Von Till Schröder
Unscheinbar steht der Ehrser Gedenkstein für die Kriegsopfer inmitten der Sportplatzhecken - für Ortsunkundige kaum auffindbar. Jetzt soll das Mahnmal versetzt werden, auf Betreiben des Sportvereins.
Bad Salzuflen/Ehrsen-Breden. Auf ein Tauschgeschäft haben sich die Stadt und der Ehrser Turn- und Sportverein verständigt: Handwerker versetzen den Gedenkstein, roden Hecken, aus der Stadtkasse werden zudem Gehwegplatten bezahlt, um das Mahnmal am neuen Standort einzufassen. Die Pflege übernimmt zukünftig der Verein. "Direkt an der Laufbahn auf dem Sportplatz geht das Denkmal derzeit etwas unter", begründet Vorsitzender Carsten Schwarze die Initiative des Turn- und Sportvereins. Sein Ziel: Das Mahnmal für die Opfer der beiden Weltkriege soll mehr ins Licht gerückt werden, an einem neuen Standort. "Momentan fliegt beim Training auch mal ein Ball dagegen. Das lässt sich zwar nicht vermeiden, ist aber nicht angemessen", findet Ortsausschussvorsitzender Michael Hinke.Zumal die Hecken Sichtschutz bieten - der Platz vor dem Stein wird daher als Ablageplatz für Müll missbraucht.
Mit einer Standortfrage wird sich der Ortsausschuss beschäftigen - am Donnerstag, 15. April, ab 17 Uhr im Sporthaus an der Wasserfuhr. Zwei mögliche neue Plätze für den Stein haben Carsten Schwarze, Michael Hinke und Reinhild Dauwe vom städtischen Grünflächenamt vorab unter die Lupe genommen. Statt wie bislang an der Laufbahn sähe der Turn- und Sportverein, der den Gedenkstein einst seinen gefallenen Mitgliedern setzte, diesen gern auf der Böschung vor der Treppe am Sporthaus. Der Stadt ist dort aber zu viel Betrieb - durch Wasserfuhr, Geh- und Radweg sowie den Hauptzugang zum Sporthaus. Sie schließt sich zwar der Meinung an, dass ein neuer Standort gefunden werden müsse, meint aber: "Es sollte berücksichtigt werden, dass das Ehrenmal ein Ort der Besinnung sein soll. Er soll daher ruhig und ein wenig abseits stehen." Favorit der Verwaltung ist daher Vorschlag zwei: die Ecke von Rotkehlchenweg und Dessauer Straße.
"Wir könnten zugunsten der Verlegung auch mit dieser Lösung leben", sagt Carsten Schwarze. Zumal alle Parkplätze am Sporthaus erhalten blieben. Die dreieckige zugewucherte Grünfläche würde gerodet, der Stein ein paar Meter weg von der Laufbahn gerückt und durch eine neu zu pflanzende Hecke vom Sportplatz abgegrenzt - ohne große Kosten, erklärt Reinhild Dauwe. Die Pflege mit saisonaler Bepflanzung übernähme in Zukunft der Sportverein.