So bereitet sich die Feuerwehr in Bad Salzuflen auf Weihnachten vor

Bad Salzuflen. Wenn an Heiligabend die Besinnlichkeit in die Wohnzimmer einzieht, sitzen sechs Männer auf der neuen Bad Salzufler Feuerwache bei ihrer &bdquo;Ersatzfamilie“. Sie sind für 24 Stunden in Bereitschaft und stellen den sogenannten Grundschutz sicher – dann übernimmt die nächste Schicht.

Für Jens Kluge und André Köster wird der Heiligabend in diesem Jahr ein ganz besonderer. Dienstgruppenleiter Kluge wird 2027 pensioniert und erlebt nach über 33 Jahren seinen letzten Heiligabend im Kreise der Kollegen. Köster ist erst seit zwei Jahren bei den hauptamtlichen Kräften dabei und verbringt sein erstes Fest auf der Wache.

&bdquo;In den ersten Jahren, als unser Sohn noch klein war, war es schon etwas Besonderes, Heiligabend nicht zu Hause zu sein“, erzählt Jens Kluge und verrät einen Trick: &bdquo;Wir haben einfach am 23. schon Bescherung gemacht. Das war genauso schön, als hätten wir das an Heiligabend gemacht.“

Gut durchgetaktet Auch der Tag auf der Feuerwache ist gut durchgetaktet. Um 7 Uhr beginnt der Dienst. Während die vorherige Schicht nach Hause zu ihren Familien darf, übernehmen Kluge und seine fünf Mitstreiter. Gegen 10 Uhr wird traditionell der Bürgermeister auf der Feuerwache erwartet. Bis dahin werden Brötchen für das gemeinsame Frühstück geschmiert und die Räumlichkeiten etwas weihnachtlich hergerichtet.

Auf eine große Dekoration verzichtet man jedoch. &bdquo;In unserem Wachbereich haben wir zwei Adventskränze und im Eingangsbereich steht ein kleiner Weihnachtsbaum“, sagt André Köster. Er hat sich bei der diesjährigen Dienstplanabfrage freiwillig für die Schicht an Heiligabend gemeldet.

&bdquo;Wir haben noch keine Kinder, und meine Verlobte und ich holen den Heiligabend einfach nach. So können die Kollegen mit Kindern bei ihren Familien sein“, erklärt der 30-Jährige selbstlos. Doch auch er und die anderen Kollegen sind über die Jahre zur Ersatzfamilie geworden.

Üppiges Gericht Am Abend des 24. Dezember wird traditionell ein üppiges Gericht in der Feuerwehrküche zubereitet. &bdquo;Dieses Jahr gibt es Rouladen mit Rotkohl und Klößen“, freut sich Jens Kluge. Inzwischen hat sich aber das Vorkochen bewährt, da der nächste Einsatz jederzeit kommen kann. &bdquo;Wir haben vor zwei Jahren mal eine große Pute im Ofen gemacht. Die sollte auf den Punkt raus“, erinnert sich der 58-Jährige. Doch dann kam das Hochwasser. Teile der Uferstraße wurden überspült, und aus dem Braten wurde ob des langen Einsatzes fast ein Mitternachtsschmaus.

Das Vorkochen hat sich auf der Feuerwache auch für Silvester bewährt. Dann wird die Schicht auf acht Feuerwehrleute aufgestockt. Erfahrungsgemäß geht es unmittelbar nach dem Jahreswechsel auch direkt auf die Straße zu den ersten Bränden. Doch zuvor wird das neue Jahr auf der Dachterrasse der neuen Feuerwache mit alkoholfreiem Sekt und einem Blick auf das Feuerwerk über der Stadt begrüßt.

Info Neben den hauptamtlichen Kräften sind auch alle acht ehrenamtlichen Einheiten im Stadtgebiet über die Festtage in Bereitschaft. &bdquo;Erfahrungsgemäß stehen hier immer ausreichend Kräfte zur Verfügung“, sagt Christian Drewes, Wachleiter und stellvertretender Feuerwehrchef in Bad Salzuflen.

Für Silvester gilt zudem die Anforderung, dass jede Einheit mindestens eine Fahrzeugbesatzung inklusive vier Atemschutzgeräteträger stellen muss. Das große Höhenfeuerwerk im Kurpark zum Jahreswechsel wird ebenfalls durch eine Brandsicherheitswache der Feuerwehr begleitet.

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