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Bad Salzuflen

"Arminius"-Eigentümer setzen auf Neubeginn

Sanierung des Hotels gescheitert - Geschäftsführer hat das Haus verlassen

"Arminius"-Eigentümer setzen auf Neubeginn - © Salzuflen
"Arminius"-Eigentümer setzen auf Neubeginn (© Salzuflen)

Bad Salzuflen. Der Versuch, die Insolvenz des "Arminius"-Hotels abzuwenden, ist nicht von Erfolg gekrönt worden. Eine neue Betreibergesellschaft soll aber ab spätestens Ende September nahtlos die Regie übernehmen.  

"Voraussichtlich zum 1. September wird das Insolvenzverfahren über die aktuelle Betreibergesellschaft eröffnet werden", teilte Rechtsanwalt Martin Schmidt, vom Gericht zum vorläufigen Verwalter ernannt, auf Anfrage der LZ mit. Im gleichen Atemzug beeilte er sich zu betonen, dass dies keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft habe: "Die Buchungszahlen sind gut. Alles läuft rund; alles ist abgesichert."

Auch die Tatsache, dass der bisherige Hotelier Christof Blomeyer das "Arminius" mittlerweile verlassen hat und seit einer Woche als Pächter für die Nobel-Herberge "Detmolder Hof" in der Residenzstadt verantwortlich zeichnet (die LZ berichtete), ändere daran nichts. "Der Betrieb wird derzeit von der bisherigen Stellvertreterin in enger Abstimmung mit mir geleitet", erklärte Martin Schmidt.

Trotz der Insolvenz der aktuellen Betreibergesellschaft beherbergt das Hotel "Arminius" weiterhin Tag für Tag zahlreiche Übernachtungsgäste. - © Foto: Gerstendorf-Welle
Trotz der Insolvenz der aktuellen Betreibergesellschaft beherbergt das Hotel "Arminius" weiterhin Tag für Tag zahlreiche Übernachtungsgäste. (© Foto: Gerstendorf-Welle)

Er hoffe, dass das "Arminius" spätestens Ende September unter neuer Führung einen Neustart beginnen könne. Derzeit formiere sich eine Nachfolge-Gesellschaft. Voraussetzung für eine dauerhafte Zukunft des Hotels sei dabei das Einverständnis der Immobilienbesitzer, die Vermietung der Räumlichkeiten sicherzustellen. Hintergrund: Dem 1992 grundlegend sanierten und umgebauten Hotel- und Restaurantkomplex in der Bad Salzufler Altstadt liegt ein für Außenstehende verwirrendes Geschäftsmodell zu Grunde. So hat die Betreibergesellschaft quasi keinen eigenen Besitz, sondern mietet sämtliche Räume von rund 15 verschiedenen Eigentümern an.

Der Löwenanteil von mehr als 50 Prozent wird dabei von der Familie Giehler kontrolliert, die das Projekt seinerzeit initiiert hatte. War die Sanierung der aktuellen Betreibergesellschaft laut Martin Schmidt noch an der nötigen, durchgängigen Bereitschaft der Vermieter gescheitert, sich durch finanzielle Abstriche an der Rettung zu beteiligen, hofft der vorläufige Insolvenzverwalter nun auf einen Konsens der Eigentümer. Allerdings sei die Interessenlage nach wie vor nicht einheitlich. Die Gespräche über die genaue Konstellation und die Kontrollmechanismen der neuen Betreibergesellschaft seien noch nicht ganz abgeschlossen.

Bei der Abwicklung der jetzt insolventen Gesellschaft, die vor allem durch nicht beglichene Mietforderungen aktuell Schulden in mittlerer sechsstelliger Höhe habe, geht Martin Schmidt davon aus, dass die Gläubiger auf "nicht unerhebliche Zahlungen" auf ihre offenen Forderungen rechnen können.

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