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Sonntag schließt das Bädermuseum in Salzuflen

Von Katrin Kantelberg

Museum schließt Sonntag - © Bad Salzuflen
Museum schließt Sonntag (© Bad Salzuflen)

Bad Salzuflen. Noch fünf Tage. Dann gibt Bad Salzuflen ein Stück seiner Geschichte auf. Das Kur-und Bädermuseum wird am Sonntag endgültig geschlossen.

Das Haus an der Langen Straße ist verkauft. Das Museum macht zu. So viel ist Fakt, doch viele andere Fragen bleiben offen. Was geschieht mit den Salzufler Exponaten? Wird es wieder eine stadtgeschichtliche Ausstellung geben? Wohin mit weiteren Schenkungen? Museumsleiter Franz Meyer und sein Mitarbeiter Arnold Beuke zucken die Schultern, können nur einen Teil der Fragen beantworten.

Bis zum 23. Dezember muss das Haus geräumt sein. Schon seit Mai, als der Ratsbeschluss für den Verkauf des Hauses fiel, tüfteln die beiden Experten daran, zumindest die wertvollsten und empfindlichsten Stücke bestmöglich unterzubringen. 7500 Exponate werden im Museum ausgestellt, etwa 2000 von ihnen an das Landesmuseum in Detmold und an das Museum Bad Schwalbach im Taunus als Leihgabe vergeben.

Das A kommt raus: Franz Meyer (links) und Arnold Beuke tragen das "A" aus dem Schriftzug der ehemaligen Hoffmann‘s Stärke Fabriken aus dem Museum. - © Foto: Kantelberg
Das A kommt raus: Franz Meyer (links) und Arnold Beuke tragen das "A" aus dem Schriftzug der ehemaligen Hoffmann‘s Stärke Fabriken aus dem Museum. (© Foto: Kantelberg)

Die Auswahl trafen Meyer und Beuke nach wissenschaftlichen Kriterien. Bilder oder Materialien, die der besonderen Lagerung bedürfen und von einem Restaurator betreut werden müssen, kommen zum großen Teil nach Detmold. Die Sammlung Bäderkultur geht nach Bad Schwalbach, einem Museum, das der 2007 in Bad Salzuflen gegründeten Arbeitsgemeinschaft "Kur- und Bädermuseen" angehört.

Die Hoffmann's Katze soll wieder auf das Hoffmann's Gelände ziehen. Der Rest wird im Museumsmagazin im Bühnenhaus der Konzerthalle eingelagert. Ob der Platz reicht, auch diese Frage ist derzeit nicht zu beantworten, ebenso wie die nach dem Standort für die großen Modelle der historischen Stadt oder des alten Gradierwerks. Ob es wieder eine stadtgeschichtliche Ausstellung gibt? Beuke und Meyer haben Zweifel. "Ob im Kurgastzentrum oder anderswo, dafür müsste eine fünfstellige Summe veranschlagt werden", sagt Arnold Beuke, und Meyer ergänzt: "Wer sollte sie überhaupt betreuen, die Fachkräfte haben dann andere Aufgaben?" Die Historiker sind froh, zumindest einige Exponate, wenn auch an anderen Orten, für die Öffentlichkeit zu bewahren.

Die Brunnengläser aus der Biedermeier-Zeit etwa oder der Nachlass des Apotheker Brandes. Wann und wie oft diese Stücke in Bad Schwalbach oder im Landesmuseum zu sehen sind, darauf aber, bedauert Franz Meyer, "haben wir keinen Einfluss".

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