammen, verfügen über mehr Routine und sind der Favorit“, erläutert Sixta Jodeleit. Sollten beide Paare das Finale erreichen, und davon ist auszugehen, würden die Lipperinnen mit den weniger eingereichten Punkten auf jeden Fall vorlegen. &bdquo;130 bis 135 Zähler wären das Ziel. Damit würden sie Kirst/Bärk unter Druck setzen. Viele Fehler dürften die sich dann nicht erlauben“, weiß Sixta Jodeleit.

Am vergangenen Wochenende fand der Vorbereitungslehrgang von &bdquo;Team Germany“ in Albstadt statt. Jetzt gibt es noch drei Trainingseinheiten zu Hause. Während die anderen Fahrerinnen des RSV Knetterheide beim Bundespokal RKB antreten und um Kaderpunkte kämpfen, werden Schlüter/Jodeleit an den Details arbeiten: &bdquo;Programme, Programmstücke, Feilen an Kleinigkeiten, Fahren im ungewohnten WM-Body.“ Und: &bdquo;Locker bleiben, nichts Besonderes wollen und vor allem: auch mal lachen“, gibt Sixta Jodeleit vor. Die letzte Trainingseinheiten in Knetterheide ist am Montag.

Anreise mit den Weltmeisterinnen Anreisen werden Kim Schlüter und Neele Jodeleit zusammen mit den Weltmeisterinnen Henny Kirst und Antonia Bärk. Zu ihnen pflegen die beiden genauso ein freundschaftliches Verhältnis wie zu den Eidgenossinnen Tanner/Lucca und Stäheli/Tanner. Auf der Wettkampffläche sind sie gleichwohl Rivalinnen. Die beiden Teams aus der Schweiz besitzen neben den Mannschaften des Gastgeberlandes die größten Chancen, ins Finale einzuziehen. &bdquo;Irgendwie ist es in dieser Saison wie bei ,Vizekusen’ Bayer Leverkusen im Fußball: immer auf Platz zwei. Bei allen Weltcups, bei den Masters, bei der DM“, sinniert Sixta Jodeleit und stellt fest: &bdquo;Motzen auf hohem Niveau – wenn man das zweitbeste Team der Welt ist.“ Oder geht doch noch mehr?

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